Management

Gute Vorsätze in Erfolge verwandeln

Wie man seine gesteckten Ziele erreicht

Der Jahresanfang ist für viele Menschen der ideale Zeitpunkt, um Rückschau zu halten und sich Neues vorzunehmen. Allerdings geraten die meisten guten Vorsätze wieder in Vergessenheit. Das geht auch anders. Jetzt, Ende Februar, kann man schon mal prüfen, was von den gewünschten Vorhaben übrig blieb.

Zum Jahresende werden bekanntlich die meisten guten Vorsätze gefasst. Sind aber die ersten Wochen im neuen Jahr erst einmal angelaufen, müssen nicht wenige Menschen feststellen, dass sie der Alltag schon wieder fest im Griff hat und vieles von dem, was sie angehen wollten, auf der Strecke geblieben ist.

Damit das nicht passiert, gibt es ein paar einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen, die auch Apotheker gut in ihrem Arbeitsalltag umsetzen können. Die erste Maßnahme erfordert ein wenig Disziplin, ist aber eine wichtige Erfolgsvoraussetzung. Sie lautet: Schreiben Sie Ihre Vorsätze auf. Denn nur die Schriftlichkeit bringt die nötige Verbindlichkeit. Darüber hinaus verankern sich gute Vorsätze besser im Bewusstsein, wenn man sie niederschreibt. Sie sind stärker präsent und die Motivation, etwas zu verändern, erhöht sich.

Wünsche entwickeln

Im Gegensatz zu Verpflichtungen sind Wünsche ausschließlich positiv. Deshalb ist es auch sinnvoll, seine guten Vorsätze als Wünsche zu formulieren. Ob beruflich oder privat – wer sich etwas wünscht, entwickelt dabei positive Emotionen. Das ist nur förderlich, wenn es darum geht, diese Wünsche auch seinem Apothekenteam nahezubringen: Wird den Mitarbeitern lediglich gesagt, was man künftig von ihnen erwartet, kann dies schnell zur bloßen Anweisung werden und Druck erzeugen. Wünsche dagegen machen es leichter, auch das Team in "gewünschte" Veränderungsprozesse einzubinden und die Mitarbeiter für neue Vorhaben zu begeistern.

Wünsche sind nicht nur positiv, sie sollten auch positiv formuliert werden: Wer lediglich aufschreibt, was er künftig nicht mehr tun oder was er verhindern will, schafft eine Lücke. Wird diese nicht gefüllt, fallen viele Menschen wieder in ihre alten Verhaltensweisen zurück. Das ist auch einer der wichtigen Gründe dafür, warum viele Vorsätze scheitern: Sie sind negativ formuliert ("Mit dem Rauchen aufhören") oder zu allgemein ("gesünder leben").

Veränderungen planen

Gute Vorsätze können nur dann in die Tat umgesetzt werden, wenn nicht nur das Ziel, sondern auch der Weg festgelegt wird. Langjährige Gewohnheiten von heute auf morgen zu ändern, ist illusorisch. Besser ist es, sich realistische Ziele zu setzen und sich zu überlegen, was sich wie verändern lässt. Etappenziele dienen der Überschaubarkeit und verschaffen schnellere Erfolgserlebnisse. Deshalb empfiehlt es sich, mehrere kleine Zwischenziele zu bestimmen.

Bei alledem müssen Apotheker jedoch flexibel und realistisch bleiben: So können die Pläne von äußeren Ereignissen durchkreuzt werden oder auf wenig Gegenliebe stoßen. Sei es, dass Mitarbeiter krank werden, eine neue Wettbewerbssituation entsteht oder Gesetzesänderungen zur Herausforderung werden – stets kann etwas dazwischenkommen. Alternativpläne sind deshalb eine gute Vorsorge, um auch Unvorhergesehenes in den Griff zu bekommen.

Die Smart-Regel

Viele Berater und Coaches empfehlen, Ziele nach der Smart-Regel zu planen:

S steht für spezifische Ziele. Das heißt, die Zielvorgaben müssen messbar sein.

M bedeutet Mindestschritte. Damit sind die einzelnen Etappen (Zwischenziele) gemeint, die zusammen zum großen Ziel führen.

A steht für Auswirkungen. Hier sollten Apotheker alle Konsequenzen ihrer Zielplanung überdenken. Erst dann können sie beurteilen, ob ein Ziel wirklich erstrebenswert ist.

R bedeutet die richtige Zielformulierung. So sollte das Ziel als Ich-Botschaft und aktiv formuliert sein.

