III)-hydroxid-Dextran-Komplex
Eisen(III)-hydroxid-Dextran-Komplex
ATC-Code
B: Blut und blutbildende Organe
B03: Antianämika
B03A: Eisen-haltige Zubereitungen
B03AC: Eisen, parenterale Zubereitungen
Wirkungsmechanismus
CosmoFer® Injektionslösung enthält Eisen als stabilen Eisen(III)-hydroxidDextran-Komplex, der annähernd Ferritin (Eisenhydroxid-Phosphat-ProteinKomplex), einer der physiologischen Speicherformen von Eisen, entspricht. Die Eisen-Konzentration im Serum erreicht ungefähr 7 bis 9 Tage nach intravenöser Anwendung von CosmoFer® den höchsten Wert und geht langsam innerhalb von ca. 3 Wochen auf den Ausgangswert zurück.
Pharmakokinetik
Eisen-Dextran wird nach intravenöser Infusion rasch von den Zellen des retikulo-endothelialen Systems (RES) aufgenommen und in seine Komponenten Eisen und Dextran gespalten, vor allem in Leber und Milz. Von dort aus wird das Eisen langsam, an Proteine (u. a. Hämosiderin, Ferritin) gebunden, freigesetzt. Dieses Eisen, das der physiologischen Regulation unterliegt, dient der Bildung von Hämoglobin und füllt die erschöpften Eisenspeicher wieder auf. Nach der Anwendung ist dementsprechend eine verstärkte Hämatopoese während der folgenden 6 bis 8 Wochen feststellbar. Die Plasmahalbwertszeit beträgtfür zirkulierendes Eisen 5 Stunden und 20 Stunden für das Gesamteisen (gebunden und zirkulierend).
Eisen kann nicht ohne weiteres aus dem Körper eliminiert werden, eine Akkumulation kann daher zu toxischen Schädigungen führen. Aufgrund der Größe des Eisen-Dextran-Komplexes (165 000 Dalton) wird dieser nicht über die Nieren eliminiert. Kleine Eisenmengen werden über Harn und Fäzes ausgeschieden. Dextran wird entweder metabolisiert oder als solches ausgeschieden.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die kumulative Gesamtdosis von CosmoFer® wird durch den Hämoglobinwert und das Körpergewicht bestimmt.Aufgrund fehlender Nachweise bezüglich Wirksamkeit und Unbedenklichkeit sollte CosmoFer(r) bei Kindern unter 14 Jahren nicht angewendet werden.In Abhängigkeit vom Hämoglobinwert wird in der Regel ein Dosierungsschema von 2- bis 3-mal wöchentlich 100 bis 200 mg Eisen, entsprehend 2 bis 4 ml des Präparats empfohlen. Falls eine rasche Auffüllung der Eisenspeicher klinisch erforderlich ist, kann CosmoFer® bis zu einer Gesamt-menge von 20 mg Eisen/kg Körpergewicht als Gesamt-Dosis-Infusion verabreicht werden.
CosmoFer® Injektionslösung kann durch intravenöse Infusion oder langsame intravenöse Injektion verabreicht werden. Die Infusion sollte bevorzugt werden, um das Risiko von hypotensiven Krisen zu reduzieren.
Vor erstmaliger Gabe wird die Verabreichung einer Testdosis von CosmoFer® entsprechend 25 mg Eisen bzw. 1/2 ml Lösung empfohlen. Wenn nach 60 Minuten keine Nebenwirkungen aufgetreten sind, kann die restliche Dosis verabreicht werden.
Kontraindikationen
- Anämien, die nicht durch Eisenmangel verursacht sind (z.B. hämolytische Anämie)
- Eisenüberladung oder Eisenverwertungsstörungen (z.B. Hämochromatose, Hämo siderose)
- Patienten mit Asthma, Ekzemen oder anderen atopischen Allergien in der Vorgeschichte
- Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln einschließlich Eisen Mono- oder Disaccharid-Komplexen und Dextran
- Dekompensierte Leberzirrhose und Hepatitis
- Akute oder chronische Infektionen, da eine parenterale Verabreichung von Eisen bakterielle oder virale Infektionen verschlimmern kann
- Rheumatoide Arthritis mit Symptomen oder Zeichen einer akuten Entzündung
- Akutes Nierenversagen
Unerwünschte Wirkungen
Erfahrungsgemäß kommen ungefähr bei 5% der Patienten Nebenwirkungen vor. Diese sind überwiegend dosisabhängig.
