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Prisma
Maske weg, Affe tot
Hygiene schützt bedrohte Berggorillas
mp | Die Pandemie verlangt uns Geduld ab. Viele fragen sich: Wozu all die Vorsicht? Einige sind motiviert, umsichtig zu sein, weil die Maßnahmen Schwächere wie Vorerkrankte oder Betagtere schützen. Zu den Schwächeren, denen die Maßnahmen helfen, gehören auch Berggorillas wie Ndakasi. Der Gorilla wurde 2007 geboren, im Dschungel zwischen Ruanda und Uganda. Ranger fanden das Gorilla-Baby in den Armen seiner toten Mutter. Die kleine Ndakasi wurde in den Virunga-Nationalpark im Kongo gebracht, wo ihr Pfleger Andre Bauma sich wie eine Mutter um sie kümmerte. Als die Affen-Dame 2019 in ein Instagram-Foto hineinplatzte, wurde sie berühmt. Zu Ndakasis Geburt lebten auf der Welt nur 720 Berggorillas. Ein wenig konnte sich die Population erholen, 1000 Tiere sollen heute in den Urwäldern Zentralafrikas leben. Aber noch immer ist die Art bedroht. Neben bewaffneten Menschen, dem schrumpfenden Lebensraum und der Klimakrise machen ihnen Atemwegsinfektionen zu schaffen, die zu den häufigsten Todesursachen zählen. Diese Bedrohung sank in den letzten zwei Jahren als Nebeneffekt der Pandemie. Bis 2020 brachen Atemwegsinfekte in den Gorilla-Familien 5,4-mal jährlich aus. Häufig schleppten Besucher Krankheiten in die Nationalparks ein. Seit März 2020 kamen deutlich weniger Gäste, und wenn sie kamen, mussten sie Masken tragen und Abstand halten. Seitdem kam es nur zu 1,6 Ausbrüchen pro Jahr. Hygienemaßnahmen sollten in den Nationalparks zum Standard werden, forderten Forscher nun im Journal Nature. Ndakasi konnte selbst die Hygiene nicht helfen. Vergangenes Jahr erlitt sie eine schwere Pneumonie. Im September starb sie in den Armen ihres Pflegers Bauma. Ein weiteres Foto entstand, das um die Welt ging. Es zeigt, wie sehr die Schwächeren diejenigen Menschen brauchen, die umsichtig sind. |
Literatur
[1] Mocker D. Covid-Maßnahmen schützen bedrohte Berggorillas. Nachricht von Spektrum, Februar 2022, www.spektrum.de
[2] Paybarah A. Ndakasi, Gorilla Who Photobombed a Selfie, Dies in the Arms of Her Caretaker. Nachricht von New York Times, Oktober 2021, www.nytimes.com
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