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Herzkreislaufrisiko mindern
Mediterrane Diät, etwas Sport und weniger Stress reichen
Drei namhafte Experten fordern einen Paradigmenwechsel in der Pathogenese der koronaren Herzkrankheit und deren Behandlung. Für sie hat das konzeptionelle Modell von gesättigtem Nahrungsfett, das ein „Rohr verstopft“, ausgedient. Aus neueren Studien lasse sich kein Zusammenhang zwischen dem Verzehr gesättigter Fette und der Gesamt-Sterblichkeit oder der koronaren Herzkrankheit ablesen.
Die weit verbreitete Meinung unter Ärzten und der Öffentlichkeit, dass gesättigte Fette die Arterien „verstopfen“ und so eine koronare Herzkrankheit auslösen, sei „schlichtweg falsch“, behaupten drei Kardiologen in einem Editorial im British Journal of Sports Medicine. Es sei an der Zeit, den Fokus weg von der Senkung der Blutfette und der Beschränkung gesättigter Fette in der Nahrung auf die Bedeutung des „richtigen Essens“, eines täglichen flotten Spaziergangs und der Verminderung von Stress zu lenken, um Herz-Kreislauferkrankungen zu minimieren.
Gesättigte Fette seien nicht der „Hauptschuldige“
Diese Behauptung stellen international renommierte Wissenschaftler auf, und zwar Aseem Malhotra vom Lister-Krankenhaus in Stevenage, Hertfordshire/UK, die Herausgeberin des JAMA Internal Medicine Rita Redberg von der University of Califormia, San Francisco (UCSF), und Pascal Meier vom Universitätskrankenhaus Genf sowie vom University College London, Herausgeber des BMJ Open Heart.
Die Experten begründen ihre Theorie mit den Ergebnissen jüngerer Reviews und Metaanalysen. Unter anderem habe ein systematischer Review mit einer Metaanalyse von Beobachtungsstudien keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr gesättigter Fette und der Gesamt-Sterblichkeit (all-cause mortality), der koronaren Herzkrankheit, der KHK-Mortalität, dem ischämischen Schlaganfall oder Typ-2-Diabetes bei gesunden Erwachsenen gezeigt.
Thrombosen sind der wahre Killer
Die drei Kardiologen halten die Verhinderung der Atherosklerose zwar für wichtig, die Atherothrombose aber für den „wahren Killer“. Die meisten kardialen Ereignisse träten an Standorten mit einer weniger als 70-prozentigen Obstruktion auf, führen sie ins Feld, und diese erzeuge bei Stresstests keine Ischämie. Die Grenzen der aktuellen „Rohrleitungs-Theorie“ offenbarten sich umso deutlicher in einer Reihe von klinischen Studien, die zeigen, dass Stents zur Erweiterung verengter Arterien das Risiko von Herzinfarkt oder Tod nicht mindern.
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