Mit akuten schweren anaphylaktoiden Reaktionen ist gelegentlich (<1/100) zu rechnen. Sie treten meist innerhalb weniger Minuten nach Beginn der Verabreichung auf und äußern sich im Allgemeinen in plötzlicher Atemnot und/oder kardiovaskulären Ereignissen; über Auswirkungen mit tödlichem Verlauf wurde berichtet. Andere, weniger schwerwiegende Anzeichen von sofort auftretenden Überempfindlichkeitsreaktionen kommen ebenfalls gelegentlich vor (1/100) und äußern sich in Urtikaria, Hautausschlag, Juckreiz, Übelkeit und Zittern. Bei Anzeichen von anaphylaktoiden Reaktionen muss die Gabe sofort abgebrochen werden. Auch verzögert auftretende Reaktionen sind ausreichend beschrieben und können schwerwiegend sein. Sie äußern sich in Gelenkschmerzen, Myalgie und gelegentlich Fieber. Sie treten innerhalb von mehreren Stunden bis zu 4 Tagen nach Gabe auf. Diese Symptome dauern gewöhnlich 2 bis 4 Tage und klingen spontan oder nach Anwendung von einfachen Analgetika ab. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Juckreiz der Haut (1,5%) und Atemnot (1,5%). Weitere Nebenwirkungen sind Brustschmerzen (1,0%), Übelkeit (0,5%), Hypotonie (0,5%), Lymphknotenschwellung (0,5%), Dyspepsie (0,5%), Diarrhö (0,5%), Rötungen (0,3%), Kopfschmerzen (0,3%), Herzstillstand (0,2%) sowie Gelenk- und Muskelschmerzen (0,2%). Bei rheumatoider Arthritis kann eine Verschlimmerung der Gelenkschmerzen auftreten. Schmerzempfindung und entzündliche Reaktionen sowie Venenentzündung an und nahe der Einstichstelle wurden berichtet.
Wechselwirkungen
CosmoFer® sollte nicht gleichzeitig mit oralen Eisenpräparaten angewendet werden, da die Resorption von oral verabreichtem Eisen dadurch reduziert wird.Eine orale Eisentherapie sollte nicht früher als 5 Tage nach der letzten Injektion von CosmoFer® begonnen werden.
Berichten zufolge führten hohe Dosen von Eisen-Dextran (5 ml oder mehr) zu einer braunen Verfärbung des Serums von Blutproben, die vier Stunden nach Applikation des Eisen-Dextrans entnommen wurden.
Das Arzneimittel kann zu falsch-erhöhten Werten für Serum-Bilirubin und zu falsch-erniedrigten Werten für Serum-Calcium führen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Wie bei anderen, parenteral verabreichten Eisen-Kohlenhydrat-Komplexen können bei der Anwendung von CosmoFer® rasch nach Applikation schwere und potenziell letale anaphylaktoide Reaktionen auftreten. Daher sollten Patienten sowohl während als auch unmittelbar nach der Gabe streng überwacht werden. Ein erhöhtes Risiko besteht für Patienten mit bekannter (Arzneimittel-) Allergie.
Die Anwendung bei Patienten mit (Auto)-Immunerkrankungen oder entzündlichen Erkrankungen (z.B. systemischem Lupus erythematodes, rheumatoider Arthritis)kann eine allergische Reaktion vom Typ III verursachen. Bei zu rascher intravenöser Injektion kann es zu hypotensiven Krisen kommen.
Schwangerschaft und Stillzeit
CosmoFer® sollte nicht während des ersten Trimenon angewendet werden.
Während des zweiten und dritten Trimenon oder während der Stillzeit kann CosmoFer® eingesetzt werden, falls eine orale Eisentherapie unwirksam oder nicht durchführbar ist.
Eine im ersten Trimenon auftretende Eisenmangelanämie kann normalerweise durch eine orale Eisengabe ausreichend behandelt werden.
Es gibt keine Informationen darüber, ob CosmoFer® in die Muttermilch übergeht.
Handelspräparat CosmoFer®
Hersteller
Einführungsdatum
Zusammensetzung
1 Ampulle zu 2 ml enthält Eisen(III)-hydroxid-Dextran-Komplex 625 mg, entsprechend 100 mg Eisen(III).
1 ml Lösung entspricht 50 mg Eisen(III).
