Medizinalhanf

Immer mehr Menschen wollen Cannabis zur Schmerzbehandlung

Stuttgart - 22.12.2015, 10:22 Uhr

Nachfrage:  Seit Januar 2015 stellten 394 Patienten einen Antrag auf eine Ausnahmeerlaubnis für Cannabis zu medizinischen Zwecken. (Roberto Lauria - Fotolia)

Nachfrage: Seit Januar 2015 stellten 394 Patienten einen Antrag auf eine Ausnahmeerlaubnis für Cannabis zu medizinischen Zwecken. (Roberto Lauria - Fotolia)


Die Zahl der Anträge auf einen legalen Kauf von Cannabis zur Schmerzbehandlung ist in 2015 deutlich gestiegen. Insgesamt verfügen derzeit 527 Patienten in Deutschland über eine Ausnahmeerlaubnis zum Kauf von medizinischem Cannabis.

Die Zahl der Anträge auf einen legalen Kauf von Cannabis zur Schmerzbehandlung ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Seit Januar stellten 394 Patienten einen Antrag auf eine Ausnahmeerlaubnis für Cannabis zu medizinischen Zwecken beim zuständigen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), berichtete die "Thüringer Allgemeine" (Dienstag). Die Zeitung berief sich auf eine Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag.

"Wir stellen in diesem Jahr eine deutliche Steigerung der Zahl der Anträge fest", sagte eine Sprecherin des Instituts der Zeitung. 2014 seien noch 239 Anträge gestellt worden. Seit 2005 seien insgesamt 954 Anträge auf eine Ausnahmeerlaubnis eingegangen. Damit entfallen über 40 Prozent aller gestellten Anträge auf das laufende Jahr 2015.

Entscheidung per Einzelfall

Über die Ursachen des Anstiegs konnte das Institut keine Angaben machen. Insgesamt verfügen nach BfArM-Angaben derzeit 527 Patienten in Deutschland über eine Ausnahmeerlaubnis zum Kauf von medizinischem Cannabis, davon seien knapp 200 in diesem Jahr erteilt worden.

Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von 2005 können Schmerzpatienten, denen andere Therapiemethoden nachweislich nicht helfen, per Einzelfallentscheidung des Arzneimittelinstituts eine Erlaubnis zum Kauf von medizinischem Cannabis in der Apotheke erhalten. Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet derzeit an einer Neuregelung zur Versorgung und Kostenübernahme.


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