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Beratung

Außen gepflegt, innen gesund

Empfehlungen bei Besenreisern, Cellulite und unerwünschtem Haarwuchs

Die Jahreszeit für kurze Röcke, Shorts und Sommerkleider hat längst begonnen. Kundinnen recherchieren jetzt häufiger nach Maßnahmen, die das Erscheinungsbild ihrer Beine verbessern sollen. In diesem Zusammenhang könnten auch gesundheitsrelevante Fragen auftreten, beispielsweise, ob Besenreiser gefährlich sind. Mit Venen-Aktionen, Kosmetikangeboten für die Beinpflege und Selbstmedikations-Empfehlungen zur Linderung leichter Beschwerden kann die Apotheke ihre Kompetenz bei diesem Beratungsthema zeigen. | Von Claudia Bruhn

Mit Make-up und Concealer lassen sich kleine „Schönheitsfehler“ im Gesicht innerhalb von Minuten kaschieren. Dagegen muss für schön geformte Beine mit gepflegter Haut häufig mehr Zeit und Mühe investiert werden. Vor allem kommt es darauf an, die empfehlenswerten Maßnahmen regelmäßig durchzuführen bzw. für einen anhaltenden Effekt von Zeit zu Zeit zu wiederholen.

Abb. 1: Bei einer Cellulite können im Vergleich zur gesunden Haut (links) die vermehrten Fettzellen die nicht mehr stabilen Kollagen- und Elastinfasern des Bindegewebes auseinander schieben. Es kommt zu den charakteristischen Aufwölbungen der Haut.

Ungeliebte Dellen

Von Cellulite (Dermopanniculosis deformans) ist fast jede Frau betroffen, nicht nur im reiferen Alter. Die unvorteilhaften Veränderungen der Epidermis, die an die Haut einer Orange erinnern, können bereits zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auftreten. Beine, Gesäß und Oberarme sind die typischen Lokalisationsbereiche. Cellulite entsteht durch Fettablagerungen im Bindegewebe. Die Fettzellen im unteren Hautgewebe wachsen an und verformen die Zellwände (Abb. 1), bis sie zwischen den Bindegewebssträngen hervorquellen. Es kommt an der Hautoberfläche zu den typischen Verwölbungen und Vertiefungen (Orangenhaut). Dabei werden vier Schweregrade unterschieden:

Grad 0: glatte Hautoberfläche im Liegen und Stehen; beim Kneifen zeigen sich Falten und Furchen.

Grad 1: glatte Hautoberfläche im Liegen und Stehen; beim Kneifen zeigen sich deutliche Dellen und Erhebungen (Matratzenphänomen).

Grad 2: glatte Hautoberfläche im Liegen, das Matratzen­phänomen ist im Stehen zu sehen.

Grad 3: das Matratzenphänomen ist sowohl im Stehen als auch im Liegen spontan zu sehen, die Haut kann druck- und schmerzempfindlich sein.

Abb. 2: Frauenhaut ist ca. 0,2 Millimeter dünner als Männerhaut. Männer haben mehr und größere Talgdrüsen. Der Kollagen­anteil in der Männerhaut ist größer und die Fasern sind vernetzt, während sie in der Frauenhaut parallel verlaufen

Folgende Faktoren, die in engem Zusammenhang miteinander stehen, begünstigen Cellulite:

  • Anatomie: Kollagenfasern sind in der Unterhaut bei Männern gitterartig, bei Frauen jedoch parallel angeordnet (Abb. 2). Vorteilhaft ist das in der Schwangerschaft, wenn durch die Zunahme des Bauchumfanges eine hohe Elastizität der Haut erforderlich ist. Nachteilig ist, dass sich bei Übergewicht und zusätzlich geringer Muskelmasse die Adipozyten des Unterhautfettgewebes stark vergrößern und die Parallelstruktur durchdringen.
  • Bindegewebsschwäche: Die Festigkeit des Bindegewebes ist genetisch bedingt. Bei lockerer Struktur treten die Adipozyten leichter hervor.
  • Rauchen: Nicotin wirkt vasokonstriktorisch, schädigt das Gefäßendothel und das Kollagen des Bindegewebes.
  • Bewegungsmangel: Analog zum Rauchen reduziert Bewegungsmangel die Zirkulation in Blut- und Lymphgefäßen.

