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Krankheiten kennen keine Grenzen, betont Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe anlässlich des anstehenden G20-Gipfels in Hamburg. Die Staaten müssten zusammen für den Ernstfall grenzüberschreitender Krankheitsausbrüche proben, fordert er – und die Weltgesundheitsorganisation WHO finanziell besser ausstatten.
In Zeiten nationalistischer Tendenzen in vielen Staaten wie den USA, Großbritannien oder Ungarn fordert Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe anlässlich des am Freitag und Samstag anstehenden G20-Gipfels in Hamburg mehr Zusammenarbeit zwischen den Nationen. „Wer seine Bevölkerung wirksam schützen will, darf sich nicht abschotten, sondern muss international zusammenarbeiten“, betont der CDU-Politiker in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemein Zeitung (FAZ). Dieser Grundsatz gelte auch für die Gesundheitspolitik. „Denn Krankheiten kennen keine Grenzen“, erklärt der Minister.
Erstmalig gehört die Gesundheit zu den Schwerpunkten des G20-Treffens, betont Gröhe. Als Beispiele für die Bedeutung des Themas führt er die letzte Ebola-Krise mit mehr als 11.000 Toten an, die Zika-Epidemie sowie die Probleme mit Antibiotika-Resistenzen, welche bereits zuvor auf der G20-Agenda waren. Dies seien „Mahnungen an die internationale Gemeinschaft“, erklärt der deutsche Gesundheitsminister. „Die Welt ist nicht ausreichend auf internationale Gesundheitskrisen vorbereitet. Wir müssen gemeinsam besser werden.“
Nach einer ersten Übung im Mai in Berlin, bei der gemeinsam der Ernstfall eines grenzüberschreitenden Krankheitsausbruchs und die damit verbundenen Informations- und Entscheidungswege erprobt wurden, fordert Gröhe, dies nun auszubauen. „Wir sind uns einig: So wie die Feuerwehr den Brandfall probt, müssen wir auch für den Gesundheitsbereich regelmäßig Krisenübungen durchführen“, erklärt er in der FAZ. Auch müsse die Weltgesundheitsorganisation WHO stark sei, denn ihr käme eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der globalen Gesundheit zu.
Mehr als 850 Millionen Euro für globale Gesundheit
Immer mehr Experten befürchten, dass angesichts der schlechten finanziellen Ausstattung private Großspender wie Microsoft-Gründer Bill Gates immer mehr Einfluss bei der WHO gewinnen. Gröhe fordert nun, dass die Weltgesundheitsorganisation durch höhere Mitgliedsbeiträge der Staaten finanziell besser auf die Beine gestellt werden müsse. „Deutschland hat seine Unterstützung für andere Länder bei Krankheitsausbrüchen mit dem globalen Gesundheitsprogramm deutlich ausgebaut und die Mittel für die globale Gesundheit auf mehr als 850 Millionen Euro pro Jahr gesteigert“, erklärt er.
Neben den WHO-Geldern habe die Bundesregierung auch den Globalen Fonds für die Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria sowie die globale Impfallianz Gavi unterstützt – so dass 300 Millionen Kinder weltweit eine überlebenswichtige Impfung erhalten, betont Gröhe. Gleichzeitig fordert er „eine Strategie für die internationale Gesundheitssicherheit“. Deutschland verfüge über „herausragende Fähigkeiten“ bei der Krankheitsbekämpfung, zum Beispiel mit dem Robert Koch-Institut in der Krankheitsüberwachung und -Vorbeugung, dem Paul-Ehrlich-Institut als forschendes Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel oder dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte für die Arzneimittelsicherheit.
„Dieses Wissen müssen wir bündeln und ausbauen“, betont der Minister in der FAZ. „Wir müssen zugleich aber auch stärker als bisher ärmere Staaten bei der Entwicklung ihrer Gesundheitswesen unterstützen und in Krisensituationen vor Ort Hilfe leisten.“
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