Frovatriptan

Frovatriptan 

ATC-Code

N: Nervensystem

N02: Analgetika

N02C: Migränemittel

N02CC: Selektive Serotonin-5HT1-Rezeptoragonisten

N02CC07: Frovatriptan

Wirkungsmechanismus

Frovatriptan zeigt ausgeprägte Selektivität für die 5-HT1B/1D-Rezeptoren und weist keine signifikante Affinität zu 5-HT2-, 5-HT3-, 5-HT4-, 5-HT6-, AlphaAdreno- oder Histaminrezeptoren auf. Frovatriptan hat keine signifikante Affinität zu Benzodiazepin-Bindungsstellen. Es wird angenommen, dass es selektiv an den extrazerebralen, intrakraniellen Arterien wirkt und so die übermäßige Dilatation dieser Gefäße bei einem Migräneanfall verhindert. In klinisch relevanten Konzentrationen führte Frovatriptan zur Konstriktion isolierter humaner Zerebralarterien bei geringer oder fehlender Wirkung auf isolierte humane Koronararterien.

Pharmakokinetik

  • Resorption: Nach Verabreichung einer oralen Einzeldosis von 2,5 mg an gesunde Probanden betrug die mittlere maximale Blutkonzentration von Frovatriptan (Cmax), die innerhalb von 2 bis 4 Stunden erreicht wurde, 4,2 ng/ml bei Männern und 7,0 ng/ml bei Frauen. Die orale Bioverfügbarkeit liegt bei 22% bei Männern und bei 30% bei Frauen. Die Pharmakokinetik von Frovatriptan war bei gesunden Probanden und Migränepatienten gleichartig. Ebenso fand sich kein Unterschied bei den pharmakokinetischen Parametern während oder zwischen Migräneanfällen. Nahrung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Frovatriptan, verzögerte aber tmax geringfügig um ca. 1 Stunde.
  • Verteilung: Das Steady-state-Volumen von Frovatriptan nach intravenöser Verabreichung von 0,8 mg liegt bei 4,2 l/kg bei Männern und bei 3,0 l/kg bei Frauen. Die Bindung von Frovatriptan an Serumproteine ist gering (ca. 15%). Die reversible Bindung an Blutzellen im Steady state beträgt, ohne Unterschied zwischen Männern und Frauen, ca. 60%.
  • Metabolismus: Nach oraler Verabreichung von radioaktiv markiertem Frovatriptan (2,5 mg) an gesunde männliche Probanden wurden 32% der Dosis im Urin und 62% in den Fäzes wiedergefunden. Bei den radioaktiv markierten Verbindungen, die mit dem Urin ausgeschieden wurden, handelte es sich um unverändertes Frovatriptan, Hydroxy-Frovatriptan, N-Acetyldemethyl-Frovatriptan, Hydroxy-NAcetyldemethyl-Frovatriptan und Demethyl-Frovatriptan sowie geringfügige Mengen mehrerer anderer Metaboliten. Die Ergebnisse von In-vitro-Studien zeigten, dass CYP1A2 das hauptsächlich an der Metabolisierung von Frovatriptan beteiligte Cytochrom-P450-Isoenzym ist. Frovatriptan hemmt oder induziert CYP1A2 in vitro nicht. Auch ist es kein Hemmer der menschlichen Monoaminoxidase(MAO)Enzyme oder der Cytochrom-P450-Isoenzyme und hat daher nur ein geringes Potenzial für Arzneimittelwechselwirkungen. Ebenso ist Frovatriptan kein Substrat für die MAO.
  • Ausscheidung: Die Elimination von Frovatriptan verläuft biphasisch mit einer Distributionsphase zwischen 2 und 6 Stunden. Die mittlere systemische Clearance beträgt 216 bei Männern und 132 ml/min bei Frauen. Die renale Clearance macht 38% (82 ml/min) und 49% (65 ml/min) der totalen Clearance bei Männern bzw. Frauen aus. Die terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 26 Stunden, unabhängig vom Geschlecht der Probanden, allerdings überwiegt die terminale Eliminationsphase erst nach etwa 12 Stunden.
  • Geschlecht: Die AUC- und Cmax-Werte von Frovatriptan sind bei Männern niedriger (um ca. 50%) als bei Frauen. Dies liegt zumindest teilweise an der gleichzeitigen Verabreichung oraler Kontrazeptiva.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Frovatriptan soll so früh wie möglich nach Einsetzen des Migränekopfschmerzes appliziert werden, ist aber auch bei Einnahme zu einem späteren Zeitpunkt wirksam. Es soll nicht prophylaktisch angewendet werden. Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit ausreichend Wasser eingenommen werden.