Beratung bei Cellulite

Viele Betroffene hoffen auf ein „Wundermittel“, das es nicht gibt. Es sind zahlreiche Produkte gegen Orangenhaut im Handel, die unter anderem mit Attributen wie Körperstraffung und Fettverbrennung werben (siehe Tab. 1). Über die Erfolgsaussichten solcher Versprechen kann man geteilter Meinung sein. Es steht jedoch außer Zweifel, dass das Einmassieren von Pflegeprodukten oder eine Bürstenmassage während des Duschens, ebenso wie Wassertreten oder kalte Beingüsse, den Blut- und Lymphfluss in den Beinen verbessern, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden. Die Beratung in der Apotheke sollte sich deshalb auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:

  • zur Gewichtsreduktion raten und unterstützende Produkte anbieten
  • regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen zur Stärkung der Bein- und Gesäßmuskulatur empfehlen
  • durchblutungsfördernde Pflegeprodukte empfehlen (siehe Tab. 1 und 2)
  • zum Rauchstopp motivieren
Tab. 1: Unterstützung bei Cellulite Eine Auswahl von Produkten, die bei Cellulite eingesetzt werden können
Produkt
Haupt-Inhaltsstoffe
Hersteller
Birke Cellulite Öl
Extrakte aus Birkenblättern, Rosmarinblättern, Mäusedornwurzelstock
Weleda AG
Birken-Dusch-Peeling
Extrakte aus Birkenblättern, Rosmarinblättern, Mäusedornwurzelstock
Weleda AG
Concentré® Essentiel Minceur Serum
Wacholderbeeren, Rosmarin, Zitronengras, Zitronenöl
Caudalie SAS
Dr. Hauschka® Zitronen Lemongrass Pflegeöl
Zitronengrasblätter, Misteln, Ackerschachtelhalm, Zitronenschalen
Wala Heilmittel GmbH
DermaSel® Totes Meer Badesalz Goldrausch
Totes Meer Flüssigsalz-Konzentrat, Wirkstoff­komplex Regu-slim®, Coffein
Fette AG
Elancyl® Slim Design 3D-Koffeinkomplex
Coffein, Efeu- und Sonnenblumenextrakt
Pierre Fabre Pharma GmbH
Eucerin® pH5 Hautstraffende Lotion
Retinol
Beiersdorf AG
frei öl® Figur Öl
Weiße Lupine, Klatschmohn, Hafer- und Shea-Öl
Apotheker Walter Bouhon GmbH
Lierac® Body-Slim Global Slimming Konzentrat
Coffein, indischer Lotus, Silberweiden-Extrakt, Holunderblüten-Extrakt, Sonnenblumenöl, Biotin
Laboratoires Lierac
sebamed® Anti-Ageing Hautstraffende Lotion Q10
Arganöl, Sheabutter
Sebapharma GmbH
Vichy® Celludestock Creme
Coffein, Salicylsäure, indischer Lotus
L’Oreal Deutschland GmbH
Tab. 2: Unterstützung bei Besenreisern Eine Auswahl von Produkten, die zur Durchblutungsförderung/Ödemprotektion bei Besenreisern eingesetzt werden können
Produkt
Haupt-Inhaltsstoffe
Hersteller
Antistax®Frischgel Minzfrisch
Roter Weinlaub-Extrakt, Pfefferminzöl
Sanofi Aventis Deutschland GmbH
Fagorutin®Venen-Aktiv-Buchweizen-Tee
Buchweizenkraut
Omega Pharma Deutschland GmbH
Phlebodril®Venenkapseln
Mäusedornwurzelstockextrakt
Pierre Fabre Pharma GmbH
Venentabs® ratiopharm
Rosskastanien­samen-Trockenextrakt
Ratiopharm GmbH
Veno SL® 300 Hartkapseln
Troxerutin
Ursapharm Arzneimittel GmbH

Empfehlungen für gesunde Venen

Die gleichen allgemeinen Maßnahmen können auch zur Prophylaxe von krankhaften Venenveränderungen empfohlen werden. Denn neben genetischen Faktoren zählen zu deren Ursachen Übergewicht, Bewegungsmangel, einsei­tige, fettreiche Ernährung und Rauchen. Die einfachste sichtbare Venenveränderung sind Besenreiser. Dabei handelt es sich um dauerhaft erweiterte, zwischen einem und drei Millimeter breite Venolen mit netz- oder strahlenförmigem Erscheinungsbild, die aus tiefer liegenden Stammvenen entspringen und vor allem an Ober- und Unterschenkel auftreten. Sie stehen in der CEAP-Klassifikation, einem achtstufigen Score zur klinischen Erfassung der venösen Insuffizienz, bei der klinischen Beurteilung auf Stufe C1 (C0: keine Erscheinung, C6: offenes Ulcus). Im Gegensatz zu Cellulite sind Venenveränderungen kein typisch weibliches Problem, wenngleich Frauen, insbesondere nach mehreren Schwangerschaften, häufiger betroffen sind als Männer.

