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Arzneimittel und Therapie
Hypertonie und Typ-2-Diabetes: Irbesartan schützt vor dem Fortschreiten der N
PRIME ist das erste klinische Studienprogramm, welches einen präventiven und protektiven Effekt sowohl im Frühstadium als auch im Spätstadium der Nierenerkrankung bei hypertonen Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 aufweist. PRIME, gesponsert von Bristol-Myers Squibb und Sanofi-Synthelabo, besteht aus zwei Studien, IRMA 2 (IRbesartan MicroAlbuminuria Type 2 Diabetes Mellitus in Hypertensive Patients) und IDNT (Irbesartan Diabetic Nephropathy Trial).
Schutz vor Nierenschädigung im Frühstadium
Die IRMA 2-Studie war eine plazebokontrollierte Doppelblindstudie an 590 Patienten mit Hypertonie, Typ-2-Diabetes und einer Mikroalbuminurie (einem frühen Stadium der Nierenschädigung). Der AT-1-Blocker Irbesartan, in einer Dosierung von einmal täglich 300 mg, reduziert das relative Risiko (p < 0,001) der Progression einer Nierenerkrankung vom Frühstadium bis zum fortgeschrittenen Stadium der renalen Insuffizienz (auch bezeichnet als diabetische Nephropathie) um 70% im Vergleich zur Kontrollgruppe. Irbesartan zeigte diese präventiven Effekte zusätzlich zur blutdrucksenkenden Wirkung, die in den Kontrollgruppen vergleichbar war.
Die Ergebnisse der IRMA 2-Studie zeigen, dass bei einer Behandlung von zehn hypertonen Typ-2-Diabetikern mit Mikroalbuminurie über einen Zeitraum von zwei Jahren mit Irbesartan 300 mg einmal täglich die Progression der Nierenschädigung bei einem Patienten zu einem fortgeschrittenen Stadium verhindert werden kann (NNT = 10).
Nutzen von Irbesartan im Spätstadium
Die IDNT-Studie war eine plazebokontrollierte Doppelblindstudie an 1715 Patienten mit Hypertonie, Typ-2-Diabetes und Proteinurie (einem späten Stadium der Nierenerkrankung). Irbesartan zeigt eine 20%ige relative Reduktion des Risikos (p = 0,02) beim primären Endpunkt (Progression zum ersten Auftreten von Verdoppelung des Serumkreatinins, endgradiger Nierenschädigung oder Gesamtmortalität) im Vergleich zur Kontrollgruppe (Plazebo und zusätzliche antihypertensive Therapie).
Irbesartan zeigt weiterhin eine 23%ige relative Reduktion des Risikos (p = 0,006) im primären Endpunkt im Vergleich zu dem Antihypertensivum Amlodipin, einem Calciumantagonisten. Irbesartan zeigte diese protektiven Effekte zusätzlich zur blutdrucksenkenden Wirkung, die in den Kontrollgruppen vergleichbar war. Patienten in allen Behandlungsgruppen beider Studien konnten zusätzlich weitere blutdrucksenkende Medikamente (ausgenommen ACE Hemmer; andere AT-1-Blocker und Calciumantagonisten) zur Erreichung der Zielblutdruckwerte erhalten. In beiden Studien des PRIME-Studienprogrammes zeichnete sich Irbesartan durch ein gutes Sicherheitsprofil aus.
Obwohl kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen im Hinblick auf den kombinierten Endpunkt (tödliche und nicht tödliche kardiovaskuläre Ereignisse) besteht, war in der Irbesartan-Gruppe eine 37%ige Reduktion der Hospitalisierungsrate aufgrund einer kongestiven Herzinsuffizienz zu verzeichnen im Vergleich zur Amlodipin-Gruppe (p < 0,001) und eine 23%ige Reduktion (p = 0,15) im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Die Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, bei der das Herz die Fähigkeit und die Effektivität seiner Pumpfunktion verliert, was in der Folge zum Tode führen kann. Die Ergebnisse des kombinierten kardiovaskulären Endpunkts entsprechen den Ergebnissen anderer Hypertonie-Studien. Keine andere antihypertensive Substanzklasse konnte insgesamt bessere Ergebnisse bezüglich einer Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen erzielen.
Die arterielle Hypertonie betrifft mehr als 600 Millionen Menschen weltweit, und mehr als 135 Millionen Menschen leiden an Diabetes. Nach Schätzungen der WHO wird die Anzahl von Patienten mit Diabetes mellitus voraussichtlich im Jahr 2025 auf 300 Millionen Patienten ansteigen. Der Typ-2-Diabetes ist mit 85 bis 95% die häufigste Form des Diabetes mellitus. Diabetes mellitus ist die Hauptursache für Nierenschädigungen.
Irbesartan ist bisher zur Hypertonie-Behandlung zugelassen
Eine Indikationserweiterung, basierend auf den Ergebnissen des PRIME-Studienprogramms, wurde in den USA und in Europa im August 2001 beantragt. Der Antrag auf Indikationserweiterung für Irbesartan erhielt von der amerikanischen Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) ein Prioritätsverfahren von sechs Monaten Bearbeitungsdauer.
Literatur Lewis et al. N. Engl. J. Med. 345, 851–860 (2001). Parving et al. N. Engl. J. Med. 345, 870–878 (2001).
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