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GKV-Ausgaben
Kassen geben 1,2 Milliarden Euro mehr für Arzneimittel aus
Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen sind auch im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Aus ersten Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes geht hervor, dass die Kassen 2016 etwa 3,8 Prozent mehr für Medikamente ausgaben als noch im Vorjahr. Die Gesamtausgaben für Arzneimittel lagen 2016 bei etwa 34,1 Milliarden Euro.
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) analysiert die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen regelmäßig vor den Kassen selbst auf Basis der Abrechnungsergebnisse aus den Apothekenrechenzentren. Für das Gesamtjahr 2016 liegen dem DAV nun erste Berechnungen vor. Demnach stieg die Anzahl der abgegebenen Packungen leicht um 1 Prozent auf rund 756 Millionen Arzneimittelpackungen.
Der Verband wies aber auch darauf hin, dass im gleichen Zeitraum die Zahl der gesetzlich Versicherten um etwa eine Million Menschen angewachsen sei. Das entspreche einem Plus von rund 1,2 Prozent. Und: In den vom DAV ausgerechneten Gesamtausgaben der Kassen für Arzneimittel sind noch nicht die Einsparungen aus Rabattverträgen eingerechnet. Laut DAV lagen diese Einsparungen schon nach den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres bei etwa 2,8 Milliarden Euro.
Apotheker verdienen mehr
Für die Apotheker resultieren die Mehrausgaben der Kassen bei den Arzneimitteln automatisch auch in einem Umsatzanstieg. Geht man davon aus, dass die Pharmazeuten rund 7,5 Millionen Packungen mehr abgegeben haben, sind dadurch alleine durch das Fixhonorar (8,35 Euro minus Kassenabschlag) Mehreinnahmen von rein rechnerisch rund 52 Millionen Euro angefallen. Die hinzukommenden Mehreinnahmen aus der 3-Prozent-Marge lassen sich nur schwer errechnen.
DAV-Chef Fritz Becker kommentierte das Ergebnis folgendermaßen: „Die Arzneimittelausgaben haben sich erwartungsgemäß mit einer moderaten Steigerungsrate entwickelt. Neben der Zunahme der Zahl der Versicherten sind die demographische Situation und der medizinische Fortschritt hier die bestimmenden Faktoren – und das wird wohl auch künftig so bleiben. Wenn eine Million mehr Patienten versorgt werden und innovative Arzneimittel gegen lebensbedrohliche Krankheiten verordnet werden, kann man keine rückläufigen Ausgaben erwarten.“
Für 2017 weiterer Anstieg erwartet
Krankenkassen und Vertragsärzte hatten für 2016 im Arzneimittelbereich einen Ausgabenanstieg von 3,1 Prozent vorausgesagt. Zur Erklärung: Um die Ausgaben für Arzneimittel zu kontrollieren, schließen der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) für jedes Kalenderjahr im Voraus einen Zielumsatz ab. Für das laufende Jahr 2017 haben sich beide Parteien auf einen weiteren Kostenanstieg von 3,3 Prozent geeinigt.
1 Kommentar
"Apotheker verdienen mehr"?
von alham201 am 31.01.2017 um 14:18 Uhr
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