Pandemie Spezial

Beatmungsplätze gesichert – Sedativa und Narkotika Fehlanzeige?

Ein Gespräch zur Lieferengpass- und Versorgungssituation in deutschen Kliniken

du | Anästhesisten warnen medienstark in der Bild-Zeitung, dass das für die Beatmung von Patienten wichtige Propofol knapp wird, Klinikapotheken ringen um die Beschaffung von weiteren wichtigen Medikamenten wie Midazolam und Sufentanil. Darüber hinaus wurden öffentliche Apotheken von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg aufgefordert, sich ausreichend mit Morphin und sedierenden Medikamenten zu bevorraten, damit schwer erkrankte COVID-19-Patienten auch ambulant behandelt werden können. Der große Verteilungswettkampf eskaliert weiter. Wie lässt sich vor diesem Hintergrund die sowieso schon von Engpässen geplagte Arzneimittelversorgung in Krankenhäusern gewährleisten? Wie kann eine gerechte Verteilung sichergestellt werden?

Vollkostenrechnung begründet neue Dimension für den NNF

Der politische und der pharmazeutische Blick auf das Positionspapier können kurz ausfallen. Es geht darum, den Apothekennotdienst in seiner Grundstruktur zu erhalten und die Zuständigkeit der Apotheken für die Arzneimittelversorgung auch im Notdienst zu festigen. Dafür sind keine Notdienstzentren erforderlich. Die vorgeschlagene Vernetzung von Patient, Arzt und Apotheke in einem Video-Konsil erscheint für die Versorgung geeignet, praxisorientiert und zugleich politisch vorteilhaft. Sie bietet den Ärzten eine deutliche Arbeitserleichterung, bindet sie ein und berücksichtigt ihre berufspolitischen Befindlichkeiten. Zugleich würde damit der Begriff der Telepharmazie als Verknüpfung der Apotheke mit Patienten und Ärzten festgeschrieben. Problematischen Umdeutungen des Begriffs, wie sie Bundesgesundheitsminister Lauterbach in seinen Plänen für eine Apothekenreform formuliert hatte, würde die Grundlage entzogen.