Gesundheitspolitik

49 neue Arzneimittel im Jahr 2014

vfa: Forschungsaufwand muss sich auszahlen – hohe Erwartungen an Pharma-Dialog

BERLIN (ks) | 49 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen sind 2014 in Deutschland auf den Markt gekommen. Darunter elf gegen Infektionskrankheiten – allein vier gegen Hepatitis C – und acht gegen Krebserkrankungen. Der Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) ist sehr zufrieden mit der Entwicklung. So viele neue Medikamente seien seit mindestens 25 Jahren nicht eingeführt worden. Im vergangenen Jahr waren es 27.

Nun gibt es Arzneimittel, die eine chronische Hepatitis C in vielen Fällen heilen können und zudem weniger Nebenwirkungen und eine kürzere Behandlungsdauer mit sich bringen. Auch mehrere Krebsarten sind besser behandelbar. Seit diesem Jahr gibt es überdies erste gezielte Arzneimittel gegen einige Formen von Mukoviszidose und Muskeldystrophie. Gegen den Klinikkeim MRSA gibt es neue Antibiotika, gegen Tuberkulose die ersten neuen Mittel seit 1995. An vier neuen Wirkstoffen haben laut vfa deutsche Labors von Pharma-Unternehmen maßgeblich mitgewirkt; sie dienen der Behandlung von Leukämie, COPD, Diabetes und Lungenhochdruck. Die meisten neuen Medikamente seien zudem unter Beteiligung deutscher Kliniken erprobt worden. 13 der 49 neuen Arzneimittel sind Orphan Drugs.

Für vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer zeigt dies: „Forschende Pharmaunternehmen greifen die großen Herausforderungen der Medizin auf und helfen damit vielen Menschen, die auf Linderung und Heilung hoffen.“ Der enorme Forschungsaufwand müsse sich aber auszahlen – für Patienten wie auch die Firmen, die in ihre nächsten Innovationen finanzieren wollen. Fischer mahnt: „Gelingt keine Verständigung über einen fairen Erstattungsbetrag, sind Firmen mitunter gezwungen, Medikamente trotz Zulassung in Deutschland vom Markt zu nehmen.“ Sie setzt auf eine „ganzheitliche Betrachtung des Innovationskreislaufs mit all seinen wissenschaftlichen wie wirtschaftlichen Dimensionen und Chancen“ – und in diesem Zusammenhang sind ihre Erwartungen an den laufenden Pharma-Dialog mit der Regierung groß.

Der vfa weist ferner darauf hin, dass 2014 auch bewährte Wirkstoffe in neuen Darreichungsformen herausgebracht wurden – etwa, um sie für weitere Krankheiten anwendbar zu machen. So ist nun beispielsweise ein Betablocker als Lösung einsetzbar gegen Blutschwamm bei Kindern. Zwei andere Wirkstoffe lassen sich nun unter die Haut spritzen, was den Patienten die bisher nötigen, lange dauernden Infusionen erspart. 

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