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Studie
Deutsche wollen ihre Daten kaum mit Apothekern teilen
Für medizinische Zwecke wollen gut zwei von drei Deutschen ihre Gesundheitsdaten zur Verfügung stellen – sie aber kaum mit Apothekern teilen. Während 92 Prozent ihren Ärzten oder Kliniken anonymisierten Zugriff erlauben wollen, ist dies bei Apothekern nur für 26 Prozent der Fall. Aber auch sonst ist Skepsis weit verbreitet.
Inwiefern wollen Menschen in Deutschland ihre Gesundheitsdaten zur Verfügung stellen, um medizinischen Fortschritt zu ermöglichen? „Viele Deutsche wollen ihre Krankheitsdaten freigeben“, fasst die Unternehmensberatung PwC eine neue Studie zusammen. 71 Prozent der Befragten seien „offen“ oder „sehr offen“, generell persönliche Daten zur Prävention von Krankheiten sowie zur Verbesserung von Therapien zur Verfügung zu stellen. Personen unter 35 Jahren waren etwas häufiger hierzu bereit, als Menschen mit einem Alter von 55 Jahren und mehr.
Erhebliche Unterschiede gibt es bei der Frage, wem Bürger Zugang
zu ihren anonymisierten Daten geben wollen, um Forschung zu ermöglichen. Von
den Befragten, die generell ihre Daten teilen wollen, sind 92 Prozent bereit,
sie ihrem behandelnden Arzt beziehungsweise Krankenhaus zur Verfügung zu
stellen. Bei Universitäten oder Krankenversicherungen sind es gut 40 Prozent. Doch
Apotheker kommen nach forschenden Pharmafirmen erst am drittletzten Platz – nur
jeder vierte Befragte will ihnen Zugang gewähren. Dahinter kommen nur noch
Behörden wie das Bundesgesundheitsministerium – und „neutrale Agenturen“ wie
Verbraucherschutzzentralen.
Neun von zehn Teilnehmer der für die Datenweitergabe offenen Umfrageteilnehmer würden ihrem Arzt oder einer Person ihres Vertrauens persönliche Vorerkrankungen und Therapien mitteilen, gut drei von vier auch Vorerkrankungen in der Familie. Zu einem „genetischen Fingerabdruck“ wären 61 Prozent bereit, zu einem Abstrich und zur Übermittlung von Lifestyle-Daten etwas weniger. Nur jeder vierte würde Informationen zum Sexualverhalten teilen.
Ein Großteil hat auch erhebliche Bedenken
Doch die Bundesbürger haben offensichtlich auch große Bedenken: Sogar unter den Personen, die ihre Daten prinzipiell teilen wollen, fürchten zwei von drei Teilnehmern, dass Unternehmen hiermit Geld verdienen würden. Ähnlich viele haben Angst vor Datenmissbrauch, indem zum Beispiel Krankheitsinformationen veröffentlicht werden. Jeder zweite fürchtet, dass der Arbeitgeber Zugang zu Krankheitsdaten bekommen könnte – und 37 Prozent nennen generelle Ablehnung gegen Kontrolle oder Überwachung als Grund, der gegen die Auswertung persönlicher Daten spricht. Im Falle einer schweren Erkrankung wären 38 Prozent der allgemein nicht Einwilligungs-freudige Umfrageteilnehmer doch bereit, zumindest ausgewählte Daten zur Verfügung zu stellen.
Während Michael Burkhart, Leiter der Abteilung Gesundheitswesen und Pharma bei PwC in Deutschland, die Ergebnisse für zukünftige Auswertungen von Gesundheitsdaten für medizinische Zwecke als „ausgesprochen ermutigend“ ansieht, dürften Apotheker von den Umfragedaten etwas enttäuscht sein. PwC führte die als repräsentativ bezeichnete Online-Umfrage in eigenem Auftrag durch.
2 Kommentare
Habe andere Erfahrungen,.....
von Hermann Eiken am 22.12.2016 um 9:25 Uhr
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Die Unterschriftenaktion ....
von gabriela aures am 21.12.2016 um 16:59 Uhr
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