Prisma

Nicotin fördert Insulinresistenz

Raucher erkranken überdurchschnittlich oft an einem Typ-2-Diabetes und haben ein deutlich erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko. Eine mögliche Erklärung hierfür haben amerikanische Wissenschaftler nun entdeckt: Im Tierversuch stellten sie fest, dass Nicotin eine Insulinresistenz fördert.

Der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Insulinresistenz ist eine übermäßige Nahrungszufuhr und dadurch verursachtes Übergewicht. Wie ein Team um Theodore Friedman von der Charles-Drew-Universität in Los Angeles nun herausgefunden hat, stellt auch Rauchen einen Risikofaktor dar – und zwar unabhängig vom Gewicht. Die Wissenschaftler injizierten Mäusen über einen Zeitraum von zwei Wochen zweimal täglich Nicotin. Obwohl sie durch diese Maßnahme weniger fraßen und auch Gewicht verloren, entwickelten die Tiere eine Insulinresistenz. Eine Erklärung hierfür könnte eine vermehrte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol unter Nicotingabe sein, denn zu hohe Cortisolblutspiegel fördern ebenfalls eine Insulinresistenz. Inwieweit die Ergebnisse einen medizinischen Nutzen haben, ist noch unklar. ral

Quelle: Friedman, T. et al.: Vortrag auf dem Jahrestreffen der amerikanischen Gesellschaft für Endokrinologie, 10. – 13. 6. 2009, Washington.

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