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Levitra®
Vardenafil
Neue Phosphodiesterasehemmer zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
Tadalafil (Cialis®) und Vardenafil (Levitra®) sind nach Sildenafil (Viagra®) zwei weitere Phosphodiesterasehemmer, die zur Behandlung der erektilen Dysfunktion auf den Markt kommen. Die Wirksamkeit aller drei Substanzen ist vergleichbar. Tadalafil weist wegen seiner langen Halbwertszeit von 17,5 Stunden mit rund 24 Stunden eine längere Wirkungsdauer auf als Sildenafil. Vardenafil flutet am schnellsten an, die Wirkung tritt meist innerhalb von 20 Minuten ein. Vardenafil und Tadalfil sollen selektiver wirken als Sildenafil und Sehstörungen nur noch in Einzelfällen hervorrufen.
Vardenafil
ATC-Code
G: Urogenitalsystem und Sexualhormone
G04: Urologika
G04B: Urologika
G04BE: Mittel bei erektiler Dysfunktion
G04BE09: Vardenafil
Wirkungsmechanismus
Wie Sildenafil sind Tadalafil und Vardenafil selektive, reversible Hemmstoffe der zyklischen Guanosinmonophosphat (cGMP)-spezifischen Phosphodiesterase vom Typ 5 (PDE5). Wenn eine sexuelle Stimulation die lokale Ausschüttung von Stickstoffoxid verursacht, erzeugen diese Substanzen durch die Hemmung der PDE5 erhöhte cGMP-Spiegel in den Corpora cavernosa des Penis, wodurch die Freisetzung des gefäßdilatierend wirkenden NO stimuliert wird. Dadurch ergibt sich eine Entspannung der glatten Muskulatur, und Blut fließt in das Penisgewebe, wodurch eine Erektion hervorgerufen wird. Der cGMP-Spiegel wird über die Syntheserate durch Guanylatcyclase und über die Abbaurate durch cGMPhydrolysierende Phosphodiesterasen (PDEs) geregelt.
PDE5 findet sich in der glatten Muskulatur der Corpora cavernosa, in der glatten Muskulatur der Gefäße und inneren Organe, im Skelettmuskel, in den Thrombozyten, in der Niere, in der Lunge und im Kleinhirn.
Tadalafil wirkt in vitro mehr als 10 000-fach stärker auf PDE5 als auf PDE1, PDE2 und PDE4. Diese Enzym-Isoformen kommen im Herz, im Hirn, in den Blutgefäßen, der Leber und weiteren Organen vor. Tadalafil wirkt ebenfalls mehr als 10 000-fach stärker auf PDE5 als auf PDE3, die im Herz und in Blutgefäßen vorkommt und die Kontraktionsfähigkeit des Herzens beeinflusst. Zusätzlich wirkt Tadalafil auf PDE5 etwa 700-fach stärker als auf PDE6. Dieses Enzym wird in der Retina gefunden und ist für die Phototransduktion verantwortlich. Alle Phosphodiesterasehemmer sind nur bei sexueller Stimulation effektiv, sind also keine Aphrodisiaka.
Hintergrundinformation
Funktion
Zielorgan der Wirkung von Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil ist das Endothel der Blutgefäße, das NO und zahlreiche weitere Neurotransmitter bildet. Der wichtigste Vorgang bei einer Erektion ist die Relaxation der glatten Gefäßmuskulatur im Penis. Dadurch werden die Gefäße weit, und Blut kann einströmen. Gleichzeitig wird der venöse Ausstrom verhindert, und der Penis schwillt an. Der Botenstoff, der für die Gefäßerweiterung verantwortlich ist, ist NO. Dieses stößt eine Enzymkaskade an, die zum sekundären Botenstoff cGMP führt. cGMP wird durch Phosphodiesterasen abgebaut. Im Corpus cavernosum des Penis kommt vor allem die Phosphodiesterase vom Typ 5 (PDE5) vor. Hemmstoffe der Phosphodiesterase verhindern den Abbau von cGMP zum inaktiven GMP und verlängern dadurch die Wirkungen dieses Second messengers in den verschiedenen Geweben. Grafik: C. Bühler
Pharmakokinetik
- Resorption: Tadalafil wird nach oraler Gabe gut resorbiert. Die mittlere maximale Plasmakonzentration (Cmax) wird meist 2 Stunden nach Einnahme erreicht. Rate und Ausmaß der Tadalafil-Resorption werden durch Nahrungsmittel nicht beeinflusst, daher kann das Präparat unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
- Verteilung: Das mittlere Verteilungsvolumen beträgt etwa 63 l, was darauf hindeutet, dass Tadalafil im Gewebe verteilt wird. In therapeutischen Konzentrationen beträgt die Plasmaproteinbindung von Tadalafil 94%. Sie wird durch eine gestörte Nierenfunktion nicht beeinträchtigt. Weniger als 0,0005% der eingenommenen Dosis fand sich im Samen von gesunden Probanden.