Hilfsstoffe:
Wasser für Injektionszwecke, Natriumhydroxid (zur pH-Wert Einstellung), Salzsäure (zur pH-Wert Einstellung).
Packungsgrößen, Preise, PZN
5 x 2 ml, EUR 110,75, PZN 1839466
Indikation
Zur Behandlung von Eisenmangel
Dosierung
In Abhängigkeit vom Hämoglobinwert wird in der Regel ein Dosierungsschema von 2- bis 3-mal wöchentlich 100 bis 200 mg Eisen, entsprechend 2 bis 4 ml empfohlen. Falls eine rasche Auffüllung der Eisenspeicher klinisch erforderlich ist, kann CosmoFer® bis zu einer Gesamtmenge von 20 mg Eisen/kg Körpergewicht als Gesamt-Dosis-Infusion verabreicht werden.
Kontraindikationen
Anämien, die nicht durch Eisenmangel verursacht sind (z.B. hämolytische A nämie); Eisenüberladung oder Eisenverwertungsstörungen; Patienten mit Asthma, Ekzemen oder anderen atopischen Allergien in der Vorgeschichte; Überempfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln einschließlich Eisen-Mono- oder DisaccharidKomplexen und Dextran; dekompensierte Leberzirrhose und Hepatitis; akute oder chronische Infektionen; rheumatoide Arthritis mit Symptomen oder Zeichen einer akuten Entzündung; akutes Nierenversagen.
Unerwünschte Wirkungen
Akute schwere anaphylaktoide Reaktionen und Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Urtikaria, Hautausschlag, Juckreiz, Übelkeit, Zittern, Atemnot, Brustschmerzen, Übelkeit und Hypotonie. Verzögert auftretende Reaktionen mit Gelenkschmerzen, Myalgie, Fieber.
Wechselwirkungen
CosmoFer® sollte nicht gleichzeitig mit oralen Eisenpräparaten angewendet werden, da die Resorption von oral verabreichtem Eisen dadurch reduziert wird. Das Arzneimittel kann zu falsch-erhöhten Werten für Serum-Bilirubin und zu falsch-erniedrigten Werten für Serum-Calcium führen.
Warnhinweise, Vorsichtsmaßnahme
Wie bei anderen, parenteral verabreichten Eisen-Kohlenhydrat-Komplexen können bei der Anwendung von CosmoFer® rasch nach Applikation schwere und potenziell letale anaphylaktoide Reaktionen auftreten. Die Anwendung bei Patienten mit (Auto)-Immunerkrankungen oder entzündlichen Erkrankungen (z. B. systemischem Lupus erythematodes, rheumatoider Arthritis) kann eine allergische Reaktion vom Typ III verursachen. Bei zu rascher intravenöser Injektion kann es zu hypotensiven Krisen kommen.
Kurz zusammengefasst
Eisen(III)-hydroxid-Dextran-Komplex
Der neue Eisen(III)-hydroxid-Dextran-Komplex (CosmoFer®) ist zur intravenösen Behandlung des Eisenmangels indiziert. Durch die Anwendung von niedermolekularem Eisen-Dextran kann zum Beispiel die Effizienz einer ErythropoetinTherapie deutlich erhöht werden.
Die intravenöse Verabreichung von Eisen erfordert einen stabilen, hochmolekularen Komplex, um schädliche Wirkungen von freien Eisenionen im Plasma zu vermeiden. In CosmoFer® ist Fe(III)-hydroxid an niedermolekulares Dextran mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 7000 Dalton gebunden. Der neue Komplex wird umfassend und schnell im physiologischen Eisenspeicher, dem retikulo-endothelialen System, angereichert. Eine Ablagerung in das Parenchymgewebe, beispielsweise der Leber, soll praktisch nicht vorkommen. Mit dem neuen Präparat können Gesamtmengen von bis zu 20 mg Fe/kg Körpergewicht in einer Dosis injiziert werden.Wie bei anderen, parenteral verabreichten EisenKohlenhydrat-Komplexen können bei der Anwendung von CosmoFer® rasch nach der Applikation schwere und potenziell letale anaphylaktoide Reaktionen auftreten. Daher sollten Patienten sowohl während als auch unmittelbar nach der Gabe streng überwacht werden.