Wenn ein Patient nicht auf die erste Frovatriptan-Dosis anspricht, soll für denselben Migräneanfall keine zweite Dosis eingenommen werden, da hierfür kein Nutzen nachgewiesen werden konnte. Bei späteren Migräneanfällen kann Frovatriptan dagegen erneut verwendet werden.

  • Erwachsene (18 bis 65 Jahre): Die empfohlene Einzeldosis ist 2,5 mg Frovatriptan. Falls die Migräne nach einer initialen Besserung erneut auftritt, kann eine zweite Dosis eingenommen werden, vorausgesetzt, es sind mindestens 2 Stunden nach Einnahme der ersten Dosis vergangen. Die Gesamttagesdosis darf 5 mg pro Tag nicht überschreiten.
  • Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren): Zum Einsatz von Frovatriptan bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Daten vor. Daher wird die Anwendung in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
  • Ältere Patienten (über 65 Jahre): Zum Einsatz von Frovatriptan bei Patienten über 65 Jahren liegen nur begrenzte Daten vor. Daher wird die Anwendung in dieser Patientengruppe (noch) nicht empfohlen.
  • Nieren- und Leberfunktionsstörungen: Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen nicht erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist Frovatriptan jedoch kontraindiziert.

 

Hintergrundinformation

Triptane im Vergleich
Subkutan eingesetztes Sumatriptan benötigt mit 10 Minuten die kürzeste Zeit bis zum Wirkungseintritt. Orales Sumatriptan, Almotriptan und Zolmitriptan wirken nach 45 bis 60 Minuten. Rizatriptan und Eletriptan sind oral am raschesten wirksam (nach 30 Minuten). Der Wirkungseintritt von Naratriptan und Frovatriptan ist im Vergleich zu den anderen Triptanen verzögert. Sie benötigen bis zu 4 Stunden bis zum Wirkungseintritt. Naratriptan und Frovatriptan (je 2,5 mg) sind weniger wirksam als Sumatriptan, zeigen aber auch weniger Nebenwirkungen und eine etwas geringere Rate an wiederauftretenden Kopfschmerzen. Im mittleren Wirkungsbereich liegen Rizatriptan 5 mg, Zolmitriptan 2,5 mg und Almotriptan 12,5 mg. 10 mg Rizatriptan sind etwas wirksamer als 100 mg Sumatriptan. Eletriptan ist in einer Dosierungen von 2 x 40 mg das effektivste orale Triptan, hat aber auch die meisten Nebenwirkungen. Die Häufigkeit des Wiederauftretens der Kopfschmerzen liegt bei den verschiedenen Triptanen zwischen 15% und 40%.

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegen Frovatriptan oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Patienten mit anamnestisch bekanntem Myokardinfarkt, ischämischer Herzkrankheit, koronarem Vasospasmus (z. B. Prinzmetal-Angina), peripherer Gefäßerkrankung, Patienten mit Symptomen oder Zeichen einer ischämischen Herzkrankheit.
  • Mäßig schwere oder schwere Hypertonie, unkontrollierte leichte Hypertonie.
  • Früherer zerebrovaskulärer Insult (Apoplexie) oder frühere transitorische ischämische Attacke (TIA).
  • Schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh C).
  • Gleichzeitige Verabreichung von Frovatriptan mit Ergotamin oder ErgotaminDerivaten (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-Hydroxytryptamin(5-HT1)Rezeptor-Agonisten.

