Lieber Sportstätte statt Frittenbude
us | Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität sind zwei der Hauptrisikofaktoren für Herzkrankheiten. Dass die Zahl der Fälle von Herzversagen in einer Population messbar steigt, wenn sich in der Nachbarschaft Fast-Food-Restaurants befinden, zeigten nun britische Epidemiologen anhand von Daten der UK-Biobank. Sie analysierten die Daten von fast einer halben Million Individuen, die über einen Zeitraum von durchschnittlich gut zwölf Jahren Auskunft über ihre Gesundheit gegeben hatten. Etwa 70% der Teilnehmer lebten mindestens zehn Jahre am gleichen Wohnort mit derselben Adresse. Während des Beobachtungszeitraums traten in der Studienpopulation 12.956 Fälle von Herzversagen auf. Statistisch signifikant erhöhte Raten von 10 bis 16% beobachteten die Wissenschaftler in Umgebungen, in denen Fast-Food-Restaurants, Pubs und Bars in Fußreichweite, also im Umkreis von etwa einem Kilometer, angesiedelt waren. Auch die Dichte von Schnellrestaurants pro km² erhöhte das Risiko der Menschen in der Nachbarschaft an Herzversagen zu leiden signifikant. Wobei natürlich nicht die alleinige Anwesenheit der Gaststätten das Risiko steigert. Dem Angebot einer schnellen, bereits zubereiteten Mahlzeit können Menschen auf Dauer schlecht widerstehen, auch wenn sie ungesunde Mengen an Fett und hochverarbeitete Komponenten enthält. Noch dazu, wenn das Restaurant quasi vor der Tür liegt und man sich für eine schnelle Mahlzeit kaum vom Sofa erheben muss. Nicht in allen Untergruppen der Studienpopulation fiel das Risiko gleichermaßen erhöht aus. Unter Personen mit höherem Bildungsniveau traten weniger Fälle auf. Auch in Gegenden mit einer höheren Dichte an Sportstätten litten die Menschen seltener an Herzversagen. |
Literatur
Xue Q et al. Ready-to-Eat Food Environments and Risk of Incident Heart Failure: A Prospective Cohort Study. Circ Heart Fail 2024, doi: 10.1161/CIRCHEARTFAILURE.123.010830