DAZ.online-Serie Apotheken-Kooperationen (Alphega)

„Besser aufgestellt durch das internationale Netzwerk“

Aachen - 13.09.2017, 07:00 Uhr

Die deutschen Alphega-Apotheken sind Teil eines europäischen Netzwerks. (Foto: Alphega)

Die deutschen Alphega-Apotheken sind Teil eines europäischen Netzwerks. (Foto: Alphega)


Alphega, vormals Vivesco, ist die Kooperation des internationalen Apotheken-Giganten Walgreens Boots Alliance, dem „ersten globalen apothekengeführten Gesundheits- und Wellness-Unternehmen der Welt“. Warum entscheiden sich Apotheker für dieses Konzept? Im Rahmen unserer Serie „Apotheken-Kooperationen“ haben wir nachgefragt.

„Für mich sind es die Management-Module, die mich überzeugt haben,“ sagt Apotheker Tobias Schmid, aus Straubing bei München. „Die helfen einem wirklich, die einzelne Apotheke nach vorne zu bringen.“ Seit 2007 ist Schmid selbständig, 13 Mitarbeiter beschäftigt er. Schon von Beginn an hatte er sich der zum Pharmagroßhändler Alliance Healthcare Deutschland gehörenden Kooperation Alphega angeschlossen. Damals liefen die Mitgliedsapotheken noch unter dem Markennamen Vivesco. Konzept und Zusammenarbeit habe er drei Jahre lang ziemlich kritisch verfolgt, sagt Schmid.

Seit 2014 firmiert die ehemalige Vivesco unter dem Namen Alphega. Mehr als 1750 Mitglieder hat der Verbund nach Firmenangaben bundesweit. Damit zählt die Alliance-Tochter zu den größten und sichtbarsten deutschen Apothekenkooperationen. Den Mitgliedsbeitrag (zwischen und 145 und 500 Euro) können die Kooperationsapotheken durch Teilnahme an einem Bonifizierungssystem senken. Die deutschen Mitglieder sind automatisch auch Teil eines mehr als 6000 Mitglieder zählenden europäischen Netzwerkes unter dem Namen Alphega Apotheken. Dieser Austausch, sagt der bayerische Apotheker Schmid, habe für ihn einen hohen praktischen Nutzen. 

Apotheken-Kooperationen

Rund 40 Apothekenkooperationen mit insgesamt rund 7000 Mitgliedern gibt es aktuell in Deutschland. Mehr als 70 Prozent aller deutschen Apotheken gehören nach Darstellung des Branchenverbands BVDAK inzwischen einer oder sogar mehreren Kooperationen an. Diese unterstützen ihre Mitglieder zum Beispiel in der Warenbeschaffung, im Marketing und oft auch in der praktischen Betriebsführung. Im Gegenzug erwarten sie je nach Kooperation Dinge wie einen nach außen weitgehend einheitlichen Markenauftritt, Lieferantentreue und zumeist einen monatlichen Mitgliedsbeitrag. Die Höhe von Rückvergütungen ist abhängig von der Größe und Leistungsfähigkeit der jeweiligen Mitgliedsapotheke. Anders allerdings als bei vergleichbaren Franchise-Modellen im Einzelhandel sind die Mitglieder von Apothekenkooperationen zumeist nicht zur Übernahme eines einheitlichen Sortiments verpflichtet. 

DAZ.online hat die Kooperationen unter die Lupe genommen und stellt sie Ihnen vor. 

Bereits erschienen:

Alphega-Mitglieder können auf ein breites Angebot an Management-Unterstützung zurückgreifen. Im Zentrum steht das sogenannte Entwicklungs- und Management-Modul für Apotheken (EMMA). Darin enthalten sind unter anderem eine Standortanalyse einschließlich Kunden- und Mitarbeiterbefragungen, eine Betrachtung von Stärken und Schwächen und die Ermittlung von Schulungsbedarf im Apothekenteam. Sogar Probekäufe führen Alphega-Betreuer im Auftrag der Apotheker zuweilen durch. Außerdem gibt es Plakate, Flyer, Schaufensterdisplays und Kundenbindungsaktionen oder Unterstützung beim Ladenbau. Die Mitglieder haben Zugriff auf das europäische Eigenmarkensortiment von Walgreens Boots Alliance.



Sabine Rössing, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Apotheken Kooperationen ?

von Heiko Barz am 14.09.2017 um 11:47 Uhr

Auch wenn immer wieder von Beteiligten Lobeshymnen auf die Kooperationen ausgebracht werden, so sollte niemals verdrängt werden, dass "Netto" die Ketten vorbereitet werden.
Das ergibt sich einfach aus den Beteiligten "Bekannten" der hinter den Kooperationen stehenden Kapitalgesellschaften. s.o.Alliance Healthcare, Walgreens Boots etc.
Wer glaubt, dass diese Multis sich mit Kooperationen auf Dauer zufrieden geben, der hat einen naiven Traum.

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