Laudatio: „Ebi“ 70

Kaum für möglich gehalten wird, dass der leidenschaftliche Münsteraner das Licht der Welt nicht in seiner geliebten Stadt, sondern im Odenwald erblickt hat. Zum Studium war er nach Münster gekommen und hat hier mit seiner Frau Ruth, Münsteranerin seit Geburt, die Lebenspartnerin gefunden. Sohn Max führt heute zusammen mit der langjährigen Teilhaberin Angelika Plassmann die drei Hohenzollern-Apotheken in Münster. Ihr Gründer setzte sich für viele Apotheken und deren Patienten ein. Eberwein war nicht nur einer von heute 18.000 Apotheken­inhabern in Deutschland und Chef des hochspezialisierten pharmazeutischen Anwendungsbetriebs in Münster, sondern Anfang der 2000er-Jahre auch Gründungspräsident des Verbandes Zytostatika herstellender Apotheker und Apothekerinnen (VZA) in Berlin. Hier sind 250 selbstständige Spezialapotheken in Deutschland vereint, die wohnortnah Krebspatienten und anderen Schwerkranken helfen.

In Münster hat „Ebi“ Lokalgeschichte geschrieben, als unter seiner Führung im alten Handelsverein ein Preußenpark-Einkaufszentrum am Rand der Altstadt verhindert wurde und die einmalige Innenstadt Münsters rund um den Prinzipalmarkt in den vergangenen zwei Jahrzehnten neuen Aufschwung erhielt. Die Sache war es ihm wert, dafür sogar sein CDU-Ratsmandat niederzulegen. Heute ist aller Streit längst von gestern. Unter seinen vielen Interessen und Leidenschaften hängt Peter Eberwein keiner so an wie der Jagd. Zusammengerechnet dürfte er einige seiner siebzig Lebensjahre draußen in Wald und Feld verbracht haben.

Ludger Baumeister