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DAK-Analyse
Rücken und Psyche sorgen für Rekordkrankenstand
Im ersten Quartal 2016 erreichten die Krankschreibungen in Deutschland einen neuen Höchststand. Das ergab eine Analyse der DAK-Gesundheit. Verantwortlich ist vor allem der Anstieg bei den Fehltagen aufgrund von psychischen Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen. Bei diesen Diagnosen stieg die Zahl der Fehltage um jeweils 13 Prozent.
Deutschlands Arbeitnehmer haben sich im ersten Quartal häufiger krankgemeldet. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 ist der Krankenstand um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Er betrug 4,4 Prozent. Mehr als jeder dritte Berufstätige (37 Prozent) wurde mindestens einmal krankgeschrieben. Für die aktuelle Krankenstands-Analyse hat das Berliner IGES Institut die Daten von 2,6 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten für das erste Halbjahr 2016 ausgewertet.
Zugenommen haben vor allem die Fehltage aufgrund von psychischen Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen. Sie stiegen bei diesen Diagnosen um jeweils 13 Prozent.
Arbeitnehmer im Osten länger und häufiger krank
Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Im Osten wurden 32 Prozent mehr Ausfalltage dokumentiert als im Westen (Ost: 1.000 Fehltage pro 100 Versicherte/ West: 758 Fehltage pro 100 Versicherte). Berufstätige in den östlichen Bundesländern waren mit einem Krankenstand von 5,5 Prozent häufiger und länger krankgeschrieben als im Vorjahreszeitraum (2015: fünf Prozent). Im Westen ist der Krankenstand mit 4,2 Prozent deutlich niedriger.
Insgesamt sind drei Krankheitsarten für die Hälfte aller Fehltage verantwortlich: Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen, Krankheiten des Atmungssystems und psychische Erkrankungen.
Bei Letzteren hat sich der Anteil am Krankenstand auf 16 Prozent erhöht (1. Halbjahr 2015: 15 Prozent). Sie liegen damit auf Platz drei. 2014 waren psychische Erkrankungen sogar die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen. 2010 lagen sie noch auf dem vierten Platz.
Frauen fehlten wegen Depressionen und anderer psychischer
Erkrankungen fast doppelt so häufig wie Männer. Die Betroffenen fielen
besonders lange aus: Im Schnitt waren es 35 Tage. Die durchschnittliche
Erkrankungsdauer von psychischen Erkrankungen übertraf somit sogar die von
Krebserkrankungen (32 Tage).
Weniger Ausfälle wegen Erkältung
Knapp davor liegen mit einem Anteil von 17 Prozent am Krankenstand Krankheiten des Atmungssystems. Absoluter Spitzenreiter sind jedoch Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen. Jeder fünfte Fehltag ist darauf zurückzuführen (22 Prozent). Im Gegensatz zu den psychischen Leiden sind Männer hier häufiger betroffen.
Ein Rückgang ist bei der Zahl der Ausfalltage wegen Husten, Schnupfen und Heiserkeit zu verzeichnen. Der Grund: Es gab keine starke Erkältungswelle. So hatten Erkältungskrankheiten im ersten Halbjahr 2016 einen Anteil von 17 Prozent am Krankenstand, 2016 waren es 20,4 Prozent.
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