Medizin

Was steckt eigentlich hinter … Juckreiz?

Juckreiz (Pruritus) ist ein subjektives Symptom: für den Betroffenen sehr real, aber nur indirekt an Kratzspuren und Rötungen zu sehen. Ein Juckreiz entsteht, wenn Histamin oder Neuropeptide freie Nervenenden der Haut reizen. Die Ursachen reichen vom Insektenstich bis zu schweren Systemerkrankungen. Haut-befunde, zeitliches Auftreten und Begleitumstände weisen oft den Weg zur Diagnose. Allerdings: Bei chronischem Juckreiz findet sich in 50% der Fälle keine eindeutige Ursache.

Reizen Botenstoffe wie Histamin die in der Haut liegenden Enden von Nervenfasern, leiten diese die Empfindung zum Gehirn, wo der typische Drang zum Kratzen ausgelöst wird. Das Kratzen verschafft deshalb Erleichterung, weil die schmerzleitenden Nervenfasern schneller sind als die juckreizleitenden. Dadurch überlagert der Schmerz als "kleineres Übel" die als besonders unangenehm erlebte Juckempfindung. Sobald der Schmerz nachlässt, kehrt die Juckempfindung meist zurück, oft sogar verstärkt. Das führt zu erneutem Kratzen, so dass die Haut oft sekundär u. a. Kratzspuren und Schorf zeigt.

Spricht man von Juckreiz, meint man eigentlich den Auslöser. Juckempfindung ist daher für die Bezeichnung des Symptoms genauer.

Sie ist das häufigste von Patienten genannte Hautsymptom. Das verwundert angesichts der Vielzahl von Ursachen nicht. Eine erste Systematisierung der Ursachen unterteilt in Pruritus mit einer entzündeten Haut bei Hauterkrankungen und Pruritus mit einer nicht-entzündeten Haut bei systemischen Erkrankungen. Einen weiteren Hinweis gibt die Unterscheidung zwischen lokaler und generalisierter Juckempfindung (Tab. 1; Tab. 2).

Lokale Ursachen

Neben generalisierten Hauterkrankungen und systemischen Erkrankungen gibt es einige lokale Ursachen, die auch nur lokal Juckempfindungen auslösen. Am häufigsten sind Insektenstiche, auf die jeder mehr oder weniger heftig mit Jucken und Schwellung reagiert. Seltener und meistens am klinischen Bild gut zu erkennen sind Flohstiche, Scabies (Krätze) und Lausbefall. Flohstiche erkennt man an den gruppierten, heftig juckenden Quaddeln an bekleideten Hautstellen. Dagegen sieht man bei Scabies bis zu 1 cm lange Gänge, oft geknickt, an deren Ende eine gelbliche Erhebung ist, in der die weibliche Milbe sitzt. Typischer Sitz der Gänge ist dünne Haut, also z. B. an Fingern und in den Interdigitalräumen, in Achselfalten und im Genitalbereich. Meistens führt das Kratzen zusätzlich zu einem lokalen Ekzem mit Krusten und Pusteln.

Während bei Scabies der Kot der Sarcoptes-scabiei-Milben die Juckempfindung auslöst, sind bei den Läusen die Bisse dafür verantwortlich. Auch hier führt Kratzen oft zu entsprechenden Hautveränderungen. Die drei bei Menschen häufigsten Lausarten sind:

  • Kopfläuse (Pediculosis capitis) befallen Kopfhaare, an denen die nicht abstreifbaren Nissen zu sehen sind,
  • Kleiderläuse (Pediculosis vestimentorum) können den ganzen Körper befallen, leben in der Kleidung und legen v. a. in den Nähten Eier ab,
  • Filzläuse (Pediculosis pubis) befallen Hautbereiche mit apokrinen Drüsen, z. B. Scham- und Achselhaare, bei Kindern auch Wimpern und Augenbrauen. Typisch sind Hämatome an den Bissstellen (Maculae coerleae).

Auch andere entzündliche Ursachen für eine lokale Juckempfindung wie Mykosen und Folikulitiden ("Pickel") haben typische Hautbefunde. Dagegen nicht immer eindeutig, aber verdächtig ist ein juckender, bräunlicher Fleck auf der Haut: Eventuell steckt ein Melanom dahinter. Wie bei einem Verdacht auf ein Melanom sollten Betroffene auch bei Juckempfindungen im Genital- oder Analbereich einen Facharzt aufsuchen, um Neoplasien und übertragbare Infektionskrankheiten auszuschließen.

