jb | Dass der Nacht- und Notdienstfonds die Zahlen zu den pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) seit diesem Jahr nicht mehr quartalsweise ausweist, sondern nur noch jeweils für ein halbes Jahr, spricht wohl Bände: die pDL gehören für die Apotheken immer noch nicht zur Routine und halbjahresweise gebündelt sieht es einfach nach ein bisschen Mehr aus.

Von Christian Rotta | Ein Mix aus Licht und Schatten prägte das Rechtsjahr 2024 für Apothekerinnen und Apotheker: Neben dem Damoklesschwert einer zerstörerischen Lauterbach-Reform mit dem Paradoxon einer Apotheke ohne Apotheker wühlte insbesondere das Skonti-Urteil des Bundesgerichtshofs die ohnehin wirtschaftlich gebeutelte Branche auf, ohne dass die Politik bisher willens war, die Folgen der Entscheidung durch einen Federstrich des Verordnungsgebers in der Arzneimittelpreisverordnung zu mildern.

Von Monika Neubeck | 2024 sind ins­gesamt 41 Wirkstoffe auf dem deutschen Markt eingeführt worden. Auch dieses Mal stehen die Anti­tumorwirkstoffe mit neun Vertretern zahlenmäßig an erster Stelle, wobei die Wirkmechanismen sehr vielfältig sind. Neben einem Radiotherapeutikum sowie verschiedenen Tyrosinkinase- und Wachstumsfaktoren-Inhibitoren ist vor allem der Wirkansatz des Claudin-18.2-Antikörpers Zolbetuximab innovativ. Weitere häufig vertretene Wirkstoffgruppen sind Immunsuppressiva und Dermatika. An dieser Stelle besonders hervorzuheben sind Tofersen als erste Medikation, die sich spezifisch gegen eine bestimmte genetische Form der amyotrophen Lateralsklerose richtet, das erste Langzeitinsulin icodec mit nur einmal wöchentlicher Applikation und der RSV-Impfstoff mResvia^®, dem ersten mRNA-Impfstoff, der nicht auf SARS-CoV-2-Infektionen abzielt. Im Folgenden werden 25 Substanzen mit dem stärksten Innovationsgrad und/oder dem größten therapeutischen Fortschritt beschrieben.

tmb | Der Deutsche Apothekertag in München zeigte ganz deutlich, dass es derzeit in der Standesvertretung einen Generationenwechsel gibt. Politisch war eher wenig geboten. Das Wichtigste aus München und von den Apothekertagen der Länder aus dem vergangenen Jahr finden Sie hier zusammengefasst.

Die Apothekenreform, die Karl Lauterbach der Apothekerschaft aufzwingen wollte, kostete uns zehn Monate lang viel Kraft und Zeit, es war ein Kampf gegen den Versuch, die Apothekenstruktur zu zerschlagen, Stichwort: Apotheken ohne Apotheker. Mit dem Ampel-Aus am 6. November war vorerst alles vorbei: keine Reform, aber auch keine Honoraranpassung. Das Jahr hatte noch weitere Überraschungen: das Skonti-Aus und finanzielle Einbußen für Apotheken, CardLink auch für Versender, Kampf gegen Lieferengpässe und Ärger mit der E-Rezept-Technik, außerdem die „Cannabinisierung“ des Landes, die Entmachtung des Apothekertags und die Apothekenzahl im Sinkflug auf unter 17.000. Der ABDA-Satz des Jahres: „Es wird nie wieder so, wie es mal war.“ | Von Peter Ditzel 

Der aktuelle WSI-Verteilungsbericht zeigt eine wachsende Einkommensungleichheit in Deutschland seit 2010, sowie steigende Armut und soziale Benachteiligung. Für die Politik ist es höchste Zeit, zu handeln.

sw | Von MPox bis zum Hautpilz aus dem Barbershop bestimmten 2024 zahlreiche durch Mikroorganismen ausgelöste Erkrankungen die Schlagzeilen der DAZ.

Christian Schmidt, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker, begrüßte die Teilnehmer der Herbsttagung am 22. November 2024 in Berlin.

mik | Protest oder Kommunikation? Das war mit Blick auf die geplante Apothekenreform die Frage in diesem Jahr. Und vielleicht war es die falsche. Denn auch Protest ist Kommunikation und Kommunikation kann auch Protest sein. Natürlich gab es beides und so verkehrt wird das nicht gewesen sein.

Im September berichtete die Bild-Zeitung: 1600 Medikamente fehlen in Deutschland! Der Gesundheits­minister sieht das Problem nicht und lobt sein ALBVV-Gesetz, das die Engpässe im Vergleich zum Vorjahr halbiert haben soll. Das Gesetz greife kaum, hält der Branchenverband Pro Generika dagegen. So oder so, Apotheken benötigen für die Mammutaufgabe, die Patienten rechtzeitig zu versorgen, Kraft, Geduld und eine gehörige Portion Galgenhumor.

cel | Frustrierend in der Behandlung von multipler Sklerose (MS) blieb auch 2024: Die neurodegenerative Erkrankung ist nach wie vor nicht heilbar. Erkenntnisse wurden dennoch gewonnen – zum Absetzen hocheffektiver Immuntherapien, ob ein Weizenverzicht für Menschen mit MS sinnvoll ist, wie wirksam und sicher eine Stammzellbehandlung ist und dazu, welcher Wirkstoff Schübe derzeit am effektivsten reduziert. Auch die Hoffnung auf einen remyelinisierenden Wirkstoff konnten Wissenschaftler schüren.

ral | Eigentlich war es eine Not­lösung während der Corona-Pandemie, die Interpharm ins Internet zu verlegen. Die Online-Formate kamen jedoch so gut an, dass Teile unseres jährlichen Fortbildungskongresses inzwischen einen festen Platz als Online-Veranstaltungen haben. Auf ein Treffen mit Apothekerinnen, Apothekern, PTA und PKA wollen wir natürlich dennoch nicht verzichten – und so konnten Sie 2024 die Interpharm wieder online sowie in Präsenz besuchen. März und April standen bei uns ganz im Zeichen der Fortbildung. Waren Sie dabei? Dann haben Sie auf den folgenden Seiten die Gelegenheit, die Interpharm noch einmal nachzuerleben. Und wenn Sie es dieses Jahr nicht geschafft haben, dann erfahren Sie hier, was es alles zu entdecken und zu erfahren gab und bekommen vielleicht Lust auf eine Interpharm-Teilnahme im nächsten Jahr. Wir freuen uns auf Sie!

jb | Es war nicht alles schlecht 2024, denn im April ist für apothekenüb­liche Hilfsmittel die Pflicht zur Präqualifizierung weggefallen.

ral | In der Apotheke ist Teamarbeit gefragt. Apothekerinnen, Apotheker, PTA und PKA arbeiten idealerweise Hand in Hand. Stärken möchten wir von der DAZ dieses wichtige Prinzip mit dem Format „Teamschulung“. Dabei wird eine Thematik zeitgleich in der DAZ, der PTAheute und der PKAaktiv aufgegriffen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus „bearbeitet“. Das waren die Teamschulungen des Jahres 2024:

sw | Jedes Arzneimittel hat auch unerwünschte Wirkungen (UAW), umgangssprachlich Nebenwirkungen genannt. Während in aktuellen Meldungen meist die UAW eines einzelnen Wirkstoffs im Fokus steht, haben unsere Autoren in vielen DAZ-Beiträge wirkstoffgruppenübergreifend typische Nebenwirkungen beleuchtet, von Schmeck­störungen bis hin zur Knochen­brüchigkeit.