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Nach Amerika meldet nun auch Frankreich am Wochenende eine Zika-Infektion durch Sex. Experten raten Reiserückkehrern zum Gebrauch von Kondomen. Das Zika-Virus steht im Verdacht, durch eine Infektion von Schwangeren bei deren Babys Fehlbildungen (Mikrozephalie) zu verursachen.
In Frankreich ist die landesweit erste Zika-Infektion durch ungeschützten Sex nachgewiesen worden. Eine Frau habe sich bei ihrem aus Brasilien zurückgekehrten Lebensgefährten angesteckt, bestätigte Frankreichs Gesundheitsministerin Marisol Touraine am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Der Infizierten, die nicht schwanger sei, gehe es gut. Sie lebe im Ballungsraum Paris.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) riet kürzlich Touristen, mindestens vier Wochen lang nach ihrer Rückkehr aus Zika-Gebieten nur geschützten Sex zu haben oder abstinent zu bleiben. Schwangere und Bewohner aus gefährdeten Gegenden sollten diese Regeln generell befolgen. Erst vor wenigen Tagen hatte auch die französische Ministerin Rückkehrern den Gebrauch von Kondomen empfohlen.
Das Virus hat sich binnen Monaten rasant in Lateinamerika ausgebreitet, besonders betroffen ist Brasilien. Der Erreger wird vor allem durch bestimmte Stechmücken übertragen - laut WHO zu „beinahe 100 Prozent". Eine Infektion durch Geschlechtsverkehr wurde Anfang Februar auch aus Texas gemeldet. Es gibt weitere Verdachtsfälle. In der Fachliteratur wurden ebenfalls Ansteckungen beim Sex beschrieben.
Das Virus steht im Verdacht, durch eine Infektion von Schwangeren bei deren Babys Fehlbildungen (Mikrozephalie) zu verursachen. Die Kinder kommen mit einem zu kleinen Schädel auf die Welt, was meist zu geistiger Behinderung führt. Mikrozephalie kann aber auch andere Ursachen haben, etwa Röteln während der Schwangerschaft.
Normalerweise löst eine Zika-Infektion allenfalls grippeähnliche Symptome aus. Die meisten Ansteckungen bleiben unbemerkt. Einen Impfstoff gibt es nicht. Der tropische Erreger wurde erstmals vor etwa 70 Jahren bei einem Rhesusaffen im Zika-Wald in Uganda entdeckt.
In Frankreich sind von dem Virus bislang vor allem die Überseegebiete Martinique, Guadeloupe und Französisch-Guayana betroffen.
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