Niederlande

Sterbehilfe-Fälle steigen um zehn Prozent

Den Haag - 13.04.2017, 10:55 Uhr

Die Zahl der Niederländer, die durch Sterbehilfe starben, stieg 2016 auf mehr als 6000. (Foto: Africa Studio / Fotolia)

Die Zahl der Niederländer, die durch Sterbehilfe starben, stieg 2016 auf mehr als 6000. (Foto: Africa Studio / Fotolia)


Rund 500 Patienten mehr als im Vorjahr starben im Jahr 2016 in den Niederlanden durch Sterbehilfe, meldet die zuständige staatliche Kommission. Rund jeder 25. Niederländer stirbt auf diesem Weg. Derzeit diskutiert das Land, zukünftig auch gesunden Menschen mit Todessehnsucht Sterbehilfe zu ermöglichen.

Mehr als 6000 Menschen sind in den Niederlanden 2016 durch aktive Sterbehilfe gestorben. Das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr – 2015 griffen 5516 Patienten auf diesen Weg zurück. Das geht aus dem Jahresbericht der zuständigen staatlichen Kommission für Sterbehilfe hervor, der am Mittwoch in Den Haag veröffentlicht wurde. In den meisten Fällen ging es um Krebspatienten im letzten Stadium ihrer Krankheit. Die meisten Menschen starben zu Hause mithilfe ihres Hausarztes.

Die Kommission nannte als mögliche Erklärung für den Anstieg der Fälle die zunehmende Überalterung sowie die Bereitschaft der Ärzte, den Sterbewunsch ihrer Patienten zu erfüllen. Etwa vier Prozent der Todesfälle in den Niederlanden gehen auf aktive Sterbehilfe zurück.

Aktive Sterbehilfe durch einen Arzt ist in den Niederlanden unter bestimmten Bedingungen nicht strafbar. So muss ein Patient aussichtslos und unerträglich leiden und mehrfach ausdrücklich den Wunsch geäußert haben. Jeder Fall muss gemeldet werden und wird geprüft. In zehn Fällen hatten sich Ärzte dem Bericht zufolge 2016 nicht an die gesetzlichen Regeln gehalten.

Aktuell diskutiert das Land eine deutliche Erweiterung des Personenkreises, für den Sterbehilfe in Betracht kommen soll. Während bislang das notwendige Kriterium eines „unerträglichen Leides“ auf Patienten mit tödlichen Erkrankungen bezogen wird, könnte es zukünftig auch Menschen mit psychischen Erkrankungen und Demenz einschließen. In einem Brief an das Parlament hatten die Gesundheits- und Justizminister betont, dass auch „Menschen, die die wohlüberlegte Entscheidung getroffen haben, mit ihrem Leben abschließen zu wollen, die Möglichkeit bekommen müssen, dieses zu beenden“. Hierbei sollten strenge Kriterien eingehalten werden. 


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1 Kommentar

suizid

von Kirschbaum Annemarie am 28.06.2017 um 1:07 Uhr

Ich will mein Leben beenden. Ich will nicht mehr leben. Warum ist es so schwierig. einen Todescoktail zu bekommen. Ich bin nicht gefragt worden ob ich leben will. Mein Erzeuger hat sich verlustiert bei meiner Mutter. Vier Kinder hatte er schon gezeugt und dann mich noch. Wenn er sich fürsorglich gekümmert hätte um uns. Wäre OK gewesen. Aber leider. FRAGE , welche Tabletten sind
geeignet für Suizid??????


Und warum bekomme ich keine Tabletten die mein Leben schnell beenden?

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