Hautveränderungen und -erkrankungen. Wohl jeder hat schon erlebt, wie Irritationen der Haut zu Juckempfindungen führen, sei es trockene oder sehr warme Luft, Sonnenbrand, bestimmte Stoffe oder Schürfungen. Häufig ist einfach Trockenheit der Haut die Ursache. Oft ist die trockene Haut anlagebedingt oder verursacht durch Hautveränderungen im Alter, z. B. eine Sebostase (verminderte Talgproduktion), geringe Flüssigkeitszufuhr oder erhöhten Flüssigkeitsverlust, z. B. bei Diabetes, Fieber oder trockener Luft.

Neben Trockenheit oder mechanischen Reizen führen Entzündungen in der Haut zu Juckempfindungen. Eine häufige Ursache ist die Neurodermitis (atopisches Ekzem). Die Betroffenen leiden oft lebenslang an Juckempfindungen, wobei die am meisten betroffenen Körperstellen vor allem im Kindesalter öfters wechseln. Bei der Therapie sind die Vermeidung von Hautirritationen – das können u. a. Nahrungsmittel, Kleidungsstoffe, trockene Luft oder Salben sein – und eine konsequente Hautpflege das Fundament der Therapie. Weitere Hauterkrankungen mit entzündungsbedingten Juckempfindungen sind die Kontaktdermatitis, das dishydrotische Ekzem und nicht zuletzt die Windpocken. Das klinische Bild mit Auslösern, Begleitumständen und Hautbefund führt meistens schnell zur richtigen Diagnose.

Systemische Ursachen

Eine Reihe von Erkrankungen haben als typisches Begleitsymptom eine Juckempfindung.

So führen beim Diabetes hohe Blutzuckerwerte u. a. durch häufiges Wasserlassen zu einer trockenen Haut. Dadurch leiden Betroffene gerade zu Beginn der Erkrankung oft unter starken Juckempfindungen ohne weitere Hauterscheinungen. Weitere endokrinologische Ursachen sind die Hyper- und Hypothyreose. Beide lösen gelegentlich über die Hautveränderungen Juckreiz aus. Bei allen Lebererkrankungen mit einer Cholestase führt wohl in erster Linie die Ablagerung von Bilirubin in der Haut zu einer bisweilen schweren und quälenden Juckempfindung am ganzen Körper. Dies gilt auch für die Schwangerschaftscholestase.

Ebenso sehr belastend ist der urämische Pruritus. Er tritt bei über der Hälfte der Dialysepatienten auf.

Überhaupt zeigen sich die Empfindlichkeit und Reaktionsbereitschaft der Haut auch daran, dass sie auf weitere und so unterschiedliche Ursachen wie Eisenmangel, Polyglobulie, Stress und auf viele Medikamente reagiert. So reichen beim aquagenen Pruritus kaltes Wasser oder das Abkühlen nach einer Dusche, um Juckempfindungen auszulösen.

Juckempfindung kann auch ein Symptom psychiatrischer Erkrankungen sein. Betroffen sind Patienten mit einer schweren Durchblutungsstörung des Gehirns, Depression, Schizophrenie oder im Drogenentzug, oft verbunden mit Wahnvorstellungen ("krabbelnde kleine Tiere").

Es muss aber gar nicht eine manifeste psychiatrische Erkrankung sein: Auch ungelöste Konflikte lösen Juckempfindungen aus oder verstärken sie.

Für Schwangere wenig erfreulich ist die Tatsache, dass einige schwangerschaftsassoziierte Erkrankungen mit einem Juckreiz einhergehen und der Arzt oft nur einen Pruritus gravidorum oder Pruritus gestationis konstatiert, was letztlich heißt: Man kennt die Ursache nicht.

Diagnostik

Die Lokalisation, der Zeitpunkt und die Begleitumstände der Juckempfindungen (s. a. Tabellen) sowie der Hautbefund erlauben oft schon die Diagnose. So sind Scabies oder Windpocken leicht zu erkennen. Eine Neurodermitis oder Kontaktdermatitis sind dagegen schon schwieriger zu diagnostizieren. Andere Ursachen finden sich erst nach aufwendigen Untersuchungen oder – bei chronischem Pruritus in der Hälfte der Fälle – gar nicht.

Die aufwendigen Untersuchungen zum Ausschluss von möglichen Ursachen sind trotz der Belastung für den Betroffenen meistens sinnvoll, da u. a. Tumoren die Ursache sein können.

Und nicht selten wird die Ursache erst durch das Verschwinden der Juckempfindung bei erfolgreicher Therapie einer Grunderkrankung diagnostiziert.

