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Prisma
Das Schielen des Leonardo da Vinci
Wie Strabismus die Kunst bereichert
Strabismus, landläufig eher als Schielen bekannt, ist eine Fehlstellung der Augen, die zu einer Beeinträchtigung des Sichtfeldes führen kann. Professor Christopher Tyler von der School of Health Sciences der University of London, fand nun Beweise dafür, dass Leonardo da Vinci unter einer besonderen Form von Strabismus litt. Dazu wurden sechs Portraits und Selbstportraits des Malers untersucht und die Augen vermessen. Die in JAMA Ophthalmology veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass ein Auge da Vincis periodisch nach außen schielte (intermittierende Exotropie). Der aus allen Werken gemittelte Schielwinkel beträgt etwa –10 Grad. Für den Künstler könnte dies von Vorteil gewesen sein, da es ihm die Fähigkeit verlieh, zwischen stereoskopischer (dreidimensionaler) und monookularer (zweidimensionaler) Sicht zu wechseln. Hierdurch gelangen ihm besonders eindrucksvolle dreidimensionale Darstellungen, etwa von Gesichtern oder Landschaften. Auch von anderen berühmten Malern wie Rembrandt, Dürer oder Degas ist bekannt, dass sie mit einer Form von Strabismus lebten. |
Quelle
Tyler CW. Evidence That Leonardo da Vinci Had Strabismus. JAMA Ophthalmol 2018; doi:10.1001/jamaophthalmol.2018.3833
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