Zuerst den Facharzt befragen

Aus medizinischen Gründen müssen Besenreiser nicht entfernt werden. Es ist jedoch empfehlenswert, von einem Facharzt (Phlebologe) Erkrankungen der tiefer liegenden Venen auszuschließen. Wird eine Entfernung aus optischen Gründen gewünscht, können die Sklerotherapie oder die Lasertherapie zum Einsatz kommen. Die Sklerotherapie (Syn.: Verödung, Sklerosierung) eignet sich für größere Besenreiser sowie Krampfadern. Dabei wird das Verödungsmittel (Polidocanol in flüssiger oder aufgeschäumter Form, Aeth­oxysklerol®) mittels einer feinen Kanüle in das Blutgefäß gespritzt. Dies führt zur Schädigung des Endothels, später wandelt sich das Gefäß in Bindegewebe um. Das Prinzip der Lasertherapie beruht auf der Umwandlung von Lichtenergie in Wärmeenergie, die einen Gefäßverschluss zur Folge hat. Mit diesen Methoden gelingt es häufig nicht, alle Besenreiser zu entfernen. Daher können Kundinnen übergangsweise wasserfeste Abdeckcremes (Camouflage) anwenden. Auch Selbstbräuner können kleine Besenreiser vorübergehend weniger sichtbar machen, bis die natürliche Bräunung diesen Effekt ebenfalls erzielt (siehe Tab. 3). Um eine gleichmäßige Tönung der Haut zu erzielen, sollte vor dem Auftragen des Selbstbräuners ein Peeling erfolgen.

Tab. 3: Zur Abdeckung von Besenreisern werden Pigmenthaltige Kosmetika eingesetzt (Beispiele)
Produkt
Haupt-Inhaltsstoffe
Hersteller
Avène® Selbstbräuner feuchtigskeitsspendend
Pigmente
Pierre Fabre Dermo-Kosmetik GmbH
Dermacolor® Body Camouflage
Pigmente
Kryolan GmbH
Vichy® Capital Soleil Selbstbräuner Milch Gesicht und Körper
Pigmente
L’Oreal Deutschland GmbH

Phytopharmaka empfehlen

Kundinnen, die zusätzlich etwas unternehmen möchten, damit sich der Zustand ihrer Venen nicht verschlechtert, können lokale oder orale Phytotherapeutika beispielsweise mit Buchweizenkraut oder mit Extrakten aus Rosskastaniensamen, rotem Weinlaub oder Mäusedornwurzelstock empfohlen werden (siehe Tab. 2). Die Inhaltsstoffe wirken unter anderem ödemprotektiv, antiphlogistisch, venentonisierend und antioxidativ und lindern Beschwerden wie Schwere- und Spannungsgefühl, sowie Schwellungen, wie sie insbesondere nach einem warmen Sommertag oder nach längerem Sitzen bzw. Stehen häufig auftreten. Beim Auftragen der Venencremes wird durch die Massage – vom Fuß in Richtung Oberschenkel – der venöse Rückstrom des Blutes anregt. Nicht zuletzt eignen sich auch Stütz- und Kompressionsstrümpfe zur Prophylaxe von Ödemen und krankhaften Veränderungen der Venen, da sie die Mikrozirkulation im Gewebe anregen (z. B. von Belsana®, Compressana®).

