Prisma

Autoimmunität: Kleiner Unterschied, große Wirkung

Eine Arbeitsgruppe der Charité ist bei der Aufklärung der molekularen Ursachen für Autoimmunerkrankungen einen Schritt voran gekommen.

Wie ein Team um Dr. Barbara Uchanska-Ziegler vom "Institut für Immungenetik" der Charité nun nachweisen konnte, ist eine Variante des HLA-B27-Gens mit einem erhöhten Risiko für Autoimmunerkrankungen verbunden. HLA-Moleküle haben die Aufgabe, Peptide zu binden und sie T-Zellen zu präsentieren.

Wenn T-Zellen das Peptid als körperfremd erkennen, veranlassen sie die Vernichtung der "erkrankten" Zelle. Erscheint den T-Zellen das Peptid indessen als körpereigen, so bleibt der Kontakt ohne Folgen. Bei der Unterscheidung zwischen "fremd" und "eigen" können sich die Immunzellen allerdings irren. Dies liegt daran, dass HLA-Moleküle in vielen verschiedenen Ausprägungen vorkommen.

Die Berliner Forscher konnten nachweisen, dass z. B. das HLA-B27-Gen in zwei Varianten vorkommt. Personen, die die Variante B*2705 besitzen, haben ein stark erhöhtes Risiko, an Morbus Bechterew zu erkranken, Personen mit der Variante B*2709 nicht. Der Unterschied zwischen den beiden Varianten liegt nur in einer einzigen Aminosäure. ssch

Quelle: J Exp Med 199, 271-281 (2004)

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