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Arzneimittel und Therapie
Androgenetische Alopezie: Langzeiteffekt für Finasterid belegt
Finasterid hemmt die 5-Alpha-Reduktase, das Enzym, welches im Serum und im Haarfollikel Testosteron in Dihydrotestosteron metabolisiert. Die Konzentration von Dihydrotestosteron in der Kopfhaut nimmt unter Gabe von Finasterid um 64%, im Serum um 68% ab. Finasterid ist zur Therapie der androgenetischen Alopezie beim Mann inzwischen in 45 Ländern zugelassen. Bereits 1,5 Millionen Männer wurden damit behandelt.
Haarausfall gestoppt
Aus zwei doppelblinden plazebokontrollierten Studien mit Finasterid liegen jetzt Fünfjahresdaten vor. Eingeschlossen waren Männer mit leichter bis mittelschwerer Alopezie im Scheitelbereich. Von den Teilnehmern hatten 323 über die gesamte fünf Jahre ausschließlich Finasterid und 23 ausschließlich Plazebo erhalten. Nur auf dieses Kollektiv bezieht sich die Fünfjahres-Auswertung.
Bei 65% der Männer in der Finasterid-Gruppe hatte die Haarzahl nicht weiter abgenommen. Dagegen war der Haarausfall bei fast allen Männern der Plazebo-Gruppe unvermindert weitergegangen. Nach der photographischen Analyse definierter Areale war bei 22% der Männer unter der fünfjährigen Therapie mit Finasterid ein leichter Haarwuchs, bei 21% ein mittlerer und bei 5% ein starker zu verzeichnen, während in der Plazebo-Gruppe nur bei 6% der Patienten eine leichte Zunahme zu erkennen war.
Gut verträglich
Die Ärzte beurteilten 77% der Männer in der Finasterid-Gruppe als gebessert im Vergleich zu 15% in der Plazebo-Gruppe. Auch das Patientenvotum fiel eindeutig zugunsten von Finasterid aus: 61% gegenüber 20% der Patienten fanden, dass ihre kahlen Stellen kleiner geworden waren, 90% gegenüber 67% meinten, der Haarausfall habe sich verlangsamt, 75% gegenüber 40% bemerkten neues Haarwachstum. Mit ihrem Haarerscheinungsbild waren insgesamt 63% gegenüber 20% der Patienten zufrieden.
Die Fünfjahresdaten bestätigen auch die Sicherheit und Verträglichkeit der Therapie mit 1 mg Finasterid pro Tag: Insgesamt nur bei zwei Männern in der Finasterid-Gruppe traten medikamentenabhängige sexuelle Nebenwirkungen auf wie Abnahme der Libido und der erektilen Funktion.
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