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INTERPHARM 2014 - Firmenseminare
Botox® bei chronischer Migräne
Weniger Kopfschmerztage
Die chronische Migräne, für die erst seit 2006 Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) vorliegen, tritt im Gegensatz zur episodischen Migräne an mehr als 15 Tagen im Monat auf. Von dieser Migräneform sind in Deutschland rund eine Million Patienten betroffen. Risikofaktoren sind häufige Kopfschmerztage, Gebrauch von Schmerzmitteln, Depressionen, Adipositas, weibliches Geschlecht, Alter zwischen 40 und 50 Jahren, ein niedriger sozioökonomischer Status und das Vorliegen einer Allodynie. Nur bei rund einem Viertel der Betroffenen kommt es zu spontanen Remissionen. Die Behandlung umfasst Aufklärung, Änderungen des Lebensstils, Sport, Biofeedback-Verfahren und medikamentöse Interventionen wie etwa die Gabe von Topiramat.
Ein neuer Therapieansatz ist die Applikation von Botulinumtoxin A (Botox®), dessen Wirksamkeit in der PREEMPT-Studie bestätigt wurde. An dieser doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie nahmen rund 700 Patienten mit chronischer Migräne teil. Jeweils die Hälfte von ihnen erhielt an den Tagen 0, 15 und 24 Botox® (155 IE gelöst in 4 ml) bzw. Placebo, und zwar nach einem bestimmten Schema als Injektion an insgesamt 31 Stellen im Kopfbereich.
Der primäre Studienendpunkt war die Reduktion der Kopfschmerztage. Sie betrug in der Verumgruppe neun Tage, in der Placebogruppe sieben Tage. Rund ein Drittel der Patienten sprach bereits nach der ersten Gabe auf die Therapie an, ein weiteres Drittel erst nach der zweiten Gabe.
Welchen Stellenwert Botox® in der Therapie der chronischen Migräne haben wird, kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden. Dazu sind weitere Studien erforderlich.
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