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- DAZ 53/2020
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Therapien im Gespräch
30 Jahre Lamotrigin und Co.
Antiepileptika der zweiten Generation enttäuschen
Antiepileptika der ersten Generation sind Phenobarbital (1912), Phenytoin (1937), Primidon (1954), Ethosuximid (1960), Carbamazepin (1974), Clonazepam (1975) und Valproinsäure (1978). Sie vereint eine meist ungünstige nichtlineare Pharmakokinetik, zahlreiche Wechsel- und Nebenwirkungen und der Fakt, dass sie bei jedem dritten Patienten die Anfälle nicht in den Griff bekommen. Diese Schwachpunkte zu überwinden, war das Ziel jeder Folgeentwicklung. Es ist nicht in jeder Hinsicht erreicht worden.
Den Grund für den bescheidenen Fortschritt sehen die Autoren im traditionellen Entwicklungsansatz von Antiepileptika, der auf die Unterdrückung der Symptomatik (Anfälle) und nicht auf zugrunde liegende Krankheitsmechanismen zielt. Forschung und Entwicklung müssten sich verstärkt der Epileptogenese, den molekularen Mechanismen der Epilepsieformen und den Gründen für Pharmakoresistenzen zuwenden. Viel versprechende Ansätze bestünden in der Erforschung von Mutationen Epilepsie-relevanter Gene, von Mechanismen der Autoimmunität, der Neuroinflammation und von Dysfunktionen der Gehirn-Darm-Mikrobiom-Achse. Andere Projekte fokussieren auf das „Recycling“ von Medikamenten für andere Indikationen und auf Gen- und Stammzelltherapien. Antiepileptika der „dritten“ Generation werden nicht länger bloß symptomatisch wirken; es werden krankheitsmodifizierende Medikamente und Therapien sein. (DAZ 51, S. 46) |
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