Lokale Therapie

Bei Insektenstichen und anderen lokalen Ursachen reicht es meistens, zu kühlen und bei starker Schwellung oder bekannter Empfindlichkeit ergänzend eine antihistaminhaltige Creme aufzutragen. Noch stärker juckreizstillend wirkt die topische Cortisonapplikation, z. B. mit einer einprozentigen Hydrocortison-Creme, die aber wegen der bekannten Langzeitnebenwirkungen auf die Haut nur kurzzeitig eingesetzt werden.

Auslöser vermeiden Basis der Therapie ist die Vermeidung von Auslösern und Verstärkern. Dies können sein:

  • hautaustrocknende Faktoren, z. B. trockene Zimmerluft, Hitze, häufiges Waschen,
  • Kontakt mit hautirritierenden Substanzen, z. B. Kamille, Teebaumöl,
  • Arzneistoff-haltige Salben,
  • Allergene, Nahrungsmittel,
  • heißes, stark gewürztes Essen,
  • Alkohol und heiße Getränke,
  • Kleidung aus Wolle oder synthetischen Fasern,
  • Stress, Angst.

Zur Körperreinigung bieten sich milde, nicht-alkalische Seifen an sowie rückfettende Syndets und Öle. Lauwarmes Wasser ist besser als kaltes oder heißes. Zum Abtrocknen sollte der Betroffene sich abtupfen, nicht abreiben.

Die Haut wird mit hydratisierenden Cremes und Lotionen gepflegt. Der Betroffene sollte testen, was ihm gut tut.

Juckempfindungen lindern kurzfristig Cremes und Lotionen mit Harnstoff, Kampfer, Menthol, Polidocanol oder Gerbstoffen und kühlende Umschläge.

Verhaltenstraining

Der Juckreiz-Kratz-Zyklus lässt sich mit einem Verhaltenstraining durchbrechen, und Entspannungsübungen helfen nicht nur beim Ablenken und "Durchstehen" von Juckreizattacken, sondern reduzieren zudem Auslöser und Verstärker wie Stress.

Systemische Therapie

Gerade bei der idiopathischen Form und systemischen Erkrankungen ist die Therapie häufig schwierig und besteht auch darin, Ansätze auszuprobieren. Daher ist eine gute Aufklärung des Betroffenen wichtig: Nur mit einer entsprechenden Compliance sind probatorische Therapien sinnvoll durchführbar.

Abhängig von der Ursache stehen hochwirksame Medikamente zur Verfügung, z. B. Interferone oder Hypnotika.

Inzwischen gibt es erste gute Erfahrungen mit neuen Substanzen. So scheint eine Creme mit Capsaicin über eine Desensibilisierung sensorischer Nervenfasern eine gute juckreizstillende Wirkung zu haben. Ebenso zeigen Untersuchungen mit Calcineurininhibitoren und Cannabinoidagonisten Erfolge, z. B. bei der Neurodermitis.

Viele Erkrankungen äußern sich mit Juckempfindungen. Die meisten von ihnen sind schnell zu diagnostizieren und gut zu therapieren. Aber einige Betroffene leiden an chronischen und schwer therapierbaren Juckempfindungen. Vor allem dann sind ein multimodaler Ansatz und eine gute Beratung wichtig. Empfehlenswert sind für Patienten mit unbeherrschbarem Juckreiz auf Pruritus spezialisierte Einrichtungen, z. B. an dermatologischen Kliniken.


Quellen

Fritsch, P.: Dermatologie und Venerologie, 1. Aufl. 2009, Springer-Verlag

http://www.derma.de/fileadmin/derma/pdfs/leitlinie07.12.10_pruritus.pdf

Schäffler, A. (Hrsg.): Gesundheit heute, 2. Aufl. 2009, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart

Ständer, S./Weisshaar, E.: Chronischer Pruritus. Deutsches Ärzteblatt 2005; (Heft 44)


