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Krankenstand 2004 auf Rekordtief

BERLIN (ks). Der Krankenstand ist im Jahr 2004 auf ein Rekordtief gesunken. Wie das Bundesgesundheitsministerium am 29. Dezember 2004 in Berlin bekannt gab, lag er im vergangenen Jahr bei nur noch 3,4 Prozent –  das ist das niedrigste Niveau seit Einführung der Lohnfortzahlung im Jahr 1970. Im Schnitt waren die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung 13,4 Tage krank geschrieben.

2003 war der Krankenstand erstmals unter vier Prozent gesunken und lag im Jahresdurchschnitt bei 3,6 Prozent. In den 70er Jahren lagen die Krankenstände bei über fünf Prozent, in den 80er Jahren zwischen 5,7 und 4,4 Prozent. Das Ministerium verwies darauf, dass der niedrige Krankenstand zu einer deutlichen Entlastung der Arbeitgeber durch sinkende Lohnnebenkosten führe. Nach ersten Schätzungen dürfte der Rückgang allein im Jahr 2004 die Kosten der Lohnfortzahlung um rund eine Mrd. Euro vermindert haben. Auch die Aufwendungen der Krankenkassen für Krankengeld sind in den ersten drei Quartalen 2004 deutlich um 9,6 Prozent bzw. 511 Mio. Euro gesunken. Das Ministerium forderte die Krankenkassen auf, die eingesparten Mittel zum Schuldenabbau und für Beitragssatzsenkungen zu nutzen.

Zunahme psychischer

Erkrankungen

Nach Angaben des BKK-Bundesverbandes entfallen nahezu ein Drittel der Arbeitsunfähigkeitstage auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (27 Prozent), gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems (17 Prozent), Verletzungen und Vergiftungen (15 Prozent) und psychischen Störungen (7,5 Prozent). Der Anteil der psychischen Erkrankungen an den Krankheitstagen hat sich seit 1990 verdoppelt.

PTAs nur selten krank

Die Betriebskrankenkassen wiesen darauf hin, dass bestimmte Branchen besonders hohe Krankenstände bezüglich bestimmter Krankheitsarten aufweisen. So sind Beschäftige im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Telekommunikation überdurchschnittlich häufig von psychischen Erkrankungen betroffen: Die Krankentage liegen hier mit 11 Prozent weit über dem Durchschnitt aller Branchen (7,5 Prozent). Auch Qualifikation und das Maß an Selbständigkeit sind Indikatoren für häufige oder seltene Erkrankungen: Während etwa ein Schweißer in der Metallverarbeitung ein recht hohes Krankheitsrisiko aufweist (22 Krankentage), haben Maschinenbautechniker lediglich vier Fehltage. Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeugbaus sind sogar nur einen Tag krank. Auch im Gesundheitswesen sind Beschäftigte geringer qualifizierter Berufe öfter krank: Helferinnen in der Krankenpflege sind durchschnittlich 23 Tage krank. Pharmazeutisch-technische Assistentinnen haben hingegen nur sieben Krankentage.

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