Arzneimittel und Therapie

Pegloticase fördert die Ausscheidung von Harnsäure

Pegloticase ist ein Polyethylenglycol-Konjugat einer rekombinant hergestellte Uricase zur Behandlung der Gicht. In zwei Studien mit Patienten, die auf eine konventionelle Gichttherapie nicht ansprachen, senkte Pegloticase die Harnsäurekonzentration unter 6 mg/dl.

Wird Harnsäure nicht mehr abgebaut und überschreitet die Löslichkeitsgrenze von 6,8 mg/dl so bilden sich Kristalle, die sich in den Finger- und Zehengelenken schmerzhaft ablagern können. Bisher wurden Urikostatika wie Allopurinol und Febuxostat eingesetzt, die die Entstehung der Harnsäure blockieren. Dagegen fördert die pegylierte Uricase Pegloticase die Ausscheidung der Harnsäure. Durch die Pegylierung wird die Halbwertszeit auf zehn bis zwölf Tage verlängert, so dass das Enzym in einer Dosis von 2 bis 8 mg alle zwei Wochen intravenös appliziert werden kann. Auch soll die Immunogenität verringert werden. Allerdings bildeten fast 90% der mit Pegloticase Behandelten Antikörper, allergische Reaktionen waren der häufigste Grund für einen Therapieabbruch. Insgesamt nahmen 225 Patienten teil, die zweimal wöchentlich oder einmal monatlich 8 mg Pegloticase erhielten. Primärer Endpunkt war ein Harnsäurespiegel unter 6 mg/dl nach drei und sechs Monaten. Nach Auswertung der gepoolten Daten erreichten 42% bzw. 35% der Patienten den primären Endpunkt.

In den USA ist Pegloticase (KrystexxaTM) seit 2010 zur Behandlung der Gicht zugelassen.


Quelle: Sundy, J.S. et al.: Efficacy and Tolerability of Pegloticase for the Treatment of Chronic Gout in Patients Refractory to Conventional Treatment. JAMA 2011;306(7): 711 – 720.


ck



DAZ 2011, Nr. 34, S. 43

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.