- Biotransformation: Tadalafil wird hauptsächlich durch die Cytochrom-P450 (CYP)- Isoform 3A4 metabolisiert. Der zirkulierende Hauptmetabolit ist das Methylcatecholglucuronid, für den keine klinische Wirkung zu erwarten ist.
- Elimination: Bei gesunden Probanden beträgt die mittlere Clearance für Tadalafil nach oraler Gabe 2,5 l/h und die mittlere Halbwertszeit 17,5 Stunden. Tadalafil wird hauptsächlich in Form inaktiver Metaboliten ausgeschieden, vorwiegend über die Fäzes (etwa 61% der Dosis) und zu einem geringeren Teil über den Urin (etwa 36% der Dosis).
- Ältere Männer: Gesunde ältere Männer (65 Jahre oder älter) zeigten nach oraler Gabe von Tadalafil eine niedrigere Clearance, was zu einer 25% höheren Bioverfügbarkeit (AUC) im Verhältnis zu gesunden Probanden im Alter zwischen 19 bis 45 Jahren führte. Dieser Effekt des Alters ist klinisch nicht signifikant und erfordert keine Dosisanpassung.
- Männer mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen: Die empfohlene Dosis für Männer mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen beträgt 10 mg. Daten zur Anwendung von höheren Dosen als 10 mg Tadalafil liegen bei beiden Patientengruppen nicht vor.
- Diabetiker: Die Bioverfügbarkeit (AUC) von Tadalafil war bei Diabetikern etwa 19% niedriger als der AUC-Wert von gesunden Probanden. Dieser Unterschied in der Bioverfügbarkeit erfordert keine Dosisanpassung.
- Resorption: Vardenafil wird nach oraler Applikation schnell resorbiert. In 90% der Fälle werden nach oraler Gabe im nüchternen Zustand maximale Plasmaspiegel innerhalb von 30 bis 120 Minuten (Mittel: 60 Minuten) erreicht. Die mittlere absolute orale Bioverfügbarkeit beträgt 15%. Bei Einnahme von Vardenafil zusammen mit einer sehr fettreichen Mahlzeit (Fettgehalt: 57%) ist die Resorptionsgeschwindigkeit reduziert, die tmax verlängert sich im Mittel um 1 Stunde, und Cmax ist im Mittel um 20% verringert. Im Vergleich zur Nüchterneinnahme bleiben bei Einnahme von Vardenafil nach einer Mahlzeit mit 30% Fettgehalt Resorptionsrate und Resorptionsausmaß von Vardenafil unverändert.
- Verteilung: Das mittlere Verteilungsvolumen von Vardenafil im Steady state beträgt 208 l, was auf eine Verteilung in die Gewebe hinweist. Vardenafil und sein wichtigster im Blutkreislauf zirkulierender Metabolit (M1) sind beide stark an Plasmaproteine gebunden (zu rund 95% für Vardenafil oder M1). Bei gesunden Probanden wurden 90 Minuten nach Anwendung von Vardenafil weniger als 0,00012% der verabreichten Menge im Sperma gefunden.
- Metabolisierung: Vardenafil wird überwiegend in der Leber durch das Cytochrom-P450(CYP)-Isoenzym 3A4 sowie anteilig durch die CYP3A5- und CYP2C-Isoenzyme metabolisiert.
