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Arzneimittel und Therapie
Kurz gemeldet
Masern: Impfcheck vor der Urlaubsreise
Sommerzeit ist Reisezeit. Doch in fremden Ländern warten nicht nur Urlaubsfreuden. In vielen beliebten Reisezielen sind die Masern weit verbreitet. In Europa sind die südlichen (z. B. Italien und Griechenland) und östlichen Gefilde (z. B. Rumänien und Ukraine) besonders betroffen. Unter den Fernreisezielen in Asien rangieren Indien, die Philippinen, Indonesien, China und Malaysia auf den vorderen Plätzen. Da sich die Erkrankung bereits acht bis zehn Tage nach einer Ansteckung durch grippeähnliche Symptome äußert, bevor nach etwa zwei Wochen die typische Hautrötung auftritt, kann eine Masern-Infektion die schönste Zeit des Jahres ziemlich vermiesen. Ganz zu schweigen von den schweren Komplikationen, die bei einem Teil der Patienten auftreten – und in seltenen Fällen – tödlich enden können. Daher sollte vor Beginn der Reise nicht nur die Reiseapotheke aufgefüllt, sondern auch der Impfstatus überprüft werden. Bereits die erste Impfdosis schützt zu 91%, nach einer Zweitdosis besteht ein Impfschutz von 92 bis 99%. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, die Erstimmunisierung mit einem Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfstoff im Alter von 11 bis 14 Monaten durchzuführen. Zur Schließung von Impflücken sollte die zweite Impfung im zweiten Lebensjahr im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen. Eine Impfung wird auch für alle Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden und noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, empfohlen. Für diese Personengruppen ist die Impfung kostenlos. Ältere Personen haben aller Wahrscheinlichkeit nach bereits eine Infektion durchgemacht. Übertragen werden die hoch ansteckenden RNA-Viren aus der Familie der Paramyxoviren über eine Tröpfcheninfektion.
Fluorchinolone: FDA verstärkt Warnhinweise
Der Einsatz von Fluorchinolonen kann mit schweren und lang anhaltenden Nebenwirkungen verbunden sein, die vorwiegend Muskeln, Sehnen und das Nervensystem betreffen. Aktuell wird daher auf europäischer Ebene ein Risikobewertungsverfahren durchgeführt. Nun hat die amerikanische Zulassungsbehörde FDA erneut die Sicherheitshinweise verschärft: Gewarnt wird vor mentalen Störungen und Hypoglykämien unter Fluorchinolonen. Entsprechende Hinweise sind in den amerikanischen – wie auch in den deutschen – Fachinformationen teilweise bereits enthalten, die Formulierungen sollen nun vereinheitlicht bzw. deutlicher dargestellt werden. In Bezug auf mögliche Blutzuckerschwankungen unter den Antibiotika soll zukünftig explizit auf die Gefahr eines hypoglykämischen Komas hingewiesen werden. Insbesondere bei Diabetikern und älteren Patienten ist das Hypoglykämierisiko zu beachten. Gefährdeten Patienten kann empfohlen werden, ihre Blutzuckerwerte während der Antibiotika-Behandlung häufiger zu kontrollieren und auf Anzeichen einer Unterzuckerung (z. B. Schwindelgefühl, Schweißausbrüche, Herzklopfen) zu achten. Die Gefahr von mentalen Störungen soll in den amerikanischen Fachinformationen zukünftig in einer eigenen Rubrik getrennt von anderen Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem dargestellt werden. Zu den möglichen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit zählen Aufmerksamkeitsstörungen, Desorientierung, Unruhe, Nervosität, Gedächtnisstörungen sowie Delirium. Berichten Patienten über Nebenwirkungen, die das zentrale Nervensystem oder die Blutzuckerspiegel betreffen, empfiehlt die FDA, die Behandlung sofort zu beenden bzw. mit einem anderen Antibiotikum fortzuführen.
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