Kommentar

Ein gescheiterter Denkzettel?

11.12.2024, 17:00 Uhr

Unmut schwelte nicht seit gestern: ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. (Foto: IMAGO/Political-Moments)

Unmut schwelte nicht seit gestern: ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. (Foto: IMAGO/Political-Moments)


ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening ist nicht wiedergewählt. Und das, obwohl es keine*n Gegenkandidat*in gab. Aber war es wirklich der Wunsch der ABDA-Mitglieder, sie abzuwählenOder wollten ihr viele nur einen kleinen Dämpfer in Form eines schlechten Ergebnisses verpassen, was dann aber schiefging? 

Dass Gabriele Overwiening bei der Wahl zur ABDA-Präsidentin kein überragendes Ergebnis einfahren würde, hatte sich im Vorfeld abgezeichnet. Aber daran, dass es am Ende reichen würde, hatte eigentlich kaum jemand ernsthaft gezweifelt. Es kam bekanntermaßen anders. Sie erreichte die notwendige Mehrheit nicht, 48 Prozent stimmten für sie, 52 gegen sie.

Doch kommt dieser Widerstand nicht ein bisschen spät? Wenn die Mehrheit der ABDA-Mitglieder wirklich den Wunsch nach einem Führungswechsel hatte, warum wurde dann kein*e Gegenkandidat*in nominiert? Der Unmut schwelte ja nicht erst seit gestern. Es wäre also genug Zeit gewesen. Es hat sich aber niemand, wirklich niemand ernsthaft in Position gebracht

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Somit liegt der Gedanke nahe, dass ein paar Mitgliedsorganisationen Overwiening einfach einen Dämpfer verpassen und sie mit einem schlechten Wahlergebnis abstrafen wollten. Ein Denkzettel sozusagen, in dem Glauben, dass ausreichend andere Mitgliedsorganisationen schon für sie stimmen werden. 

Wenn das für einzelne Kammern und Verbände die Intention war, gegen die amtierende ABDA-Präsidentin zu stimmen, ging der Plan gehörig schief.  Und die Handelnden waren sich dann offenbar auch der möglichen Folgen nicht bewusst.  Denn jetzt vor der Bundestagswahl, wo es für die Apothekerschaft drauf ankommt sich gegenüber der Politik zu positionieren, ist kein guter Zeitpunkt für eine Führungskrise. Vom Schaden für die Person Gabriele Regina Overwiening wollen wir erst gar nicht reden. 


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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3 Kommentare

Mehr fällt den Herren zur Standespolitik also nicht ein ?

von Ulrike am 11.12.2024 um 23:00 Uhr

Ist das wirklich das einzig wichtige für Sie bei diesem Artikel? Wir haben ohne ABDA-Präsidentin weiß Gott andere Probleme als Ihre alberne Gender-Aversion. (Und ja, das generische Femininum schliesst mögliche männliche Kandidaten natürlich mit ein, oder was dachten Sie?)

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Genderunfälle

von Ed am 11.12.2024 um 17:16 Uhr

Ich habe ja schon viele Texte gelesen, die durchs Gendern verunstaltet wurden.
Dieser Text ist bislang der Höhepunkt.
Ich denke, der Trend ist durch und so langsam sollte man wieder in lesbbarer Schriftsprache schreiben.
Wer sich bei normaler Schriftform nicht wohl fühlt, sollte seine Probleme woanders lösen und nicht die Leserschaft damit belästigen

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AW: Genderunfälle

von Andreas Grünebaum am 11.12.2024 um 20:16 Uhr

Dem kann ich nur zustimmen. Als Schnellleser liest man schon mal darüber hinweg: kein Gegenkandidat, anstatt "kein*e Gegenkandidat*in" und denkt sich beim generischen Maskulinum nicht wirklich eine Sie oder ein Er als Bezeichneten. Schwierig wird es dagegen, das auch noch vorzulesen. Wir sprechen schließlich kein Khoisan mit den dort üblichen Klicklauten.
Di*er Autoren:innen sollten dies doch bitte in Zukunft unterlassen - dem Lesefluss und der Deutschen Rechtschreibung zuliebe.

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