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DAZ-Tipp aus der Redaktion
Zwischenmenschliches Feingefühl
Als Pharmazeut verlässt man die Universität vor allem als Naturwissenschaftler. Die Herausforderungen, die im späteren Berufs- und vor allem Apothekenalltag auf einen warten, sind jedoch oft zwischenmenschlicher Natur. Emotionale und soziale Kompetenzen kann man nicht wie Fakten lernen, aber zum Glück erwirbt sie jeder im Laufe seines Lebens mehr oder weniger automatisch. Die DAZ Nr. 29 beleuchtet diese Woche zwei große Patientengruppen, die im Umgang besonderes Fingerspitzengefühl erfordern.
Eigentlich weiß es ja jeder: Blickkontakt, langsames strukturiertes Sprechen auf der einen Seite und bewusstes aufmerksames Zuhören auf der anderen Seite sind die Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Kommunikation. Wie so oft, hapert es vor allem an der Umsetzung. Deshalb lohnt es, sich hin und wieder auch vermeintlich banale Dinge in Erinnerung zu rufen und Ideen mit seinen Mitmenschen auszutauschen. Apotheker Christian Schulz (Filialleiter der Bad Apotheke Horn-Bad Meinberg und zertifizierter AMTS-Manager) und ich haben für Sie diese Woche Tipps zum Umgang mit vergesslichen Patienten zusammengestellt.
Der vergessliche Patient
Jeder Patient verdient Respekt und Wertschätzung. Das fällt manchmal nicht ganz leicht, wenn der Eindruck entsteht, dass der Patient seine Gesundheit auf die leichte Schulter nimmt. Zum Beispiel, weil er seine Tabletten nicht einnimmt. So unterschiedlich wie die Menschen, so verschieden sind aber auch die Gründe und die sieht man dem Patienten nicht an.
Oft hilft es, den Sinn der Behandlung zu bekräftigen. Wenn der Patient (einfach nur) vergesslich ist, kann man seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen: indem Sie beispielsweise den Medikationsplan „aufräumen“ oder die moderne Technik nutzen. Vergesslichkeit kann aber auch Zeichen verschiedener Erkrankungen und unerwünschter Arzneimittelwirkungen sein. Wird ein vergesslicher beziehungsweise nicht adhärenter Patient überhaupt erkannt? Wissen Sie, worauf Sie im Umgang mit Demenzkranken achten sollten? Während ich persönlich das „Abfragen“ von Fakten bei dementen Menschen immer intuitiv gemieden habe, muss ich gestehen, dass ich gerne „Wieso-Weshalb-Warum“-Fragen stelle. Weitere Regeln für eine gute Kommunikation mit Demenzkranken finden Sie in der aktuellen Ausgabe der DAZ Nr. 29.
Umgang mit Demenzkranken
Der traumatisierte Patient
Wie gesagt, man weiß in der Apotheke selten, wer wirklich vor einem steht. Denn nicht jede Verletzung hinterlässt sichtbare Narben (wie im Artikel „Unschöne Spuren vermeiden“ aus der DAZ Nr. 28, in dem es um die Narbenbehandlung ging). So ist es beispielsweise überraschend, wie verbreitet die Doppeldiagnose Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und Substanzmissbrauch ist. Substanzabhängigkeit ist neben Essstörungen und affektiven Störungen eine von fünf Störungen, die mit traumatischen Belastungen eng vergesellschaftet sind. Und sind es nicht gerade diese Patientengruppen, die mit den meisten Vorurteilen zu kämpfen haben? Hören Sie also auch oder gerade diesen Patienten aktiv zu. So kann man zwischenmenschliches Feingefühl beweisen und mehr über seine Patienten erfahren. Im aktuellen POP-Fall lernen Sie außerdem mehr über die Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und wie mit einer umfassenden Medikationsanalyse solchen Patienten geholfen werden kann.
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