Darmkrebs

Kohlenhydrate und Ballaststoffe auch für Krebspatienten

Der Ernährung kommt im Zusammenhang mit dem Darmkrebs eine doppelte Bedeutung zu. Zum einen ist vermutlich ein Teil aller Krebsfälle im Zusammenhang mit einer falschen Ernährung zu sehen. Zum anderen kann – je nachdem welcher Darmabschnitt betroffen ist – die Verdauung eingeschränkt sein. Grundsätzlich gibt es keine einheitliche Krebsdiät und auch keine allgemeingültigen Empfehlungen für Darmkrebspatienten. Entscheidend sind immer die individuellen Umstände.

Gezielte Ernährungstipps sollten sich auf den betroffenen Darmabschnitt, eventuelle Beschwerden und natürlich auch immer auf den Ernährungszustand, das Wohlbefinden und die familiären Ernährungsgewohnheiten beziehen. Da der Energiebedarf eines Tumorpatienten je nach Therapiestadium bis zu 75% höher sein kann als im gesunden Zustand, ist eine Reduktion von Nahrungsfetten insgesamt nicht ratsam. Liegt bereits eine Krebserkrankung vor und wurde dadurch Körpergewicht verloren, so kann der Zusatz von fettreichen Produkten wie Sahne, Butter oder fettreichem Käse zur Energielieferung durchaus empfehlenswert sein. Ist die Ausnutzung der Nahrungsfette nach einer Darmoperation allerdings gestört, so können Durchfälle die Folge sein.

Ballaststoffhaltige Kost empfehlen

Grundsätzlich ist auch bei und nach Darmkrebs eine kohlenhydrat- und ballaststoffhaltige Kost zu empfehlen. Häufige, kleine und energiereiche Mahlzeiten können helfen, trotz Appetitlosigkeit oder körperlichen Beschwerden den Energiebedarf zu decken. Ist die Verdauungsfunktion durch eine Operation oder durch Nebenwirkungen der Therapie wie Durchfälle oder Entzündungen der Darmschleimhaut eingeschränkt, so sollte der Darm nicht noch zusätzlich mechanisch gereizt werden. Daher sollten leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Weißbrot, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Getreideprodukte (Grieß, Stärke, Sago) und nicht zu faserhaltiges Gemüse (z. B. Kopfsalat, Möhren, Zucchini, Sellerie, Rote Bete) bevorzugt werden. Da viele Nährstoffe normalerweise über die intakte Darmschleimhaut aufgenommen werden, kann bei Darmkrebspatienten der Bedarf möglicherweise nicht gedeckt werden. Besonders betrifft das Folsäure und Vitamin B12

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Es gibt eine Reihe von Lebensmittel, die häufiger zu Unverträglichkeiten führen können (geordnet nach Häufigkeit)

Gemüse: Hülsenfrüchte, Weißkohl, Grünkohl, Paprika, Sauerkraut, Rotkohl, Zwiebeln, Wirsing, Pilze, Lauch

Salate: Gurkensalat, Krautsalat, Kartoffelsalat

Zubereitung: frittierte, fette, stark gewürzte, heiße oder zu kalte, panierte, geräucherte Speisen

Getränke: kohlensäurehaltig, Bohnenkaffee, Weiß- und Rotwein, andere alkoholische Getränke, Buttermilch, Orangensaft, Vollmilch, Bier, schwarzer Tee

Eier: hart gekocht

Brot: frisch

sonstiges: Mayonnaise

Obst: rohes Kern- und Steinobst, Nüsse, Birnen, Apfelsinen

Unspezifische Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nach Darmoperationen können ganz individuelle Intoleranzen auftreten. Häufig stellen sich die Beschwerden unmittelbar nach der Operation ein und verringern sich mit der Zeit. Nach einer Operation wird mithilfe einer leichten Vollkost in den meisten Krankenhäusern die Ernährung langsam aufgebaut. Dadurch sollen anfangs mögliche, nicht näher erklärbare Intoleranzen wie Völlegefühl, Schmerzen, Übelkeit, Blähungen oder Neigung zu Durchfällen reduziert werden. Lebensmittel, die erfahrungsgemäß solche Unverträglichkeiten auslösen, werden zuerst prophylaktisch gemieden. Eine allgemeingültige Liste mit "verbotenen und erlaubten" Lebensmitteln gibt es allerdings nicht. Man sollte sich nach den eigenen, persönlichen Erfahrungen richten und sich selber austesten, was vertragen wird und was nicht. Dabei kann es sehr hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, um nachweisen zu können, welche Lebensmittel die individuellen Beschwerden ausgelöst haben.

 

Quelle

Deutsche Krebsgesellschaft, www.krebsgesellschaft.de

 


ck

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