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Pandemie Spezial
Impfung schützt vor Hospitalisierung
Höchste Hospitalisierungsraten bei ungeimpften Älteren
Um das Hospitalisierungsrisiko in Abhängigkeit des Impfstatus und des Alters einschätzen zu können, wurde die durchschnittliche wöchentliche Inzidenz der aufgrund von COVID-19 hospitalisierten Fälle bei grundimmunisierten Personen, Personen mit Auffrischungsimpfung und Ungeimpften getrennt berechnet und die Ergebnisse nach Altersgruppen (ab 60 Jahre; 18 bis 59 Jahre; 12 bis 17 Jahre) dargestellt. Für den Zeitraum ab der 28. Meldewoche (MW) 2021 bis zur 23. MW 2022 konnte für zwei Drittel der knapp 75.000 aufgrund einer COVID-19-Erkrankung hospitalisierten Fälle der Impfstatus (grundimmunisiert, mit Auffrischungsimpfung, ungeimpft) zugeordnet werden. Betrachtet man die Hospitalisierungszahlen für diesen Zeitraum, so findet man im Verlauf der Omikronwelle eine sinkende Inzidenz. Diese beginnt um den Jahreswechsel 2021/2022. In allen Altersgruppen waren die Hospitalisierungsraten bei der ungeimpften Bevölkerung am höchsten. Die geringsten Hospitalisierungsraten betrafen Menschen mit einer Auffrischungsimpfung; auch das gilt für alle Altersgruppen. Hier ein Beispiel: Im Zeitraum MW 16 bis 19/2022 war für Ungeimpfte das Hospitalisierungsrisiko deutlich erhöht (im Vergleich zu Personen mit einer Auffrischungsimpfung, und zwar für über 60-Jährige um den Faktor 9, für 18- bis 59-Jährige um den Faktor 3,7 und für 12- bis 17-Jährige um den Faktor 6,7 (s. Abb.). In allen Altersgruppen zeigte sich somit eine gute Wirksamkeit der COVID-19-Impfung im Hinblick auf die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe. Durch die Auffrischungsimpfung kann die Inzidenzrate für eine Hospitalisierung nochmals gesenkt werden.
Erweiterte RKI-Wochenberichte
Im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) fanden sich bislang Auswertungen zu Impfquoten und zur Impfwirksamkeit. Diese Berichte wurden nun erweitert und enthalten in einem zusammengefassten Dokument zusätzlich die aktuellen Empfehlungen der STIKO, Auswertungen zur Impfakzeptanz und aktuelle Informationsmaterialien nebst Referenzen. Die aktuelle Ausgabe vom 7. Juli 2022 hebt folgende Aussagen hervor:
- Steigende Impfquoten resultieren vor allem durch die zweite Auffrischungsimpfung bei über 60-Jährigen.
- Die Mehrzahl der Bewohner von Pflegeheimen hat noch keine zweite Auffrischungsimpfung erhalten.
- Die Auffrischungsimpfung ist hoch effektiv im Hinblick auf die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe.
- Die Inzidenz COVID-19-bedingter Hospitalisierungen hat in der Omikronwelle abgenommen und ist in allen Altersgruppen in der ungeimpften Bevölkerung am höchsten.
- Seit dem 24. Mai 2022 empfiehlt die STIKO eine einmalige Impfung für fünf- bis elfjährige Kinder, die kein Risiko für schwere Verläufe haben.
Da die Effektivität des Impfschutzes abnimmt, stellt sich die Frage, wie lange der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen mit der Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung besteht. Wie Ergebnisse internationaler Studien zeigen, bietet eine Auffrischungsimpfung eine hohe Effektivität zwischen 78% und 94% im Hinblick auf schwere Verläufe wie Hospitalisierung oder Tod. Diese Aussage gilt derzeit für die Auffrischungsimpfung bis zu drei Monate nach der Impfung, da Daten für spätere Zeiträume nicht vorliegen. |
Literatur
Monitoring des COVID-19-Geschehens in Deutschland. Monatsbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 7. Juli 2022; www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/Monatsberichte/2022-07-07.pdf?__blob=publicationFile
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