Unerwünschte Wirkungen

Bisher haben über 2700 Patienten die empfohlene Dosis von 2,5 mg Frovatriptan eingenommen. Die häufigsten Nebenwirkungen (< 10%) waren Schwindel, Müdigkeit, Parästhesie, Kopfschmerz und Hitzewallungen. Die in klinischen Studien mit Frovatriptan berichteten Nebenwirkungen waren vorübergehend, im Allgemeinen leicht bis mäßig ausgeprägt und gingen spontan wieder zurück. Einige dieser Nebenwirkungen können auch durch die Migräne selbst hervorgerufen sein. Nachstehend sind häufig (1 - 10%) und gelegentlich (0,1 - 1%) auftretende unerwünschte Wirkungen aufgeführt, die als durch die Behandlung mit 2,5 mg Frovatriptan bedingt beurteilt wurden und in den vier plazebokontrollierten Studien häufiger als unter Plazebo auftraten.

  • Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems: häufig: Schwindel, Parästhesien, Kopfschmerzen, Somnolenz, Dysästhesie, Hypästhesie; gelegentlich: Tremor, Hyperästhesie, Drehschwindel, unwillkürliche Muskelkontraktionen
  • Störungen des gastrointestinalen Systems: häufig: Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Bauchschmerzen; gelegentlich: Durchfall, Dysphagie, Blähungen, Verstopfung
  • Allgemeine Störungen: häufig: Ermüdung, anormales Temperaturempfinden, Brustschmerzen; gelegentlich: Schmerzen, Asthenie, Fieber
  • Psychiatrische Störungen: gelegentlich: Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Nervosität, Erregtheit, verminderte Konzentration, Euphorie, Depression, anormales Denken, Depersonalisation
  • Vaskuläre Störungen (extrakardial): häufig: Hitzewallungen
  • Störungen der Atemwege: häufig: Engegefühl im Hals; gelegentlich: Rhinitis, Pharyngitis, Sinusitis, Laryngitis
  • Störungen des Bewegungsapparates: häufig: Skelettschmerz; gelegentlich: Rückenschmerzen, Arthralgie, Arthrose, Muskelschwäche
  • Störungen des Sehvermögens: häufig: Sehstörungen
  • Störungen von Haut und Hautanhangsorganen: häufig: vermehrtes Schwitzen; gelegentlich: Pruritus
  • Störungen von Herzschlag und -rhythmus: häufig: Palpitationen; gelegentlich: Tachykardie
  • Störungen des Gehörs und des Gleichgewichtes: gelegentlich: Tinnitus, Ohrenschmerzen, unspezifische Störungen der Ohren
  • Spezielle Sinnesstörungen: gelegentlich: Geschmacksstörungen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: gelegentlich: Durst, Dehydratation
  • Störungen des Nierensystems: gelegentlich: häufigeres Wasserlassen, Polyurie
  • Allgemeine Herz-Kreislauf-Störungen: gelegentlich: Hypertonie

Wechselwirkungen

Die gemeinsame Anwendung ist kontraindiziert:

  • Ergotamin und Ergotamin-Derivate (einschließlich Methysergid) und andere 5-HT1-Rezeptor-Agonisten. Risiko von Hypertonie und Konstriktion der Koronararterien aufgrund additiver vasokonstriktiver Wirkungen bei gleichzeitiger Verabreichung im selben Migräneanfall. Die Wirkungen können additiv sein. Es wird empfohlen, nach Verabreichung von Arzneimitteln auf Ergotaminbasis mindestens 24 Stunden zu warten, bevor Frovatriptan verabreicht wird. Ebenso wird empfohlen, nach Verabreichung von Frovatriptan 24 Stunden zu warten, bevor ein Arzneimittel auf Ergotaminbasis verabreicht wird. Die gemeinsame Anwendung wird nicht empfohlen:
  • Monoaminoxidase-Hemmer. Frovatriptan ist zwar kein Substrat für MAO-A; ein potenzielles Risiko eines Serotonin-Syndroms oder einer Hypertonie kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.
  • Die gleichzeitige Anwendung von Frovatriptan und Arzneimitteln, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, kann zu häufigeren unerwünschten Wirkungen von Frovatriptan führen. Die gemeinsame Anwendung erfordert Vorsicht:
  • Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin). Potenzielles Risiko einer Hypertonie, koronaren Vasokonstriktion oder eines Serotonin-Syndroms. Die strenge Einhaltung der empfohlenen Dosis ist unabdingbar für die Verhinderung dieses Syndroms.
  • Methylergometrin: Risiko einer Hypertonie, Konstriktion von Koronararterien.
  • Fluvoxamin: Fluvoxamin ist ein potenter Hemmstoff von Cytochrom CYP1A2 und kann die Blutkonzentration von Frovatriptan um 27 bis 49% erhöhen.
  • Orale Kontrazeptiva: Bei Frauen, die orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, waren die Frovatriptan-Konzentrationen 30% höher als bei denen, die keine einnahmen. Es wurde trotzdem kein Anstieg der Nebenwirkungshäufigkeit festgestellt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Frovatriptan ist nicht für die Behandlung von hemiplegischer, basilarer oder ophthalmoplegischer Migräne bestimmt. Wie bei anderen Behandlungen von Migräneanfällen ist bei Patienten ohne frühere Migränediagnose oder bei Migräne-Patienten mit atypischen Symptomen vor Behandlung der Kopfschmerzen der Ausschluss anderer, potenziell schwerwiegender, neurologischer Erkrankungen erforderlich.
  • Die Sicherheit und Wirksamkeit von Frovatriptan bei Anwendung während der Auraphase, d. h. vor Eintritt der Kopfschmerzphase der Migräne, ist nicht bestätigt worden.
  • Wie bei anderen 5-HT1-Rezeptoragonisten darf Frovatriptan ohne eine vorherige kardiovaskuläre Untersuchung nicht an Patienten verabreicht werden, die Risikofaktoren für eine Koronararterienerkrankung (KHK) aufweisen, einschließlich solcher Patienten, die starke Raucher sind oder sich einer Nicotinsubstitutionstherapie unterziehen. Besondere Aufmerksamkeit muss dabei Frauen in der Postmenopause und Männern über 40 Jahren mit diesen Risikofaktoren gewidmet werden. Möglicherweise wird durch die kardiovaskulären Untersuchungen nicht jeder Patient mit einer kardiovaskulären Erkrankung erkannt. In sehr seltenen Fällen traten unter Einnahme von 5-HT1-Rezeptoragonisten auch bei Patienten ohne zugrunde liegende kardiovaskuläre Erkrankung schwerwiegende kardiale Nebenwirkungen auf. Nach der Verabreichung von Frovatriptan kann es zu vorübergehenden Symptomen wie Schmerzen und Engegefühl im Brustraum kommen, die intensiv sein können und eventuell in den Halsbereich ausstrahlen. Wenn diese Symptome als Hinweis auf eine Herzischämie zu werten sind, dürfen keine weiteren Dosen Frovatriptan verabreicht werden, und es sind zusätzliche Untersuchungen durchzuführen.
  • Im Falle zu häufiger Einnahme (wiederholte Einnahme über mehrere Tage hintereinander, was einem nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch entspricht) kann der Wirkstoff akkumulieren, was zu vermehrten Nebenwirkungen führt. Weiterhin kann die übermäßige Anwendung eines Migränetherapeutikums zu täglichen chronischen Kopfschmerzen führen, die eine Unterbrechung der Therapie erfordern. Die empfohlene Dosis für Frovatriptan darf nicht überschritten werden.
  • Patienten mit seltenen angeborenen Störungen wie Galactosämie, LactaseMangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Für Schwangere ist die Sicherheit von Frovatriptan nicht belegt. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Frovatriptan sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, es sei denn, es ist unbedingt notwendig. Frovatriptan und/oder seine Metaboliten werden in die Milch laktierender Ratten ausgeschieden. Die maximale Konzentration in der Milch ist dabei um das Vierfache höher als im Blut. Da nicht bekannt ist, ob Frovatriptan oder seine Metaboliten beim Menschen ebenfalls in die Muttermilch übertreten, wird die Einnahme von Frovatriptan durch stillende Frauen nicht empfohlen, außer wenn es unbedingt erforderlich ist. In diesem Fall ist ein zeitlicher Abstand von 24 Stunden einzuhalten.

