Verhütung

Pille nicht mit erhöhtem Risiko für Geburtsfehler verbunden

Stuttgart - 07.01.2016, 15:05 Uhr

Durch die Antibabypille erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für schwere Geburtsfehler nicht (Quelle: mmphoto/Fotolia)

Durch die Antibabypille erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für schwere Geburtsfehler nicht (Quelle: mmphoto/Fotolia)


Bei ungewollter Schwangerschaft trotz Pilleneinnahme oder direkt nach dem Absetzen von oraler Verhütung ist nicht mit einer Zunahme von schweren Geburtsfehlern zu rechnen, bestätigt eine große Beobachtungsstudie. Die Ergebnisse, die auf Daten aus dänischen Gesundheits-Datenbanken basieren, wurden im Fachmagazin British Medical Journal veröffentlicht.

Frauen müssen aufgrund der Einnahme der Antibabypille kein höheres Risiko für schwere Geburtsfehler befürchten, hat eine Auswertung von Daten zu fast 900.000 lebendgeborenen Kindern aus Dänemark ergeben. 2,5 Prozent der Neugeborenen kamen mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder Fehlbildungen an Gliedmaßen zur Welt. Die Prävalenz für diese Geburtsfehler war nicht erhöht, wenn Mütter vor oder nach Beginn der Schwangerschaft eine Antibabypille nahmen. Dabei berücksichtigten die Forscher andere Risikofaktoren wie sozio-ökonomische Faktoren, das Alter der Mutter oder Geburtsfehler bei früheren Geburten, wie sie im British Medical Journal  schreiben.

Frühere Studien bestätigt

Anhand umfangreicher dänischer Gesundheits-Datenbanken bestätigte das Team des Statens Serum Institut in Kopenhagen und des Boston Children's Hospital frühere Studien. Bisherige Ergebnisse basierten überwiegend auf Fall-Kontroll-Studien, bei denen im Nachhinein geschaut wurde, ob Mütter von Kindern mit Geburtsfehlern die Pille genommen hatten. Ein paar Studien hatten einen Zusammenhang berichtet, der Großteil fand keine Verbindung. Für die neue Analyse konnte die Wissenschaftler außerdem auf Verschreibungsdaten zurückgreifen, so dass sie nicht auf die Angaben der Mütter angewiesen waren. 

Obwohl orale Verhütungsmittel zu mehr als 99 Prozent wirksam sind, werden ungefähr 9 Prozent der Nutzerinnen aufgrund von Wechselwirkungen, Krankheit oder verpasster Einnahme innerhalb des ersten Jahres schwanger. Da die Studie nur eine Beobachtungsstudie ist, kann sie keine definitiven Aussagen über Ursachen und Wirkungen machen. Aber die Ergebnisse sollten Frauen als Rückversicherung dienen, bei denen es trotz oraler Verhütung zu einer Schwangerschaft kommt oder die ein paar Monate nach Absetzen der Pille schwanger werden, sagten die Wissenschaftler zur Veröffentlichung. 


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