Fortbildung

D. UhlVideopharm 2000 – Ein Überblick über n

Videopharm, das Videomagazin zur medizinisch-pharmakologischen Fortbildung, bietet auch in diesem Jahr wieder auf vier Kassetten einen Überblick über neue Entwicklungen in der Arzneimitteltherapie, greift Diskussionen über alte und neue Therapieprinzipien auf und gibt viele Tipps für die pharmazeutische Praxis. Auf Kassette 1 wird zum Beispiel auf neue Acetylcholinesterasehemmer eingegangen und das Potenzial der Neuraminidasehemmer im Rahmen der Grippeprophylaxe und -therapie beleuchtet. Hochinteressant und direkt in die Praxis umzusetzen ist der Informations- und Beratungsbeitrag, der zeigt, wie durch einfache Mittel das Frühgeburtsrisiko gesenkt werden kann.

Arzneimittel im Gespräch

Neue Acetylcholinesterasehemmer gegen Alzheimer

Mit Tacrin wurde der erste Acetylcholinesterasehemmer zur Behandlung der Alzheimer-Demenz zugelassen. Erfolge in der Behandlung sind jedoch oft mit zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden. Besonders problematisch ist seine Hepatotoxizität.

Neuere Acetylcholinesterasehemmer wie Donepezil (Aricept) und Rivastigmin (Exolon) sollen ähnlich gut wirken, aber besser verträglich sein. So soll Donepezil in erster Linie die Acetylcholinesterase im zentralen Nervensystem hemmen, sodass mit Nebenwirkungen, als Folge der Hemmung peripherer Acetylcholinesterasen, nicht zu rechnen sein soll.

Neben den schon eingeführten Acetylcholinesterasehemmern werden von Prof. Dr. Claus-W. Wallesch, Magdeburg, auch Acetylcholinesterasehemmstoffe vorgestellt, die sich noch in der Entwicklung oder klinischen Prüfung befinden, so zum Beispiel Metrifonat: "In zwei großen plazebokontrollierten, multizentrischen Studien konnte gezeigt werden, dass Metrifonat die Entwicklung der kognitiven Defizite bei Alzheimerpatienten signifikant günstig beeinflusst und auch die Alltagskompetenz gegenüber Plazebo deutlich verbessert."

Neuraminidasehemmstoffe gegen Virusgrippe

Zanamivir (Relenza) und Oseltamivir (Tamiflu) sind die ersten Vertreter einer neuen Substanzklasse, der Neuraminidaseinhibitoren. Sie sind in der Lage, die Ausbreitung von schon in den Körper eingedrungenen Influenza-A-Viren zu verhindern. Damit sind sie vor allem zur Therapie der Virusgrippe geeignet. Voraussetzung ist, dass die Behandlung innerhalb der ersten 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome beginnt. Dann können Dauer und Schwere der Symptome günstig beeinflusst werden. Problematisch ist allerdings die sichere diagnostische Abklärung vor Therapiebeginn. Wenn es um die Prophylaxe der Virusgrippe geht, stellen die Neuraminidasehemmer in der Regel keine Alternative zur Grippeimpfung dar.

Allerdings eröffnen nach Meinung von Dr. Jürgen Scherer vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen Neuraminidasehemmer in der Prophylaxe dann völlig neue Perspektiven, wenn eine Pandemie auftritt und noch kein Impfstoff zur Verfügung steht.

Schwerpunkt Migräne

Acht Millionen Frauen und Männer leiden in Deutschland regelmäßig unter Migräneattacken. Nur 30% der Betroffenen suchen deshalb einen Arzt auf. Die meisten Migränegeplagten behandeln ihre Kopfschmerzen also mit rezeptfreien Schmerzmitteln selbst. Doch eine Migränebehandlung gehört in die Hand eines erfahrenen Arztes, nicht zuletzt, um eine gezielte Diagnose zu stellen.

In Abhängigkeit der Schwere der Migräneattacken wird die Migräne nach einem Stufenschema behandelt, das der Neurologe Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen, auf der Videopharm-Kassette 1/2000 im Detail vorstellt. Eine immer wichtiger werdende Arzneimittelgruppe in der Migränetherapie sind die Triptane. Neben Sumatriptan befinden sich inzwischen Zolmitriptan, Naratriptan, Rizatriptan und Eletriptan im Handel. Diskutiert wird, ob sie bei schweren Migräneattacken den Ergotalkaloiden vorzuziehen sind.

