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Rund 500 Patienten mehr als im Vorjahr starben im Jahr 2016 in den Niederlanden durch Sterbehilfe, meldet die zuständige staatliche Kommission. Rund jeder 25. Niederländer stirbt auf diesem Weg. Derzeit diskutiert das Land, zukünftig auch gesunden Menschen mit Todessehnsucht Sterbehilfe zu ermöglichen.
Mehr als 6000 Menschen sind in den Niederlanden 2016 durch aktive Sterbehilfe gestorben. Das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr – 2015 griffen 5516 Patienten auf diesen Weg zurück. Das geht aus dem Jahresbericht der zuständigen staatlichen Kommission für Sterbehilfe hervor, der am Mittwoch in Den Haag veröffentlicht wurde. In den meisten Fällen ging es um Krebspatienten im letzten Stadium ihrer Krankheit. Die meisten Menschen starben zu Hause mithilfe ihres Hausarztes.
Die Kommission nannte als mögliche Erklärung für den Anstieg der Fälle die zunehmende Überalterung sowie die Bereitschaft der Ärzte, den Sterbewunsch ihrer Patienten zu erfüllen. Etwa vier Prozent der Todesfälle in den Niederlanden gehen auf aktive Sterbehilfe zurück.
Aktive Sterbehilfe durch einen Arzt ist in den Niederlanden unter bestimmten Bedingungen nicht strafbar. So muss ein Patient aussichtslos und unerträglich leiden und mehrfach ausdrücklich den Wunsch geäußert haben. Jeder Fall muss gemeldet werden und wird geprüft. In zehn Fällen hatten sich Ärzte dem Bericht zufolge 2016 nicht an die gesetzlichen Regeln gehalten.
Aktuell diskutiert das Land eine deutliche Erweiterung des Personenkreises, für den Sterbehilfe in Betracht kommen soll. Während bislang das notwendige Kriterium eines „unerträglichen Leides“ auf Patienten mit tödlichen Erkrankungen bezogen wird, könnte es zukünftig auch Menschen mit psychischen Erkrankungen und Demenz einschließen. In einem Brief an das Parlament hatten die Gesundheits- und Justizminister betont, dass auch „Menschen, die die wohlüberlegte Entscheidung getroffen haben, mit ihrem Leben abschließen zu wollen, die Möglichkeit bekommen müssen, dieses zu beenden“. Hierbei sollten strenge Kriterien eingehalten werden.
1 Kommentar
suizid
von Kirschbaum Annemarie am 28.06.2017 um 1:07 Uhr
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