Arzneimittel und Therapie

One ASS a day keeps the doctor away

Was verbindet ASS, Brustkrebs und Diabetes?

dm | Niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS) wird zur Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen eingesetzt. Seit einiger Zeit werden immer wieder Studien zum Thema Tumorprävention und ASS diskutiert. Der größte Nutzen wird bei bestimmten Darmkrebsformen gesehen. Eine Studie aus Taiwan liefert jetzt Daten, die bei Diabetikerinnen eine Senkung des Brustkrebsrisikos um 18% zeigen.

Brustkrebs ist die vierthäufigste Tumorerkrankung in Taiwan. An Diabetes mellitus Typ 2 erkranken auch in Asien immer mehr Menschen. Zudem gibt es Hinweise, dass Typ-2-Diabetes für viele Tumorarten das Erkrankungsrisiko erhöht. Was die Brustkrebs-Prävention mit ASS angeht, zeigten prospektive Studien bislang gemischte Ergebnisse: Teilweise konnte kein Zusammenhang festgestellt werden, dann wurde das Risiko reduziert, in einer anderen Studie aber sogar erhöht. Die aktuelle retrospektive Studie nutzte Daten der nationalen Gesundheitsversicherungsdatenbank in Taiwan. Insgesamt wurden jeweils 24.101 Patienten mit und ohne ASS-Einnahme analysiert. Im Schnitt waren sie ca. 63 Jahre alt. Ziel war es, die Beziehung zwischen niedrig dosierter ASS-Therapie (75 bis 165 mg täglich) und der Inzidenz von Brustkrebs bei Frauen mit Diabetes mellitus Typ 2 zu untersuchen. Frauen, bei denen ein Diabetes festgestellt worden war und die infolgedessen ASS einnahmen, wurden als Probanden eingeschlossen. Diabetische Frauen, die kein ASS einnahmen, bildeten die Kontrolle. Nach Bereinigung um Störfaktoren wie Alter und Komorbiditäten reduzierte die ASS-Einnahme bei Diabetikerinnen das Brustkrebsrisiko um 18%. Nur hohe kumulative Dosen (> 88.900 mg) über eine durchschnittliche Periode von 8,5 Jahren reduzierten das Risiko. Niedrige (< 8600 mg) und mittlere kumulative Dosen (8600 bis 88.900 mg) reduzierten das Risiko nicht. Die Autoren folgern, dass Frauen täglich über mindestens 2,5 Jahre niedrig dosierte ASS einnehmen müssten, um ihr Brustkrebsrisiko zu senken. |

Quelle

Yang YS et al. J Womens Health 2017, DOI: 10.1089/jwh.2016.6040

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