Neben der Therapie wird in diesem Schwerpunktbeitrag auch auf die Prophylaxe eingegangen. Eine medikamentöse Migräneprophylaxe empfiehlt sich, wenn die Patienten drei oder mehr Migräneattacken pro Monat haben oder wenn die Anfälle sehr lange anhalten. Prof. Dr. Diener stellt die Mittel der ersten Wahl vor und geht auch auf die Möglichkeit der Prophylaxe mit Magnesium ein.

Ernährungstherapie: Parenterale Ernährung und Sondenernährung - Eine neue Aufgabe für die Apotheke

Die künstliche Ernährung, sei es enteral über Sonden oder parenteral über zentrale Venenkatheter, wird heute weitestgehend zu Hause durchgeführt. Die Apotheke kann in diesem Zusammenhang verschiedene Serviceleistungen anbieten, die von der Erstellung eines Ernährungsprofils, Herstellung von Mischinfusionslösungen bis hin zur Schulung des Patienten, der Angehörigen und des Pflegepersonals reichen können.

Apotheker Werner Henke aus Aschaffenburg hat in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Aschaffenburg und einer Sozialstation ein örtliches Netzwerk für Patienten aufgebaut, die enteral oder parenteral ernährt werden müssen. Seine Erfahrungen bildeten die Basis für diesen Videopharmbeitrag.

Phytotherapie: Teebaumöl - Mehr als ein Wundermittel?

Teebaumöl gegen Warzen, Herpes, Gürtelrose, Vaginalinfektionen, als grüne Alternative zu Penicillin, als Immunstimulans bei HIV-Infektionen...! Was von solchen Versprechungen zu halten ist, wird in diesem Beitrag kritisch beleuchtet.

Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirkung des Teebaumöls hatten ergeben, dass Teebaumöl in vitro antiseptisch, antimikrobiell und fungizid wirkt. Bislang ist allerdings keine Teebaumölzubereitung als Arzneimittel für eine bestimmte Indikation zugelassen. Aus allergologischer Sicht ist Teebaumöl nicht unproblematisch. Es können Kontaktdermatitiden und -allergien auftreten. Probeweises Auftragen des Öls in der Armbeuge oder hinter dem Ohr kann vor unliebsamen Überraschungen schützen. Empfehlenswert ist es auch, ein Produkt mit einem niedrigen Cineolgehalt zu wählen.

Information und Beratung: Frühgeburtsrisiko Vaginalinfektionen - Rechtzeitig erkennen und behandeln!

Aszendierende Genitalinfektionen sind die häufigste Ursache für Frühgeburten vor der 32. Woche. Das Problem besteht darin, solche Infektionen rechtzeitig zu erkennen. Ein Indiz für eine drohende Frühgeburt kann der vaginale pH-Wert sein. Eine Erhöhung deutet auf eine Infektion hin. Daher wird zwar im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen die Vaginalflora mikroskopisch und mit pH-Wert-Messung beurteilt. Doch wird diskutiert, ob es nicht sinnvoll ist, die Schwangere ein- bis zweimal pro Woche den pH-Wert zu Hause messen zu lassen.

Das ist mit einem leicht zu handhabenden Testhandschuh (CarePlan VpH-Testhandschuh) möglich. Ziel ist es, rechtzeitig entsprechende Maßnahmen einzuleiten, die eine eventuell bestehende Infektion bekämpfen oder einer drohenden Infektion vorbeugen können.

Liegt noch keine behandlungsbedürftige Infektion vor, so bieten sich Lactobacillus-haltige Präparate oder Ascorbinsäure-haltige Vaginaltabletten an, mit denen das normale saure Milieu der Vaginalflora wiederhergestellt werden kann. Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich durch diese Maßnahmen die Frühgeburtsrate deutlich senken lässt.

Bestellhinweis

Videopharm, das bewährte Videofortbildungsmagazin für Apothekerinnen und Apotheker, kann über den Deutschen Apotheker Verlag, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart bezogen werden. Der Einzelpreis beträgt 160,00 DM pro Kassette, das Videopharm-Abonnement, bestehend aus 4 Kassetten, kostet pro Jahr 580,00 DM. Sofort-Bestellung: Telefon (07 11) 25 82-3 42 Telefax (07 11) 25 82-2 90 Bestellservice (01 30) 29 90 (Ferngespräche zum Nulltarif mit Bandaufzeichnung) E-Mail: Service@Deutscher-Apotheker-Verlag.de Internet: www.Deutscher-Apotheker-Verlag.de www.DAV-Buchhandlung.de

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