- Elimination: Die Gesamtkörperclearance von Vardenafil beträgt 56 l/h mit einer daraus resultierenden terminalen Halbwertszeit von etwa 4 bis 5 Stunden. Nach oraler Anwendung wird Vardenafil nach Metabolisierung überwiegend über die Fäzes (rund 91 - 95% der verabreichten Dosis) und in geringerem Maß renal (rund 2 - 6% der verabreichten Dosis) ausgeschieden.
- Ältere Männer: Gesunde ältere Probanden (65 Jahre oder älter) zeigten im Vergleich zu jüngeren Probanden (18 bis 45 Jahre) eine herabgesetzte hepatische Vardenafil-Clearance.
- Männer mit Nierenfunktionsstörungen: Bei Probanden mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) waren die mittlere AUC um 21% erhöht und die mittlere Cmax um 23% erniedrigt.
- Männer mit Leberfunktionsstörungen: Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh A und B) war die Clearance von Vardenafil proportional dem Grad der Leberfunktionsstörung entsprechend herabgesetzt.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
- Tadalafil: Die empfohlene Dosis beträgt 10 mg einmal täglich. Diese wird vor einer erwarteten sexuellen Aktivität und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Bei Patienten, bei denen sich nach Einnahme von 10 mg keine entsprechende Wirkung zeigt, können 20 mg versucht werden. Die Einnahme kann während eines Zeitraums von 30 Minuten bis zu 12 Stunden vor einer sexuellen Aktivität erfolgen. Die Wirkung von Tadalafil kann bis zu 24 Stunden nach Einnahme anhalten. Da keine Sicherheitsdaten für den langfristigen täglichen Gebrauch vorliegen, wird von einer regelmäßigen täglichen Einnahme des Arzneimittels deutlich abgeraten.
- Vardenafil: Die empfohlene Dosis beträgt 10 mg, sie ist bei Bedarf ungefähr 25 bis 60 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr einzunehmen. Entsprechend der Wirksamkeit und Verträglichkeit kann die Dosis auf 20 mg erhöht oder auf 5 mg verringert werden. Die empfohlene Maximaldosis beträgt 20 mg. Die Einnahme darf nicht häufiger als einmal täglich erfolgen. Vardenafil kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Der Wirkungseintritt kann bei gleichzeitiger Einnahme einer fettreichen Mahlzeit verzögert sein. Da die Vardenafil-Clearance bei älteren Patienten vermindert ist, sollte bei erstmaliger Anwendung die Dosis 5 mg betragen. Entsprechend der Wirksamkeit und Verträglichkeit kann die Dosis auf 10 mg und dann auf 20 mg erhöht werden. Die empfohlene Anfangsdosis für Patienten mit leichter und mäßig eingeschränkter Leberfunktion beträgt 5 mg. Entsprechend der Verträglichkeit und Wirksamkeit kann die Dosis auf 10 mg und dann auf 20 mg erhöht werden. Bei Patienten mit einer leichten bis mäßigen Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion beträgt die empfohlene Anfangsdosis 5 mg. Entsprechend der Verträglichkeit und Wirksamkeit kann die Dosis auf 10 mg und dann auf 20 mg erhöht werden.
Kontraindikationen
- Tadalafil und Vardenafil haben gefäßerweiternde Eigenschaften, die eine leichte und vorübergehende Blutdrucksenkung bewirken und dadurch den blutdrucksenkenden Effekt von Nitraten verstärken. Daher ist die Anwendung von Tadalfil und Vardenafil bei Patienten kontraindiziert, die Nitrate oder Stickstoffmonoxid-Donatoren in jeglicher Form einnehmen.
- Tadalfil und Vardenafil dürfen von Personen unter 18 Jahren nicht eingenommen werden.
- Männer mit kardialen Erkrankungen, denen von sexueller Aktivität abgeraten wird, sollten Arzneimittel zur Behandlung der erektilen Dysfunktion nicht verwenden. Ärzte müssen das potenzielle kardiale Risiko einer sexuellen Aktivität bei Patienten mit einer vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankung berücksichtigen.
