Arzneimittel und Therapie

Lidocain statt Glucose

Wie der Natrium-Kanalblocker bei oraler Einnahme gefährlich werden konnte

dm/cst | Lidocainhydrochlorid – mit dieser Substanz scheint die Glucose-Abfüllung aus einer Kölner Apo­theke, die zum tragischen Tod einer Schwangeren und ihres per Not­kaiserschnitt geborenen Kindes geführt hat, verunreinigt gewesen zu sein. Doch wie konnte der als Lokalanästhetikum bekannte Wirkstoff trotz seiner schlechten oralen Bioverfügbarkeit solch dramatische Auswirkungen haben?

Lidocain statt Glucose

Im Fall der mit Lidocainhydrochlorid verunreinigten Glucose-Abfüllung für einen Test auf Schwangerschafts­diabetes beim Gynäkologen wurde die Mischung aufgelöst in Wasser getrunken, das enthaltene Lidocain also oral eingenommen. Lidocain ist in Apotheken gut bekannt – mit Gefahr verknüpft man den Wirkstoff, der die spannungsabhängigen Natrium-Kanäle in den Zellmembranen von Nervenzellen blockiert, aber nicht unbedingt sofort. Denn die meisten dürften zunächst an seinen Einsatz als Lokalanästhetikum denken – also nicht an eine systemische Aufnahme.

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