Autoren

Hans Reuter, Dr. A. Schäffler, Schäffler & Kollegen, Augsburg, www.schaeffler.cc
Tab. 1.: Hauterkrankungen mit entzündlicher Haut
Lokaler Pruritus
Generalisierter Pruritus
"Unsichtbare" Dermatosen (kaum sichtbare Hautveränderungen)
  • Asteatose (fehlende Talg-
    sekretion)
  • Lichtdermatose
  • Aquagener Pruritus
  • Urtikaria im Anfangsstadium
  • Mastozytose, Pemphigoid im
    Anfangsstadium
Entzündliche Hauterkrankungen
  • Kontaktdermatitis
  • Dishydrotisches Ekzem
  • Lichtdermatose
  • Neurodermitis
  • Urtikaria
  • Psoriasis
Infektiöse Hauterkrankungen
  • Mykose
  • Pediculosis
  • Insektenstich
  • Follikulitis
  • Scabies (Krätze), v. a. Finger, interdigital, Handgelenke,
    Achselfalten, Genitalbereich
Neoplasien
  • Melanom, leukämische Infiltrate
  • Kutanes T-Zell-Lymphom
Autoimmunerkrankungen: z. B. bullöse Dermatitis
Tab. 2.: Systemische Erkrankungen ohne entzündliche Haut
Lokaler Pruritus
Generalisierter Pruritus
Endokrine und metabolische Erkrankungen
  • Diabetes, postmenopausal.
v. a. genitoanaler Pruritus
  • Niereninsuffizienz
  • Lebererkrankungen mit
    Gallestau
  • Hyper- und Hypothyreose
  • Diabetes
  • Malabsorption, Anorexie
Hämatologische Erkrankungen
  • Eisenmangel.
v. a. genitoanaler Pruritus
  • Eisenmangel
  • Hämochromatose, Polyglobulie
  • Lymphome, Plasmozytom
Neoplasien, Infekte
  • Zervix-, Prostata-, Kolon-
    karzinom
  • Intestinale Candidose, Parasiten
v. a. genitoanaler Pruritus
  • Karzinoid
  • HIV-Infektion
  • Helicobacter pylori
Neurologische und psychiatrische Erkrankungen
  • Nach Zosterinfektionen
  • Tumoren
  • Schlaganfall
  • Multiple Sklerose
  • Angst, Stress
  • Depression, Schizophrenie
Medikamentöser Pruritus ohne Ekzem
  • Hydroxyethylstärke.
v. a. genitoanaler Pruritus und Pruritus nach mechanischer Reizung,
z. B. beim Abtrocknen
  • Antibiotika, Antimalariamittel
  • Opiate
  • Antiphlogistika, z. B. Auranofin, Acetylsalicylsäure
  • Psychopharmaka
  • Zytostatika, z. B. Hydroxycarbamid, Bleomycin
  • Betablocker, ACE-Hemmer,
    Clonidin, Amiodaron, Diuretika
  • Thyreostatika
  • Antikoagulanzien
Schwangerschaft: u. a. Pruritus gravidarium, Schwangerschaftscholestase

Tab. 3.: Medikamente als Auslöser
Direkt , z. B.:
  • Acetylsalicylsäure
  • Chloroquin
  • Cimetidin
  • Opiate
Indirekt über Medikamentenallergie , z. B.:
  • Aminoglykoside
  • Ampicillin,
    Penicilline
  • Antiepileptika
  • Trimethoprim,
    Sulfamethoxazol
Indirekt über eine Leberschädigung, z. B.:
  • Captopril
  • Kontrazeptiva
  • Lipidsenker
  • Neuroleptika
  • NSAR
  • Tetracyclin
  • Trimethoprim,
    Sulfamethoxazol

Beschwerdebild
Was steckt dahinter?
Großflächiger Juckreiz ohne weitere Beschwerden
  • Idiopathisch (ohne erkennbare
    Ursache)
  • Psychische Störung
Großflächiger Juckreiz bei trockener, leicht schuppender Haut
  • Häufig Spannungsgefühl
  • Verstärkung des Juckreizes bei Kälte oder trockener Heizungsluft
  • Neigung zu Ekzemen
  • Anlagebedingte Trockenheit der Haut, v. a. im Alter
  • Hautreinigung mit stark
    entfettender Wirkung
  • Textilien aus luftundurchlässigen oder rauen Materialien
Juckreiz und Rötung der Haut nach Sonnenexposition

  • Evtl. kleine Bläschen und Knötchen
  • Sonnenbrand
  • Lichtdermatose ("Sonnenallergie")
Stark juckende, gerötete und oft nässende Herde mit Knötchen und Krusten

  • V. a. an Gesicht, Kopfhaut, Streckseiten von Armen und Beinen
  • Kratzspuren, entzündete Stellen
Neurodermitis. Typische Form bei Säuglingen und Kleinkindern
Stark juckende, bräunlich-rote Herde mit verdickter Haut, Schuppen, Knötchen

  • V. a. an Gesicht, Hals und Gelenkbeugen
  • Schubartiger Verlauf
  • Trockene, empfindliche Haut
Neurodermitis. Typische Form bei
älteren Kindern und Erwachsenen
Starker Juckreiz, scharf begrenzte Rötung

