Bundestagswahl 2025

SPD formuliert Gesundheitsagenda ohne Apotheken

Berlin - 16.12.2024, 14:30 Uhr

Die SPD will sich zukünftig im Bundestag für mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen einsetzten. Was das für die Apotheken bedeutet, bleibt aber ungewiss. (Foto: IMAGO/phototek)

Die SPD will sich zukünftig im Bundestag für mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen einsetzten. Was das für die Apotheken bedeutet, bleibt aber ungewiss. (Foto: IMAGO/phototek)


Gerechtigkeit, Prävention und Digitalisierung: Das sind die Kernpunkte im Programmentwurf der SPD zur bevorstehenden Bundestagswahl. Apotheken kommen darin leider nicht vor.

Bereits im Vorfeld der heute von Bundeskanzler Olaf Scholz gestellten Vertrauensfrage sind schon die Zielsetzungen einiger Parteien für die kommende Legislatur bekannt geworden. Auch die Inhalte des Entwurfs des Wahlprogramms der SPD kursieren bereits seit einigen Tagen. 

Im Bereich Gesundheitspolitik wirbt die SPD unter dem Slogan „Gemeinwohl statt Profite“ um die Stimmen der Wähler*innen. Ein solidarisches Finanzierungsmodell, der Ausbau von Präventionsangeboten, Digitalisierung und die Stärkung regionaler Versorgungsnetzwerke sind Kernpunkte im Gesundheitsprogramm der SPD. Durch die Stärkung der heimischen und europäischen Produktionskapazitäten will die SPD die Versorgung mit Arzneimitteln sichern.

Gerechtigkeit im Gesundheitswesen

Die Sozialdemokraten wollen sich für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit in der Versorgung stark machen: „Unabhängig von Einkommen und Wohnort sollen jeder und jede schnellen Zugang zu einer hochwertigen Versorgung haben.“ Unterschiede bei der Versorgung von privat und gesetzlich Versicherten müssten dringend beseitigt werden, heißt es. 

Der Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen soll „gerechter ausgestaltet“ werden. Versicherungsfremde Leistungen will die SPD verstärkt durch staatliche Mittel finanzieren, um die Beiträge der Versicherten stabil zu halten. Anvisiertes Ziel ist eine „solidarische Bürgerversicherung“. Für die Sicherstellung der flächendeckenden Gesundheitsversorgung macht sich die SPD für den Aufbau von Gesundheitskiosken stark.

Digitalisierung und Prävention

Durch die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA für alle) erwartet die SPD für die kommende Legislaturperiode eine Verbesserung der Präventionsmöglichkeiten: „Wir wollen die Chancen der Digitalisierung auch im Bereich der Prävention nutzen und die elektronische Patientenakte zu einem persönlichen Gesundheitsberater für die Versicherten weiterentwickeln.“ Die Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsdienstleistern soll durch den Ausbau von Telemedizin und Telepharmazie intensiviert werden.

Zudem seien alle Gesundheitsversorger durch übermäßige Dokumentationspflichten belastet. Hier sieht die SPD in Künstlicher Intelligenz eine Möglichkeit diese Pflichten auszulagern. Die Sozialdemokraten fordern den Aufbau eine KI-gestützten Dokumentationssystems.

Apotheken bleiben außen vor

Im Themenbereich Pflege wird die Beschäftigungssituation in allen Gesundheitsberufen in den Fokus gerückt. Löhne, Arbeitszeiten und Kompetenzen müssten neu geregelt werden, um dem Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen entgegenzuwirken.

Leider haben die Apotheken – abgesehen vom angestrebten Ausbau der Telepharmazie – keinen Platz bei den Sozialdemokraten gefunden. Am Dienstag soll das Programm vom Vorstand der Partei beschlossen werden.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Immer das selbe

von ratatosk am 17.12.2024 um 11:17 Uhr

Gemeinwohl statt Profite klingt gut, aber leider macht die SPD speziell wieder mal das Gegenteil !
Profite für großkapitalistische Versandkonzerne. Bei diesen offensichtlichen Lügen im ganz großen Stil ist es erstaunlich, daß noch so viele diese Partei wählen wollen.

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SPD & Apotheken

von Scarabäus am 17.12.2024 um 9:32 Uhr

In den 1920er Jahren hieß es bereits: "Wer noch der SPD vertraut, dem hat man das Gehirn geklaut!" - Ich glaube, dieser Slogan ist auch nach 100 Jahren aktueller denn je.

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