Nur noch 17.041 Apotheken
„Der Rückgang der Apothekenzahl verläuft immer dramatischer, die Versorgung dünnt zunehmend aus“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Der Grund: Zum Ende des Jahres 2024 gab es nur noch 17.041 Apotheken vor Ort und damit 530 Apotheken weniger als ein Jahr zuvor (17.571). Damit hat die Zahl der Apotheken ein neues Rekordtief erreicht, wie es in einer Pressemitteilung der Standesvertretung vom Freitag heißt.
Prozentual liegt der Rückgang somit bei 3 Prozent. Im Vergleich zu den Vorjahren hat er sich beschleunigt: 2022 schlossen per Saldo 393 Apotheken, 2023 waren es bereits 497 Betriebsstätten. Demgegenüber wurden 2022 in Deutschland 68 Apotheken, im Jahr 2023 noch 62 und 2024 nur noch 48 neu eröffnet.
„Jede geschlossene Apotheke ist ein Mahnmal für eine gefährdete Versorgung für tausende Patientinnen und Patienten“, so Overwiening. „Die Menschen müssen längere Wege zur nächsten Apotheke zurücklegen und auf die bisherige vertraute Versorgung verzichten.“ Die ABDA-Präsidentin betont, dass die immer weiter sinkende Zahl der Neueröffnungen zeige, dass es sich für junge Apothekerinnen und Apotheker derzeit nicht lohnt, mit einem eigenen Betrieb zu starten.
„In der Politik ist seit Jahren bekannt, dass die Apotheken chronisch unterfinanziert sind. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl wird der Druck nun immer offensichtlicher, zumal die Gesundheitsversorgung für Millionen Menschen eine Top-Priorität bei ihrer Wahlentscheidung einnimmt“, so Overwiening.
Die zur Wahl stehenden Parteien und somit auch die künftigen Koalitionspartner seien aufgefordert, „sofort daran zu arbeiten, die bestehenden und noch funktionierenden Strukturen der Arzneimittelversorgung finanziell zu stabilisieren und zu stärken. Und das bitte zusammen mit den Apothekerinnen und Apothekern – und nicht gegen sie!“
Vorschläge der Apothekerschaft gebe es viele, auch zur stärkeren Einbindung der heilberuflichen Kompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker in die Prävention. „Diese Versorgungsideen wollen wir gerne mit einer künftigen Bundesregierung ausarbeiten, feinjustieren und umsetzen. Entscheidend dabei ist immer das gemeinsame Ziel: Für die Patientinnen und Patienten muss die wohnortnahe Versorgung durch inhabergeführte Apotheken gesichert und auch verbessert werden“, so die ABDA-Präsidentin.