T erinnert an den Termin. So ist es sehr wichtig, sich einen Zeitplan zu machen und eine Deadline für die einzelnen Maßnahmen und Zwischenziele festzulegen. Damit wird sichergestellt, dass alle Aktivitäten auch wirklich verbindlich sind und nicht immer weiter vertagt werden.

Geduld mit sich und anderen haben

Gerade wenn es sich um eingefahrene Gewohnheiten handelt, braucht es meist viel Zeit und Disziplin, um sie zu ändern. Der schriftliche Plan ist daher auch eine gute Erinnerung und hilft, auf dem rechten Weg zu bleiben.

Hilfreich sind kleine Belohnungen: Sei es, dass die Mitarbeiter ein kleines Dankeschön für ihren Einsatz bekommen, oder dass man sich selbst mal etwas gönnt, wenn ein wichtiges Zwischenziel erreicht ist: Kleine Belohnungen wirken motivierend und helfen, auch das nächste Etappenziel zu erreichen.

Mit anderen sprechen

Es kann sehr nützlich sein, sich Unterstützung und Bestätigung von außen zu holen. Deshalb empfiehlt es sich, Menschen, denen man vertraut und von denen man weiß, dass sie hinter einem stehen, von seinen Zielen und Plänen zu erzählen. Vielleicht haben auch sie einige Vorsätze gefasst, die sie nun endlich umsetzen wollen. Gemeinsam geht es oft leichter und man kann sich gegenseitig wieder aufbauen, wenn etwas mal nicht so gut klappt.

Checkliste: Auf dem Weg zum Ziel


Seine Ziele zu erreichen, ist vor allem eine Frage der Methode. Erfolgsentscheidend sind:

1.Eigenverantwortung. Jeder Mensch ist letztlich selbst dafür verantwortlich, wie es ihm geht, ob er glücklich und zufrieden ist und ob er erreicht, was ihm persönlich wichtig ist. Sein Ziel konkret zu definieren und eigenverantwortlich Wege zu beschreiten, sind wichtige Voraussetzungen dafür.

2. Die Kraft der Vorstellung. Das Ziel wird "greifbar”, wenn Sie sich in Gedanken ausmalen, wie Sie dorthin kommen beziehungsweise wie es sein wird, wenn Sie es erreicht haben. Fragen wie: "Was genau werde ich sehen, hören, fühlen, wenn ich mein Ziel erreicht habe?” können dabei helfen, sein Ziel zu visualisieren. Je intensiver Sie sich diesen positiven Zustand vorstellen können, umso mehr Energie werden Sie haben, um die nötigen Veränderungen in Gang zu setzen.

3. Eigenmotivation. Oft ist der erste Schritt auf dem Weg zum Ziel der schwierigste. Um sich zu motivieren, helfen Fragen, mit denen Sie sich Ihren persönlichen Nutzen deutlich machen können. Beispiele: "Welche positiven Auswirkungen hat es, wenn ich das oder jenes ändere?” oder "Was habe ich gewonnen, wenn ich mein Ziel erreicht habe?"

4. Fester Wille: Nichts ist unmöglich, wenn Sie es wirklich wollen. Diese These bewahrheitet sich immer wieder. Manchmal erreicht man ein Ziel nur deshalb nicht, weil man innerlich nicht daran glaubt oder weil man nicht wirklich bereit ist, die erforderlichen Anstrengungen auf sich zu nehmen. Negative Glaubenssätze ("Da ziehen die Mitarbeiter sowieso nicht mit", "Das ist völlig unrealistisch") wirken destruktiv und demotivierend. Sie dienen dann oft als Ausrede und "Erklärung", warum es auch diesmal nicht mit dem Vorhaben geklappt hat.

5. Ausdauer. Nur mit dem entsprechenden Durchhaltevermögen werden Ziele erreicht. Dazu gehört es auch, Rückschritte als Schritte hin zum Ziel zu sehen – selbst wenn der Weg durch sie etwas länger wird. Umdenken lautet hier die Devise: So sind Rückschläge keine Niederlagen, sondern Erfahrungen.

6. Coaching. Wer glaubt, vor einer Menge ungelöster Probleme zu stehen, die ihn bei der Erreichung seines Ziels behindern, für den kann es sinnvoll sein, sich einem Coach anzuvertrauen. Er hilft dabei, den Mut zu Veränderungen zu entwickeln und diese aktiv umzusetzen.

7. Highlights. Ist ein Etappenziel erreicht, sollten Sie es auch gebührend feiern. Das motiviert, gleich die nächste Etappe in Angriff zu nehmen.


Regina Mittenhuber, Kevelaer



AZ 2011, Nr. 9, S. 6

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