  • Trockene, rissige, schuppige Haut
Kontaktdermatitis
Juckreiz und wasserklare Bläschen von
1–3 mm Durchmesser an den Fingerseiten, an den Handflächen und den Fußsohlen
  • Später Schuppung und Furchenbildung
Dishydrotisches Ekzem
Stark juckende Knötchen auf Haut und Schleimhaut, Ausschlag mit Knötchen, Bläschen und Krusten ("Sternenhimmel")
Windpocken
Großflächiger Juckreiz bei bekanntem
Diabetes
oder mit Beschwerden wie
  • Starkem Durst, häufigem Wasserlassen
  • Gewichtsabnahme, Müdigkeit
Diabetes
Großflächiger Juckreiz bei vermehrtem Schwitzen und Gewichtsverlust
  • Heißhunger, Durchfall
  • Unruhe, Händezittern
Hyperthyreose
Juckreiz und teigige, kühle Haut
  • Verlangsamung, Antriebslosigkeit
  • Bradykardie, Frieren, Verstopfung
Hypothyreose
Großflächiger Juckreiz mit gelblicher
Verfärbung von Haut und Bindehaut
Cholestase bei Leber- und Gallenwegserkrankungen
Großflächiger Juckreiz mit bräunlicher
Verfärbung der Haut
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut
  • Übelkeit, Erbrechen
Chronisches Nierenversagen
Großflächiger Juckreiz mit auffallend
"blühender" Gesichtsfarbe
Polyglobulie
Großflächiger Juckreiz mit knotenförmigen Schwellungen , z.B. an Hals, Leisten
  • Evtl. Abgeschlagenheit
  • Evtl. Nachtschweiß, Gewichtsverlust
  • Chronisch lymphatische Leukämie
  • Malignes Lymphom
Großflächiger Juckreiz bei Medikamenteneinnahme
  • Evtl. hellrote beetartige Hauterhebungen
  • Evtl. Schwellungen im Gesicht
Medikamentennebenwirkung
(s. a. Tab. 2, 3)

Zeitliches Auftreten
und mögliche Ursache
Morgens: Milbenallergie
Abends: Neurodermitis
Nachts: Neurodermitis, Skabies
Frühjahr: Pollenallergie
Winter: Neurodermitis, trockene Haut
Arbeitszeit: Kontaktdermatitis
Schwangerschaft: Schwangerschaftspruritus
Im Alter: Sebostase, trockene Haut

Differenzialdiagnose nach Lokalisation
Kopfhaut
  • (unbemerkter) Sonnenbrand
  • Lichen ruber
  • Akne
  • Neurodermitis
  • Kopfläuse
  • Shampoo-
    Unverträglichkeit
  • Psoriasis
  • Tinea capitis
  • Seborrhoisches
    Ekzem
  • Kopfschuppen
Ohren: Gehörgangsekzem, Neurodermitis, Ohrenschmalz, Ohrschmuck-Allergie
Gesicht: Kontaktdermatitis, Neurodermitis, Unverträglichkeit von Kosmetika und Hautpflegeprodukten
Ellen-, Kniebeugen: Neurodermitis
Interdigital: Dyshidrosis, Skabies, Pilzbefall (Zehenzwischenräume)
Genitalbereich

  • Kontaktdermatitis
  • Lichen ruber
  • Mykosen
  • Skabies
  • Neurodermitis
  • Pediculosis
Vaginalbereich:

  • Mykosen
  • Unverträglichkeit lokaler Verhütungsmittel (Spermizid)
  • Gestörte
    Vaginalflora
  • Fehlende Scheidenbefeuchtung beim Geschlechtsverkehr, v. a. in den Wechseljahren
Analbereich:

  • Fehlende oder übermäßige Hygiene
  • Analekzem
  • Hämorrhoiden
  • Fisteln
  • Mykose
  • Oxyuren
  • Diabetes

Das könnte Sie auch interessieren

Pruritus im Alter kann auch Symptom einer schweren systemischen Erkrankung sein

Wen juckt’s?

Neue Therapieoptionen, wenn das Jucken nicht mehr weggeht

Hilfe bei chronischem Juckreiz

Neue Empfehlungen bei (resistentem) Krätzmilbenbefall

Herausforderung Krätzmilben

Neue Hautpflegelinie Eucerin® Atopic Control

Intensive Pflege bei Neurodermitis

Hilfe bei chronischem Pruritus

Wenn Diabetes juckt

Chronischen Pruritus ursachenorientiert behandeln

Dem Juckreiz ein Ende bereiten

1 Kommentar

Neurodermitis

von Horst Mayrhofer am 11.04.2019 um 8:21 Uhr

Neurodermitis Abends, Nachts und Winter??? Da würde ich mich und alle anderen die Neurodermitis haben aber sehr freuen, das zeitliche Auftreten ist nämlich Zeitunabhängig.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.