- Tadalafil: Die folgenden Patientengruppen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung waren in klinische Studien nicht eingeschlossen, und daher ist die Anwendung von Tadalafil (noch) kontraindiziert: Patienten mit Herzinfarkt während der vorangegangenen 90 Tage; Patienten mit instabiler Angina pectoris oder einer Angina pectoris, die während einer sexuellen Aktivität auftrat; Patienten mit Herzinsuffizienz Schweregrad II oder höher nach New York Heart Association (NYHA) während der letzten 6 Monate; Patienten mit unkontrollierten Arrhythmien; Hypotonie (< 90/50 mm Hg) oder unkontrollierter Hypertonie; Patienten mit einem Schlaganfall während der vorangegangenen 6 Monate.
- Vardenafil: Bei folgenden Untergruppen von Patienten wurde die Sicherheit von Vardenafil nicht untersucht, daher ist die Anwendung kontraindiziert, bis weitere Daten vorliegen: Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh C), im Endstadium einer Nierenfunktionsstörung mit Dialysepflicht, Patienten mit Hypotonie (Blutdruck > 90/50 mmHg), mit kürzlich erlittenem Schlaganfall oder Herzinfarkt (innerhalb der letzten 6 Monate), mit instabiler Angina pectoris sowie mit bekannten erblich bedingten degenerativen Retinaerkrankungen wie Retinitis pigmentosa. Die gleichzeitige Anwendung von Vardenafil mit starken CYP3A4-Inhibitoren (orale Formulierungen von Ritonavir, Indinavir, Itraconazol und Ketoconazol ) ist bei Männern über 75 Jahren kontraindiziert.
Unerwünschte Wirkungen
- Tadalafil: Die in Zusammenhang mit Tadalafil berichteten Nebenwirkungen waren vorübergehend und im Allgemeinen leicht bis mäßig. Die häufigsten Nebenwirkungen (> 10%) waren Kopfschmerzen und Dyspepsie. Häufige Nebenwirkungen (1 bis 10%) waren Schwindel, Hautrötung, verstopfte Nase, Rückenschmerzen und Muskelschmerzen. Eine Schwellung der Augenlider, Empfindungen, die als Augenschmerzen beschrieben wurden, und Bindehautrötung waren gelegentlich (0,1 bis 1%) auftretende Nebenwirkungen.
- Vardenafil: Die im Zusammenhang mit Vardenafil berichteten Nebenwirkungen waren überwiegend vorübergehend und leicht bis mäßig. Die häufigsten (> 10%) Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen und Flush. In einer Studie zur Untersuchung des Sehvermögens unter der doppelten empfohlenen Maximaldosis von Vardenafil traten eine Stunde nach der Einnahme bei einigen Patienten leichte und vorübergehende Beeinträchtigungen des Farbunterscheidungsvermögens im Blau/Grünund Purpur-Bereich auf. Diese Beeinträchtigungen besserten sich nach 6 Stunden und waren nach 24 Stunden nicht mehr nachweisbar. Die Mehrzahl der Patienten empfand subjektiv keine Veränderung des Sehvermögens. Vardenafil bewirkt eine leichte und vorübergehende Blutdrucksenkung, die in der Mehrzahl der Fälle keine klinisch relevanten Wirkungen zur Folge hat. Folgende Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien häufig (1 bis 10%) beobachtet: Dyspepsie, Übelkeit, Schwindel, Rhinitis. Gelegentlich (0,1 bis 1%) traten auf: Hypertonie, Photosensibilität und Sehstörungen.
Wechselwirkungen
- Tadalafil wird hauptsächlich durch CYP3A4 abgebaut. Der selektive CYP3A4Inhibitor Ketoconazol erhöhte die AUC von Tadalafil um 107% im Vergleich zu dem AUC-Wert bei alleiniger Gabe von Tadalafil (10-mg-Dosis). Einige Proteaseinhibitoren, wie Ritonavir und Saquinavir, und andere CYP3A4-Inhibitoren wie Erythromycin, Clarithromycin, Itraconazol und Grapefruitsaft sollten mit Vorsicht gleichzeitig gegeben werden, da zu erwarten ist, dass sie den TadalafilPlasmaspiegel erhöhen.
