Praxis aktuell

Inprozesskontrollen von Emulsionen

Vier Methoden zur Auswahl

Emulsionen bestehen aus mindestens zwei nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten, wobei die eine Flüssigkeit in feinsten Tröpfchen in der anderen Flüssigkeit dispergiert vorliegt. Für die Inprozesskontrolle bietet sich die Bestimmung der Phasenverteilung an, die auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden kann.

Filterpapiermethode: Eine Fingerkuppe Emulsion wird auf einem Filterpapier verrieben. Bildet sich ein bleibender Fettfleck, handelt es sich um eine W/O-Emulsion; erkennt man einen bald trocknenden Wasserrand, handelt es sich um eine O/W-Emulsion.


Verdünnungsmethode: Dieser Test beruht darauf, dass eine Emulsion sich nur durch Zusatz der äußeren Phase verdünnen lässt. Man gibt drei Tropfen der Emulsion in etwa 5 cm3 Wasser, rührt um und schüttelt sanft. Verteilt sich die Emulsion gleichmäßig im Wasser, liegt eine O/W-Emulsion vor. Haften jedoch die Emulsionstropfen zähe aneinander, kugeln sich zusammen oder breiten sich auf der Wasseroberfläche aus, liegt eine W/O-Emulsion vor.

Dagegen verteilt sich eine W/O-Emulsion gut in 5 cm3 Olivenöl, eine O/W-Emulsion aber nicht. Bei Salben und Cremes wird die Verdünnungsmethode in dieser Art und Weise nicht immer gelingen. Bei ihnen ist es besser, sie mit Wasser in einen Mörser zu geben und zu versuchen, sie mit dem Pistill in das Wasser einzuarbeiten.


Färbemethode: Dieser Test beruht darauf, dass eine Emulsion die Farbe des Farbstoffes annimmt, der in der äußeren Phase vorhanden ist. Eine Fingerkuppe Emulsion wird auf einem Uhrglas mit wenigen Krümelchen des wasserlöslichen Methylenblau und des fettlöslichen Sudanrot verrieben. Färbt sich die Emulsion rot, so liegt eine W/O-Emulsion vor; färbt sie sich blau, liegt eine O/W-Emulsion vor.


Elektrische Leitfähigkeit: Verfügt die Apotheke über zwei Elektroden, kann der Emulsionstyp durch die Prüfung der Leitfähigkeit erkannt werden, denn elektrischer Strom wird zwar durch eine O/W-Emulsion, nicht aber durch eine W/O-Emulsion geleitet, da Öl ein elektrischer Isolator ist.


Dr. Mona Tawab, Eschborn, m.tawab@zentrallabor.com



DAZ 2013, Nr. 8, S. 78

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