Handelspräparat Allegro® 

Hersteller

Einführungsdatum

Zusammensetzung

Jede Filmtablette enthält 2,5 mg Frovatriptan (als Succinat 1H2O).

Hilfsstoffe:

Tablettenkern: Lactose, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat;

Filmüberzug: Opadry white, bestehend aus: Hypromellose (E 464), Titandioxid (E 171), Lactose, Macrogol 3000, Triacetin

Packungsgrößen, Preise, PZN

3 Filmtabletten, Euro 21,58, PZN 2645876;
6 Filmtabletten, Euro 40,55, PZN 2645899;
12 Filmtabletten, Euro 77,89, PZN 2645907

Indikation

Akutbehandlung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura

Dosierung

Einzeldosis: 2,5 mg Frovatriptan. Falls die Migräne nach einer initialen Besserung erneut auftritt, kann eine zweite Dosis eingenommen werden, vorausgesetzt, es sind mindestens 2 Stunden nach Einnahme der ersten Dosis vergangen. Die Gesamttagesdosis darf 5 mg pro Tag nicht überschreiten.

Kontraindikationen

Anamnestisch bekannter Myokardinfarkt, ischämische Herzkrankheit, koronarer Vasospasmus (z. B. Prinzmetal-Angina), periphere Gefäßerkrankung, ischämische Herzkrankheit; mäßig schwere oder schwere Hypertonie, unkontrollierte leichte Hypertonie; früherer zerebrovaskulärer Insult (Apoplexie) oder frühere transitorische ischämische Attacke (TIA); schwere Leberinsuffizienz (ChildPugh C); gleichzeitige Verabreichung von Frovatriptan mit Ergotamin oder Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-Hydroxytryptamin(5-HT1)-Rezeptoragonisten.

Unerwünschte Wirkungen

Schwindel, Müdigkeit, Parästhesie, Kopfschmerz, Hitzewallungen; Somnolenz, Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Bauchschmerzen, anormales Temperaturempfinden, Brustschmerzen, Engegefühl im Hals, Skelettschmerz, Sehstörungen, vermehrtes Schwitzen, Palpitationen

Wechselwirkungen

Ergotamin und Ergotamin-Derivate (einschließlich Methysergid), andere 5-HT1Rezeptoragonisten (die Wirkungen können additiv sein).

Monoaminoxidase-Hemmer. Die gleichzeitige Anwendung von Frovatriptan und Arzneimitteln, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, kann zu häufigeren unerwünschten Wirkungen von Frovatriptan führen. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (potenzielles Risiko einer Hypertonie, koronaren Vasokonstriktion oder eines Serotonin-Syndroms).

Methylergometrin (Risiko einer Hypertonie, Konstriktion von Koronararterien). Fluvoxamin ist ein potenter Hemmstoff für Cytochrom CYP1A2 und kann die Blutkonzentration von Frovatriptan um 27 bis 49% erhöhen. Bei Frauen, die orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, waren die Frovatriptan-Konzentrationen 30% höher als bei denen, die keine einnahmen.

Warnhinweise, Vorsichtsmaßnahme

Frovatriptan darf ohne eine vorherige kardiovaskuläre Untersuchung nicht an Patienten verabreicht werden, die Risikofaktoren für eine Koronararterienerkrankung (KHK) aufweisen. Nach der Verabreichung von Frovatriptan kann es zu vorübergehenden Symptomen wie Schmerzen und Engegefühl im Brustraum kommen, die intensiv sein können und eventuell in den Halsbereich ausstrahlen. Wenn diese Symptome als Hinweis auf eine Herzischämie zu werten sind, dürfen keine weiteren Dosen Frovatriptan verabreicht werden, und es sind zusätzliche Untersuchungen durchzuführen. Im Falle zu häufiger Einnahme (wiederholte Einnahme über mehrere Tage hintereinander, was einem nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch entspricht) kann der Wirkstoff akkumulieren, was zu vermehrten Nebenwirkungen führt. Die empfohlene Dosis für Frovatriptan darf nicht überschritten werden.

