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Protest gegen Sparpläne
Britische Apotheker übergeben 1,8 Millionen Unterschriften
Britische Apotheker haben der Regierung 1,8 Millionen Unterschriften gegen ein befürchtetes Apothekensterben übergeben. Wegen angekündigter Honorarkürzungen sind laut Gesundheitspolitikern ein Viertel der britischen Apotheken von der Schließung bedroht.
Am vergangenen Dienstag zog eine Delegation der britischen Apothekervereinigung National Pharmacy Association (NPA) zum Amtssitz von Premierminister David Cameron in der Downing Street 10 in London. Dort übergaben die Apotheker der Regierung ihre von rund 1,8 Millionen Briten unterzeichnete Petition „Unterstütze deine örtlichen Apotheken“, die den Premier- und den Gesundheitsminister auffordert, ihre Pläne aufzugeben.
„Apotheken sind mehr als nur Orte, an denen man Arzneimittel bekommt“, schreibt die NPA in ihrem Begleitschreiben an Cameron. Im Dezember 2015 hatte das Gesundheitsministerium zusammen mit dem nationalen Gesundheitsdienst (NHS) angekündigt, die Vergütung der Apotheken für die Abgabe von Arzneimitteln um 170 Millionen Pfund (ca. 217 Mio. Euro) zu kürzen, das entspricht einem Minus von 6 Prozent. Experten befürchten, dass bis zu 3000 der rund 12.000 britischen Apotheken diese Kürzungen nicht überleben könnten. Besonders betroffen seien kleinere, unabhängige Apotheken. Die Regierung hält dagegen, dass es in vielen Gegenden zu viele Apotheken gebe. Außerdem sei die Zahl der Apotheken seit 2003 um 20 Prozent gestiegen.
Bei den Sparplänen handle es sich um ein „gefährliches Experiment“, heißt es in dem Begleitschreiben zu der Petition an Cameron. Durch die Kürzungen werde der Zugang zu medizinischer Versorgung erschwert, was wiederum den Druck auf Allgemeinärzte und Notfallambulanzen erhöhe. „Es ist ein grundsätzlicher Widerspruch, die Apotheken aufzufordern, sich stärker an der Bewältigung der riesigen Herausforderungen des Gesundheitssystems zu beteiligen und gleichzeitig Maßnahmen anzukündigen, die eine erfolgreiche Umsetzung stark behindern“, schreibt die NPA. Hinter jeder der rund 1,8 Unterschriften stecke eine Person mit Bedürfnissen, die von Apotheken erfüllt werden.
Auch in den Medien kommen die Sparpläne nicht gut an. Das Boulevard-Blatt „Mirror“ etwa wirft der Regierung in einem Kommentar vor, den Preis von allem und den Wert von nichts zu kennen, wenn es wegen 170 Millionen Pfund ein Viertel aller Apotheken aufs Spiel setze.
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