Dermatologie

Mit MTX gegen Vitiligo

Bewährter Wirkstoff mit neuem topischem Einsatzgebiet

Methotrexat (MTX) ist eine alt­bekannte Therapieoption bei verschiedenen Krankheiten wie Krebs, rheumatoider Arthritis, Psoriasis oder Morbus Crohn. Der Arzneistoff wirkt über unterschiedliche Mechanismen. So hemmt Methotrexat unter anderem den Januskinase-Signalweg. Topisch eingesetzt lässt sich Methotrexat auch zur Behandlung der Vitiligo nutzen und zeigt sich in vielversprechenden Studienergebnissen: einer niedrigeren Krankheits­aktivität und signifikanten Repigmentierung der Haut vor allem im Gesicht. | Von Ines Winterhagen

Mit MTX gegen Vitiligo

Vitiligo – auch als Weißfleckenkrankheit bekannt – ist eine komplexe Autoimmunerkrankung, die sich bei Betroffenen als weiße, scharf begrenzte Flecken auf der Haut äußert. Als Ursachen gelten unter anderem eine genetische Veranlagung sowie eine Fehlregulation des angeborenen und adaptiven Immunsystems. In den Vitiligoherden und periläsional schütten CD8+-T-Zellen Interferon-gamma aus, welches progressiv die Melanozyten in der Epidermis zerstört und letztendlich zu der depigmentierten Haut führt. Je nachdem in welchem Ausmaß diese Reaktionen stattfinden, differiert die Weißfleckenkrankheit in ihrem Schweregrad. Am häufigsten tritt eine nicht segmentale Vitiligo auf, bei der sich die Depigmentierungen auf beiden Körperseiten großflächig ausprägen, bevorzugt an den Unterarmen, Händen, Füßen und Genitalien sowie im Mund- und Augenbereich. Die entstehenden weißen, scharf begrenzten Hautflecken können die Patienten psychisch stark belasten und das Alltagsleben erheblich einschränken. Der unvorhersehbare Verlauf der Erkrankung, eine erhöhte Rate an anderen begleitenden Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto, atopische Dermatitis) und fehlende, langanhaltende Therapieoptionen verschlimmern die Situation [1, 2].