- Der CYP3A4-Induktor Rifampicin reduzierte die AUC von Tadalafil um 88%, verglichen mit den AUC-Werten bei alleiniger Gabe von Tadalafil (10-mg-Dosis). Es ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Gabe anderer CYP3A4-Induktoren wie Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin ebenfalls die Plasmakonzentration von Tadalafil senkt.
- Tadalafil zeigte keine klinisch signifikante Wechselwirkung mit antihypertensiven Arzneimitteln, wie Calciumkanalblockern, Angiotensin-ConversionsEnzym (ACE)-Hemmern, Beta-Rezeptorenblockern, Thiazid-Diuretika und Angiotensin-II-Rezeptorblockern.
- Tadalafil hatte keinen klinisch signifikanten Effekt auf Blutdruckveränderungen durch Tamsulosin, einen Alpha-Rezeptorenblocker. Bei Patienten, die gleichzeitig blutdrucksenkende Arzneimittel erhalten, können 20 mg Tadalafil eine Blutdrucksenkung hervorrufen, die im Allgemeinen geringfügig und wahrscheinlich nicht klinisch relevant ist.
- Die gleichzeitige Anwendung von Vardenafil mit starken CYP3A4-Inhibitoren (oralen Darreichungsformen von Ritonavir, Indinavir, Itraconazol und Ketoconazol) muss vermieden werden, da bei Kombination dieser Arzneimittel sehr hohe Plasmakonzentrationen von Vardenafil erreicht werden.
- Bei gleichzeitiger Anwendung des CYP3A4-Inhibitors Erythromycin sollte die Vardenafil-Dosis 5 mg nicht überschreiten.
- Grapefruitsaft kann als schwacher Hemmstoff des CYP3A4-Stoffwechsels in der Darmwand eine geringe Steigerung des Vardenafil-Plasmaspiegels bewirken.
- In einer gezielten Studie erhielten Hypertoniker Vardenafil (20 mg) zusammen mit verzögert freisetzendem Nifedipin (30 mg oder 60 mg). Es zeigte sich eine zusätzliche Senkung des Blutdrucks in Rückenlage um systolisch 6 mm Hg und diastolisch um 5 mm Hg, begleitet von einem Herzfrequenzanstieg um 4 Schläge/min.
- Beim Menschen hat weder die alleinige Anwendung von Vardenafil noch die Kombination mit Acetylsalicylsäure einen Effekt auf die Blutungszeit. Bei Patienten mit Blutungsstörungen oder aktiven peptischen Ulzera sollte Vardenafil nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
- Die gleichzeitige Anwendung von Vardenafil mit Alpha-Blockern kann bei einigen Patienten zu einer unerwünscht starken Blutdrucksenkung führen. Solange keine weiteren Daten vorliegen, wird daher die gleichzeitige Anwendung von Vardenafil und Alpha-Blockern nicht empfohlen.
- In einer klinisch-pharmakologischen Studie zeigte sich bei der Anwendung von 10 mg Tadalafil mit Theophyllin (einem nichtselektiven PhosphodiesteraseHemmer) eine geringfügige Erhöhung der Herzfrequenz (um 3,5 Schläge pro Minute).
- Viele der Interaktionsstudien wurden mit 10 mg Tadalafil durchgeführt. Klinisch relevante Wechselwirkungen bei höheren Dosierungen können daher nicht völlig ausgeschlossen werden.
- Bei gleichzeitiger Einnahme von Vardenafil (20 mg) und Alkohol (mittlerer maximaler Blut-Alkohol-Spiegel von 73 mg/dl) wurde die Wirkung von Alkohol auf Blutdruck und Herzfrequenz nicht verstärkt, und die pharmakokinetischen Eigenschaften von Vardenafil waren nicht verändert.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Vor Beginn jedweder Behandlung der erektilen Dysfunktion sollte der Arzt den kardiovaskulären Status des Patienten erheben, da mit sexueller Aktivität ein gewisses kardiales Risiko verbunden ist.
- Bei Patienten mit schwerer Nieren- oder Leberinsuffizienz sollte vor der Verordnung eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt werden.
