Rechtswidrige Arzneimittel-Angebote aus dem Web gelöscht
Die Freie Apothekerschaft hat mit der Rechtsanwaltskanzlei Brock Müller Ziegenbein aus Kiel im vergangenen Jahr eine beachtliche Anzahl von Anfragen, Beschwerden, Anträgen und Klagen an Behörden, Unternehmen und Gerichte verschickt. Ob Länderliste, Engpasspauschale, Boni für Rezepte – im Arzneimittel- und Apothekenmarkt gibt es immer etwas, das gar nicht im Sinne der Apothekerschaft läuft.
Nicht immer läuft es glatt für die FA und ihre Anwälte. Doch jetzt vermeldet der Verein wieder einen Erfolg: Auf der Verkaufsplattform eBay sei auf ihren Antrag hin am 17. Dezember 2024 eine Reihe rechtswidriger Medikamentenangebote gelöscht und deren Verkäufer sanktioniert worden. In einer Pressemeldung heißt es, hier seien verschreibungspflichtige Medikamente wie Fentanyl oder Scopoderm veräußert worden – nach dem Arzneimittelgesetz ist das strafbar. Rx-Arzneimittel sind Apotheken-Sache.
Gelöscht wurde auch eine Facebook-Gruppe namens „Medikamentenflohmarkt“, über die Privatleute Rx-Arzneimittel verkaufen und kaufen konnten. Im Herbst hatte die FA ihre Anwälte beauftragt, gegen diese Facebook-Gruppe vorzugehen. Das implizierte eine Kontaktaufnahme mit dem Meta-Konzern, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und den örtlichen Behörden. Zunächst bewegte sich zwar nicht viel, doch jetzt gibt es die ominöse Facebook-Gruppe nicht mehr.
Daniela Hänel, 1. Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, ist überzeugt, dass diesen Löschungen „aus Sicht des Verbraucherschutzes eine große Bedeutsamkeit beizumessen“ ist. Unbefriedigend sei allerdings, dass eBay Meldungen von Apothekerinnen und Apothekern nicht ernst genommen habe. Der Kundenservice lasse rechtswidrige Angebote auch nach Hinweis der fachlich versierten Kolleginnen und Kollegen weiter online. „Beim Einschalten unserer Kanzlei gehen Löschungen deutlich zügiger. Aus diesem Grund sehen wir einen dringenden Gesprächsbedarf mit der Geschäftsführung von eBay“, so Hänel.