Sorge wegen Ampel-Aus

Pharma Deutschland fordert: Nachlegen bei Pharmastrategie

Berlin - 13.12.2024, 10:45 Uhr

Offene Fragen und fehlende Planbarkeit: Pharma-Deutschland-Geschäftsführerin Dorothee Brakmann fordert weitere Anstrengungen. (Foto: Svea Pietschmann)

Offene Fragen und fehlende Planbarkeit: Pharma-Deutschland-Geschäftsführerin Dorothee Brakmann fordert weitere Anstrengungen. (Foto: Svea Pietschmann)


Der Verband Pharma Deutschland zieht nach einem Jahr Pharmastrategie des Bundes Bilanz. Er befürchtet, dass die Bemühungen mit dem Apel-Aus ins Stocken geraten könnten.

Heute vor einem Jahr verabschiedete die Bundesregierung ihre Nationale Pharmastrategie. Ziel: Deutschland als globalen Forschungs- und Produktionsstandort zu stärken. In einer ersten Bilanz fordert die Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, Dorothee Brakmann, die Bemühungen fortzusetzen.

.„Wir stehen national und international vor vielen offenen Fragen und fehlender Planbarkeit“, so Brakmann laut einer Pressemitteilung von diesem Donnerstag. Wenn Deutschland im internationalen Wettbewerb mithalten wolle, brauche man verlässliche Rahmenbedingungen und eine klare politische Unterstützung.

Das Medizinforschungsgesetz sei ein erster richtiger „Umsetzungsschritt“ und wichtiger Impuls für bessere Forschungsbedingungen in Deutschland gewesen. Aber das Ende der Ampelkoalition und die bevorstehenden Neuwahlen dürften nicht dazu führen, dass ein Ausbau der Pharmastrategie ins Stocken gerät.

Andere Branchen brechen weg

„Die Stärkung des Pharmastandorts bietet enorme Chancen für die deutsche Wirtschaft“, so Brakmann. „Wir müssen die begonnenen Initiativen wie die Förderung von Produktionsstandorten und die Verbesserung der europäischen Rahmenbedingungen konsequent weiterverfolgen, insbesondere, da andere Branchen für den Wirtschaftsstandort Deutschland immer mehr wegbrechen.“

Ein zentrales Anliegen der Branche für die kommende Legislaturperiode sei, die Lieferengpässe zu bekämpfen, indem die Rahmenbedingungen für den Basismarkt verbessert werden, und das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) weiterzuentwickeln. „Die aktuellen Leitplanken zur Preisbildung und der Kombinationsabschlag hemmen Innovationen“, erklärt Brakmann.

Weg von reiner Kostendämpfung

Man müsse über „reine Kostendämpfungsmaßnahmen in der Gesundheitspolitik“ hinausdenken. Gesundheit-, Umwelt-, Wirtschafts- und Innovationspolitik seien eng miteinander verzahnt, so Brakmann. „Nur mit einem breiten Ansatz können wir die Herausforderungen für Deutschland bewältigen und die Chancen nutzen,“ fasst Brakmann zusammen.

Die kommenden Monate bieten laut Verband eine entscheidende Gelegenheit, die Weichen für eine zukunftsfähige Wirtschaft mit starker Pharmaindustrie in Deutschland zu stellen.


Deutsche Apotheker Zeitung
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