- Priapismus trat in klinischen Studien mit Tadalafil nicht auf. Allerdings wurden zwei Fälle von Priapismus in einer Phase-I-Studie bei Anwendung von 40 mg Vardenafil (doppelte empfohlene Maximaldosis) beobachtet. Patienten mit Erektionen, die länger als 4 Stunden dauern, sollten angewiesen werden, dringend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wird Priapismus nicht sofort behandelt, können Schädigungen des Penisgewebes und ein dauerhafter Potenzverlust die Folge sein. Tadalafil und Vardenafil sollen bei Patienten mit für Priapismus prädisponierenden Erkrankungen (z. B. Sichelzellenanämie, multiplem Myelom oder Leukämie) oder von Patienten mit anatomischer Deformation des Penis nur mit Vorsicht angewendet werden.
- Tadalafil darf bei Patienten mit hereditärer Galactose-Intoleranz, LappLactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption nicht angewendet werden.
- Patienten sollten wissen, wie sie auf Tadalafil und Vardenafil reagieren, bevor sie Auto fahren oder Maschinen bedienen.
Handelspräparat Levitra®
Hersteller
Einführungsdatum
Zusammensetzung
1 Tablette enthält 5/10/20 mg Vardenafil (als Hydrochlorid-Trihydrat).
Hilfsstoffe:
Tablettenkern: Crospovidon, Magnesiumstearat, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid. Filmüberzug: Macrogol 400, Hypromellose, Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat (E172), Eisen(III)-oxid (E172).
Packungsgrößen, Preise, PZN
Levitra 5 mg Filmtabletten:
4 Stück, Euro 41,16, PZN 3933689;
8 Stück, Euro 77,98, PZN 3933695;
12 Stück, Euro 114,02, PZN 3933703.
Levitra 10 mg Filmtabletten:
4 Stück, Euro 48,00, PZN 3933755;
8 Stück, Euro 89,99, PZN 3933761;
12 Stück, Euro 129,99, PZN 3933778.
Levitra 20 mg Filmtabletten:
4 Stück, Euro 55,01, PZN 3933809;
8 Stück, Euro 99,98, PZN 3933815;
12 Stück, Euro 149,99, PZN 3933821
Indikation
Zur Behandlung der erektilen Dysfunktion.
Dosierung
10 mg bei Bedarf ungefähr 25 bis 60 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr. Die Dosis kann auf 20 mg erhöht oder auf 5 mg verringert werden. Einnahme nicht häufiger als einmal täglich.
Kontraindikationen
Die Anwendung von Vardenafil ist bei Patienten kontraindiziert, die organische Nitrate in jeglicher Form einnehmen. Männer mit kardialen Erkrankungen, denen von sexueller Aktivität abgeraten wird, sollten Arzneimittel zur Behandlung der erektilen Dysfunktion nicht verwenden.
Unerwünschte Wirkungen
Kopfschmerzen, Flush, Dyspepsie, Übelkeit, Schwindel, Rhinitis
Wechselwirkungen
Vardenafil verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von Nitraten. Patienten, die mit Antihypertensiva behandelt werden, sollten entsprechende Hinweise über eine mögliche Blutdrucksenkung erhalten. Die gleichzeitige Anwendung von Vardenafil mit Alpha-Blockern kann bei einigen Patienten zu einer unerwünscht starken Blutdrucksenkung führen. Die gleichzeitige Anwendung von Vardenafil mit starken CYP3A4-Inhibitoren muss vermieden werden, da bei Kombination dieser Arzneimittel sehr hohe Plasmakonzentrationen von Vardenafil erreicht werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Vardenafil (20 mg) und Alkohol (mittlerer maximaler Blut-Alkohol-Spiegel von 73 mg/dl) wurde die Wirkung von Alkohol auf Blutdruck und Herzfrequenz nicht verstärkt und die pharmakokinetischen Eigenschaften von Vardenafil nicht verändert.
Warnhinweise, Vorsichtsmaßnahme
Bei Patienten mit schwerer Nieren- oder Leberinsuffizienz sollte vor der Verordnung eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt werden. Tadalafil soll bei Patienten mit für Priapismus prädisponierenden Erkrankungen oder von Patienten mit anatomischer Deformation des Penis nur mit Vorsicht angewendet werden. Patienten mit Erektionen, die länger als 4 Stunden dauern, sollten angewiesen werden, dringend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
01.04.2003