Lästige Härchen ade

Sehr viel Zeit und Mühe verwenden Frauen, Mädchen und zunehmend auch Männer zum Enthaaren der Beine. Die verfügbaren Methoden lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Depilations-Verfahren wie die Rasur zur kurzfristigen Haarentfernung, bei denen nur der sichtbare Teil der Haare entfernt wird. Die Epilation, bei der die Haare mitsamt ihrer Wurzeln entfernt oder zerstört werden, ermöglicht in vielen Fällen eine dauerhafte oder zumindest langfristige Haarfreiheit. Zur Gruppe der Epilationsverfahren gehören die Entfernung von Haaren mittels Wachs oder Zuckerlösung, die Laserepilation sowie die IPL-Methode (intense pulsed light). Das Auszupfen der Haare oder die Enthaarung mit Cremes sind im Grenzbereich angesiedelt, da die Haarwurzeln nur teilweise entfernt bzw. zerstört werden. Wer keines der genannten Verfahren anwenden möchte, kann die Haare durch Bleichmittel entfärben oder ihnen durch ein Haarfärbemittel einen weniger auffälligen Farbton (z. B. platinblond) geben. Zupfen, Rasieren, Bleichen sowie die Anwendung von Enthaarungscremes sind einfach, kostengünstig und in Eigenregie zu Hause durchführbar. Waxing/Sugaring, die Elektroepilation und die IPL-Methode lassen sich ebenfalls zu Hause erledigen. Wer sich das nicht zutraut, kann dazu ein Kosmetikinstitut oder Epilierstudio aufsuchen. Zur Laserepilation empfiehlt die Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft, diese nur vom Dermatologen ausführen zu lassen.

Vor- und Nachteile der Methoden

Die kürzeste „Wirkdauer“ haben Zupfen und die Rasur, denn die Haare sind nach zwei bis drei Tagen wieder nachgewachsen. Dafür sind diese Prozeduren preiswert und risikoarm. Die Rasierer müssen sorgfältig gereinigt werden, um die Infektionsgefahr zu minimieren. Sie sollten auch nicht an andere Personen weitergegeben werden. Empfehlenswert sind Einmalrasierer bzw. -klingen. Wenn schräg stehende Borstenhaare einwachsen, können sich die Follikel entzünden. Das kann verhindert werden, indem Borstenhaare separat ausgezupft werden. Die Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten können Hautirritationen oder allergische Reaktionen auslösen. Dies trifft auch auf Enthaarungscremes zu, bei denen Anwender häufig über die Bildung von Knötchen und Pickeln nach der Anwendung klagen. Deshalb sollte zuvor die Verträglichkeit getestet werden. Dazu trägt man die Creme auf eine kleine Stelle auf und prüft nach 24 Stunden, ob die Haut Reizungen zeigt. Das Prinzip der Enthaarungscremes basiert auf der Spaltung der Cystein-Disulfid-Brücken im Keratin der äußeren Haarschicht mithilfe von Thioglykolaten, wobei die Haarstruktur zerstört wird (siehe Tab. 4). Die gewellten Haare können dann einfach abgewaschen werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat in einer Veröffentlichung davor gewarnt, Thioglykolat-haltige Enthaarungscremes großflächig anzuwenden, zum Beispiel bei Männern zur Entfernung der Haare auf dem Rücken. Denn die Substanzen können leichte bis mittelschwere Hautreizungen hervorrufen, eine wiederholte Exposition kann zu Sensibilisierung führen. Die akute orale, respiratorische und dermale Toxizität von Thioglykolaten ist jedoch gering, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Auch nach langfristiger Anwendung sind keine Toxizitäten zu befürchten, ebenfalls gebe es keine Hinweise auf signifikante Reproduktions- oder Entwicklungstoxizität, Mutagenität oder Kanzerogenität. Bei Enthaarungscremes ist in der Regel nach ein bis zwei Wochen eine erneute Anwendung notwendig.

Tab. 4: Produkte, die zur Enthaarung eingesetzt werden können (Beispiele)
Produkt
Haupt-Inhaltsstoffe
Hersteller
Enthaarungscremes, -wachse, -pasten
Veet® Zuckerpaste
Zucker, Zitronensäure, Arganöl
Reckitt Benckiser Deutschland AG
Veet® Haarent­fernungscreme sensitiv
Kaliumthio­glykolat, Aloe vera
Reckitt Benckiser Deutschland AG
Vichy® Dermo-Tolerance Haarentfernungs-Creme
Thioglykolsäure, Vichy®-Thermal­wasser, Mandelöl
L’Oreal Deutschland GmbH
nach der Enthaarung/Rasur
Aloe vera Gel 97,5% Dr. Storz®
Aloe vera
Riemser Pharma GmbH
ilon® Bodyshave Balsam
Bisabolol, Extrakte aus Thymiankraut, Eukalyptus­blättern, Rosmarin­blättern
Cesra Arznei­mittel GmbH
Panthenol Heumann® Creme
Dexpanthenol
Heumann Pharma GmbH
Sagella® Sensitive Balsam
Extrakte aus Hamamelis sp. und Gymnema sylvestre
Meda Pharma GmbH