 

Kurz zusammengefasst 

Frovatriptan

Frovatriptan (Allegro®) ist wie Sumatriptan, Zolmitriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Almotriptan und Eletriptan ein Serotonin-5-HT1B/1D-Rezeptoragonist, der zur Behandlung der Migräne eingesetzt wird. Alle Triptane haben ihre Wirkung in großen plazebokontrollierten Studien belegt. Triptane wirken im Gegensatz zu Ergotamintartrat zu jedem Zeitpunkt innerhalb der Attacke, d. h. sie müssen nicht notwendigerweise unmittelbar zu Beginn der Attacke genommen werden. Sie wirken anders als Mutterkornalkaloide deutlich besser auf die typischen Begleiterscheinungen der Migräne wie Übelkeit und Erbrechen. Frovatriptan soll so früh wie möglich nach Einsetzen des Migränekopfschmerzes eingenommen werden, ist aber auch bei Einnahme zu einem späteren Zeitpunkt wirksam. Die empfohlene Einzeldosis ist 2,5 mg Frovatriptan. Falls die Migräne nach einer initialen Besserung erneut auftritt, kann eine zweite Dosis eingenommen werden, vorausgesetzt, es sind mindestens 2 Stunden nach Einnahme der ersten Dosis vergangen. Die Gesamttagesdosis darf 5 mg pro Tag nicht überschreiten.

Nach Verabreichung einer oralen Einzeldosis von 2,5 mg an gesunde Probanden werden innerhalb von 2 bis 4 Stunden maximale Blutkonzentrationen erreicht. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 22% bei Männern und 30% bei Frauen. CYP1A2 ist das hauptsächlich an der Metabolisierung von Frovatriptan beteiligte Cytochrom-P450-Isoenzym, Frovatriptan hemmt oder induziert CYP1A2 in vitro jedoch nicht. Frovatriptan ist kein Hemmer der menschlichen Monoaminoxidase(MAO)Enzyme oder der Cytochrom-P450-Isoenzyme und hat daher nur ein geringes Potenzial für entsprechende Arzneimittelwechselwirkungen. Frovatriptan wird zu 32% im Urin und zu 62% in den Fäzes ausgeschieden. Die terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 26 Stunden.

Frovatriptan wurde in drei multizentrischen plazebokontrollierten Studien untersucht. In diesen Studien war es in einer Dosis von 2,5 mg stets gegenüber Plazebo überlegen in Bezug auf die Besserung der Kopfschmerzen 2 und 4 Stunden nach der Verabreichung und bezüglich der Zeit bis zur ersten Besserung. Wie andere 5-HT1-Rezeptoragonisten darf Frovatriptan nicht ohne eine vorherige kardiovaskuläre Untersuchung an Patienten verabreicht werden, die Risikofaktoren für eine Koronararterienerkrankung aufweisen. Dazu gehören Hypertonie, koronare Herzerkrankung, Angina pectoris sowie Myokardinfarkt in der Vorgeschichte. Nach der Verabreichung von Frovatriptan kann es, wie bei allen Triptanen, zu vorübergehenden Symptomen wie Schmerzen und Engegefühl im Brustraum kommen, die intensiv sein können und eventuell in den Halsbereich ausstrahlen.

Weitere Kontraindikationen sind Hypertonie, früherer zerebrovaskulärer Insult (Apoplexie) oder eine frühere transitorische ischämische Attacke (TIA) sowie schwere Leberinsuffizienz. Frovatriptan darf nicht gleichzeitig mit Ergotamin oder Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-Hydroxytryptamin(5-HT1)-Rezeptoragonisten angewendet werden.

Die Nebenwirkungen entsprechen denen anderer Triptane: Schwindel, Müdigkeit, Parästhesie, Kopfschmerzen und Hitzewallungen.

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