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Haiti
Vereinte Nationen gestehen Teilschuld an Cholera-Epidemie ein
Nach dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 brach in dem ohnehin schwer betroffenen Land eine Cholera-Epidemie mit fast 800.000 Infizierten aus. Offenbar wurde sie von Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen eingeschleppt. Am Donnerstag entschuldigte sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bei den Haitianern.
Nach jahrelangem Zögern hat
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eine Schuld der Vereinten Nationen für den
Cholera-Ausbruch 2010 in Haiti mit mehr als 9300 Todesopfern anerkannt. „Wir
entschuldigen uns beim haitianischen Volk“, erklärte er am Donnerstag. Die
Vereinten Nationen hätten damals nicht genug getan, um die Epidemie
einzudämmen. „Wir bedauern unsere Rolle aufrichtig.“
Menschenrechtler und Wissenschaftler hatten seit längerer Zeit kritisiert, dass nepalesische Blauhelme die hochansteckende Infektionskrankheit eingeschleppt hätten, als sie 2010 zur Hilfe nach einem verheerenden Erdbeben ins Land gekommen waren. Eine Klage von Opfern blieb jedoch ohne Erfolg.
Trägodie beschädigt Ansehen der UN
„Die Vereinten Nationen sollten jede Möglichkeit nutzen, sich mit einer Tragödie zu beschäftigen, die auch unser Ansehen und unsere globale Mission beschädigt hat“, erklärte Ban bei einer UN-Generalversammlung in New York. „Die Kritik wird solange bestehen bleiben, bis wir das tun, was für die Betroffenen nötig ist“, sagte Ban.
Zunächst hatten die UN jegliche Mitschuld an dem Ausbruch von sich gewiesen. Erst vergangenen August hatte Ban schließlich erklärt, dass er eine „moralische Verantwortung“ der UN gegenüber den Opfern sehe. Im Oktober hatte er die Weltgemeinschaft dann um 200 Millionen Dollar (184 Millionen Euro) zur Unterstützung der Opfer gebeten. Auch hier hatte sein Sonderberater aber erklärt, dass dies kein Schuldbekenntnis und auch keine rechtliche Verantwortung der UN für die Epidemie bedeute.
Das Geld soll an Familien der Todesopfer und an Gemeinden gehen, die von den heute fast 800.000 Infektionen am stärksten betroffen sind. Mit weiteren 200 Millionen Dollar soll auch die künftige Reaktion auf die Cholera-Epidemie verbessert werden, unter anderem durch bessere Wasser- und Sanitäranlagen.
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