Beinhaare „ausreißen“

Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich Epilierer, da diese Methode sehr effizient und zu Hause anwendbar ist. Laut Herstellerangaben der Geräte muss die Prozedur nur alle drei bis sechs Wochen wiederholt werden. Man führt das Epiliergerät entgegen der Haarwuchsrichtung über die Haut. Dabei werden die Haare mittels rotierender Pinzettenpaare oder durch Scheiben gefasst und aus den Haarschäften gezogen. Diese Prozedur kann sehr schmerzhaft sein. Bei der Haarentfernung mittels warmem Wachs, Kaltwachsstreifen oder Zuckerlösung (Brasilian Waxing, Sugaring) werden die aufgelegten Streifen mit den an der Masse festklebenden Haaren entgegen der Wuchsrichtung abgezogen, was oft als sehr schmerzhaft empfunden wird. Für optimale Ergebnisse sollten die Haare nicht zu kurz (mindestens 2 mm lang) sein. Da es beim Waxing auch zur Entfernung der Haarwurzeln kommt, hält der Behandlungserfolg zwischen drei und sechs Wochen an. Für Anwender mit sehr trockener Haut ist das Verfahren ungeeignet. Wegen der Schädigung der Hautbarriere muss die Haut intensiv nachbehandelt werden, zum Beispiel mit Feuchtigkeitscremes mit Aloe vera.

Mit IPL oder Laser große Bereiche dauerhaft enthaaren

Bei der IPL(intense pulsed light)-Methode („Blitzlampe“) sowie der Laserepilation wird Licht hoher Energie auf die Haut gerichtet und vom Melanin absorbiert. Es kommt zur Erhitzung der Haarwurzelzellen und deren Schädigung. Die Haare fallen nach und nach aus. Der Hauptunterschied beider Methoden liegt darin, dass die Laserstrahlen gezielt in das Melanin eindringen, bei der IPL-Methode dagegen wegen des breiteren Lichtspektrums auch die umliegende Haut erhitzt wird. Aus dem Wirkprinzip folgt, dass sich dunkle Haare am besten entfernen lassen, während die Methode bei blonden, grauen bzw. weißen Haaren kaum bzw. nicht funktioniert. Mit beiden Methoden lassen sich größere Hautbereiche relativ schmerzarm enthaaren. Da sich jedoch die zu entfernenden Haare in der Wachstumsphase befinden müssen, werden in einer Sitzung nur ca. 50% von ihnen entfernt. Bei der Lasertherapie erreicht man meist nach drei bis zehn Sitzungen eine Haarfreiheit, die über Monate bis Jahre anhalten kann, bei der IPL sind unter Umständen bis zu 30 Behandlungen nötig. Vor einer Haarentfernung mittels IPL oder Laser muss in den zu behandelnden Hautregionen Hautkrebs ausgeschlossen werden. Vorsicht ist auch geboten bei dunklem Hauttyp oder stark vorgebräunter Haut, da hier das Risiko schwerer Verbrennungen besteht. Kontraindikation ist z. B. auch die Einnahme photosensibilisierender Arzneimittel. Nach der Haarentfernung muss über mehrere Wochen ein Lichtschutzmittel auf die behandelten Stellen aufgetragen werden. Die Lasertherapie darf nur von zertifizierten medizinischen Einrichtungen und Hautarztpraxen angewendet werden. IPL-Geräte sind auch für die Anwendung zuhause erhältlich (z. B. Lumea® IPL von Philips). |

Literatur

Altmeyers Enzyklopädie 2018, Fachbereich Dermatologie, www.enzyklopaedie-dermatologie.de, Abruf am 20. Mai 2018

Laserepilation – endlich Schluss mit lästigen Härchen! Pressemitteilung der Deutschen dermatologischen Lasergesellschaft (DDL), März 2016

Lennecke K, Hagel K. Selbstmedikation für die Kitteltasche, 6. Auflage 2016, Deutscher Apotheker Verlag

Gesundheitliche Bewertung von Thioglykolsäure in Enthaarungsmitteln. Stellungnahme 027/2011 des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), 31. Mai 2011, www.bfr.bund.de

Autorin

Dr. Claudia Bruhn ist Apothekerin und arbeitet als freie Medizinjournalistin. Sie schreibt seit 2001 regelmäßig Beiträge für die DAZ.

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