Arzneimittel und Therapie

Meerwasser hilft trockenen Nasen

Trockene Nasenschleimhaut, Borkenbildung mit Verstopfungsgefühl und häufig auch Nasenbluten - das sind die Kennzeichen einer Rhinitis sicca. Auslöser ist in vielen Fällen eine trockene Raumluft, weitere Noxen sind Staub und Rauch. Da in Flugzeugen die Luftfeuchtigkeit nur bei 10 bis maximal 30% liegt, stellt die Rhinitis sicca für das Flugpersonal ein typisches Beschwerdebild dar.


Die Luftfeuchtigkeit in nichtklimatisierten Wohn- und Arbeitsräumen liegt normalerweise bei 50 bis 60%. Klimaanlagen und Zentralheizungen drücken diesen Wert bereits auf 40 bis 45%. In Flugzeugen herrschen jedoch extreme Verhältnisse: Aufgrund des niedrigeren Luftdrucks und der sehr kalten Außentemperaturen sinkt die Luftfeuchtigkeit in den Flugkabinen oft auf Werte um 10%. Darauf reagiert der menschliche Körper mit einem Austrocknen der Haut und Schleimhäute. Eine chronische Rhinitis sicca gilt beim fliegenden Personal von Fluggesellschaften als typisches, berufsbedingtes Beschwerdebild. Die häufig eingesetzten abschwellenden Nasentropfen bessern zwar kurzfristig das Wohlbefinden, sind jedoch für die Langzeitanwendung nicht geeignet. Eine sinnvolle Maßnahme stellt dagegen die Anfeuchtung der Nasenschleimhaut mit salzhaltigen Nasensprays dar.

Anwendungsbeobachtung beim fliegenden Personal


Um die Wirkung eines solchen Präparats auf die Symptomatik der Rhinitis sicca sowie auf das Befinden der Betroffenen zu untersuchen, wurde eine Anwendungsbeobachtung bei 205 Mitarbeitern einer Fluglinie durchgeführt. Das verwendete Nasenspray enthielt eine sterile, isotonisierte unverdünnte Meersalzlösung mit einem alkalischen pH-Wert. Den darin enthaltenen Mineralsalzen und Spurenelementen wird ein positiver Effekt auf die Zellregeneration zugesprochen.
Von den 205 Testpersonen absolvieren alle häufig Mittel- und Langstreckenflüge. 51,5% litten während des Flugs regelmäßig an einer trockenen Nase. Bei 36,8% trat dieses Symptom gelegentlich auf. Außerhalb der Arbeitszeit stellten mehr als die Hälfte ebenfalls eine trockene Nase fest. 61,8% der Teilnehmer gaben eine Krusten- und Borkenbildung in der Nase an. Über häufiges Nasenbluten klagen 16,1%. Immerhin fühlten sich 65,6%, also zwei Drittel, durch die Beschwerden in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt.

Testpersonen wollen das Nasenspray weiterhin verwenden


Nach einer vierwöchigen regelmäßigen Anwendung des Meerwasser-Nasensprays beurteilten 88,8% der Probanden die Befeuchtung der Nase als gut bis sehr gut. Eine Besserung der Beschwerden wurde in 89% der Fälle bestätigt. 77,9% gaben an, das Nasenspray weiterhin verwenden zu wollen. Nur zwei Probanden berichteten über ein unerwünschtes Kribbeln bzw. Jucken in der Nase.
Die Wirkung des Meerwasser-Nasensprays beruht auf einer gründlichen Reinigung und Befeuchtung der Nasenhöhlen. Die Reinigung wird ermöglicht durch eine verbesserte Zilientätigkeit, die den Schleim und darin enthaltene Schadstoffe schneller abfließen läßt.
Als Ergebnis läßt sich festhalten: Die Befeuchtung der Nase mit isotoner Meersalzlösung ist eine einfache, wirksame und auch über einen längeren Zeitraum unbedenkliche Maßnahme zur Vorbeugung und Behandlung der Rhinitis sicca. Quelle
Fachpressegespräch Novartis Consumer Health GmbH "Meerwasser für die Nase - neue Studien mit Rhinomer zeigen große therapeutische Bandbreite" am 9. November 1998 in Frankfurt/Main. Vorträge von Prof. Dr. Erhard Meyer-Breiting, Frankfurt, Dr. Eckhard Müller-Sacks, Düsseldorf, Dr. Christoph Beckers, München.
Reinhild Berger, Stuttgart

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