Gesundheitspolitik

Apothekenschließung am 2. Oktober

HAV ruft zu Protesttag auf / FA will „weiteres Zeichen“ setzen

mik | Der für den 27. September von der ABDA ausgerufene „Tag der Antworten“ ging vielen Apothekerinnen und Apothekern als Protest nicht weit genug. Der Hessische Apothekerverband (HAV) hat nun für den 2. Oktober zu flächendeckenden Apothekenschließungen in dem Bundesland aufgerufen. Bereits zuvor hatte die Vorsitzende der Freien Apothekerschaft (FA), Daniela Hänel, angekündigt, an dem Tag ihre Apotheke nicht zu öffnen.
Foto: Freie Apothekerschaft

FA-Vorsitzende Daniela Hänel

In Hessen ist Wahlkampf angesagt, und der Apothekerverband (HAV) nutzt die Gunst der Stunde, um auf die prekäre Situation der Arzneimittelversorgung und die Forderungen der Apothekerschaft aufmerksam zu machen: Wie aus einer Pressemitteilung vom Freitagmorgen hervorgeht, hat der HAV für den 2. Oktober zu einem weiteren Protesttag aufgerufen. Ein Sprecher des Verbandes erklärte gegenüber DAZ, dass dies wie schon am 14. Juni auch mit flächendeckenden Apothekenschließungen verbunden sei. In Frankfurt am Main soll es dann ab 11 Uhr eine zentrale Kund­gebung auf dem Opernplatz geben. Auch Redner der hessischen Landtagsfraktionen hätten sich zu der Kundgebung angekündigt, heißt es in der Pressemitteilung. Es wird darauf hingewiesen, dass die Arzneimittelversorgung an dem Tag durch die Notdienstapotheken sichergestellt werde. Für den Tag hat auch die Ärzteschaft angekündigt, Praxen nicht öffnen zu wollen.

Keine berufliche Perspektive

Der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth erklärte: „Für viele junge Kolleginnen und Kollegen ist es schlichtweg nicht mehr eine sinnhafte berufliche Perspektive, eine Apotheke als Inhaber zu über­nehmen, ohne dass die dafür notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind“.

Die FA war am Donnerstag bereits vorgeprescht: Die 1. Vorsitzende des Vereins, Daniela Hänel, werde am 2. Oktober ihre Apo­theke geschlossen halten, hieß es. Wer sich der Aktion anschließe, setze ein „weiteres Zeichen“, dass man mit dem aktuellen Gesundheitsminister unzufrieden sei und personelle Konsequenzen fordere.

Sie könne ihre Apotheke „nicht die komplette Woche geöffnet lassen“, so Hänel, „wenn ich nicht gegen die Vorgaben der Apo­thekenbetriebsordnung verstoßen will“. In dieser stehe nämlich, „dass wir Arzneimittel für den Bedarf von mindestens einer Woche vorrätig halten müssen“. Dies sei gegenwärtig „nicht ein­zuhalten“. |

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