Tugend und Laster: kein Unterschied?

Lust ist unser Kompass, egal ob wir den Pfad der Tugend oder des Lasters wählen. Anhand neuester Forschung und zahlreicher Beispiele klärt uns der Neurowissenschaftler David J. Linden darüber auf, was in unserem Gehirn geschieht, wenn wir Freude, Vergnügen und Lust empfinden. Über winzige Neuronenansammlungen empfindet der Mensch Glücks- und Hochgefühle. Der eingebaute Wohlfühlschaltkreis kann jedoch auch von künstlichen Stimulantia wie Nikotin, Alkohol oder Drogen genutzt werden. Lernen und Sucht beruhen auf den gleichen hirnphysiologischen Mechanismen. Vermutlich legen über 90% der Menschen in irgendeiner Weise ein Suchtverhalten an den Tag, so kann man selbst nach abstrakten Ideen süchtig sein. Mit diesem Buch kann man Abhängigkeiten besser                                                                             verstehen und wirksamer therapieren.

David J. Linden, High, Woher die guten Gefühle kommen, aus dem Englischen von Norbert Juraschitz, 272 Seiten mit 25 Abbildungen, 19,95 Euro, C.H. Beck Verlag, München 2012. ISBN 978-3-406-63050-7

DAZ 2012, Nr. 16, S. 117